Mit dem Wohnmobil auf Tour

km 10954 - 15:50 – Donnerstag 16. September 2010

Bereits zum sechsten Mal führt unsere Womotour nach Griechenland. Zum ersten Mal buchen wir die Fähre ab Venedig. Für die Rückfahrt nehmen wir die Verbindung Patras – Ancona. Diese Buchung wird kaum angeboten. Nur die Minoan-Line startet ab Venedig mit Camping an Board. Auf der Linie Patras – Ancona bietet Minoan kein Camping an Board an. Ich frage mich: „Wieso das?“ Nach einigen Recherchen im Internet habe ich den Grund gefunden. Minoan setzt auf der Route Patras – Ancona zwei neue Fähren ein. Die CRUISE OLYMPIA und die CRUISE EUROPA. Für diese Fähren hat Minoan keine Bewilligung für Camping an Board erhalten. Trotzdem gibt es für Camper ein spezielles Angebot. Bei Buchung Camping an Bord erhält man gratis eine Kabine inkl. eine gratis Mahlzeit. Als ich mich weiter informiere, erfahre ich, dass die beiden Fähren zur Zeit die Grössten auf dem Mittelmeer sind. Und das wollen wir jetzt erleben!

km 11143 – 18:20

Bei der Autobahnraststätte Campagnola im Tessin stärken wir uns mit einer kleinen Mahlzeit und einem feinen Espresso aus unserer neuen Espressomaschine..... mmm fein.
Die Umfahrung Mailand geht besser als erwartet. Für die Übernachtung habe ich mir zwei Stellplätze ausgesucht. Den ersten bei Brescia und den zweiten bei Soave.

km 11423 – 21:55

Super, wir sind bereits auf dem Stellplatz in Soave. Ich mache das Womo für die Nacht klar und Heidi organisiert eine Pizza. Kaum bin ich fertig fordert sie mich auf mitzukommen: „Komm schnell, Pizza ist schon bestellt.“

km 11423 - 10:10 – Freitag 17. September 2010

Während Heidi das Frühstück zubereitet, hole ich in der kleinen Bäckerei, die wir gestern abend gesehen haben, ein frisches Ciapatta. Jetzt kann der Urlaub losgehen. Leider ist der Himmel bedeckt und es scheint, als ob es jeden Moment zu regnen beginnt. Dennoch schlendern wir nach dem Frühstück durch die kleine Altstadt. Dabei entdecken wir unweit vom Stellplatz eine Macelleria. Dieser Verlockung können wir nicht widerstehen. Voll gepackt mit Parmaschinken, Bistecca und anderen Köstlichkeiten kehren wir zum Wohnmobil zurück. So, jetzt aber los. Bei Regen verlassen wir diesen schönen Ort und fahren zurück auf die A4.

Auf der Pole Position Richtung Griechenland

km 11519 – 11:40
Im Hafen ist gerade noch ein Platz in der Pole Position frei. Im Gegensatz zu Ancona geht es hier überhaupt nicht hektisch vor. Alles ist bestens organisiert und bereits wenige Minuten später haben wir den Platz auf der EUROPA PALACE bezogen.

Und nun dürfen wir uns freuen; ein langehegter Wunsch geht in Erfüllung. Ganz gemütlich geht es durch den Canale della Giudecca mitten durch Venedig, vorbei an Markusplatz, Ponte della Paglia, dahinter die Seufzerbrücke. Das ist wirklich sensationell! Es dauert gut eine Stunde bis wir die Lagune von Venedig verlassen.

Durch den Canale della Giudecca mitten durch Venedig

km 11519 – 11:40 – Samstag 18. September 2010

Laut Fahrplan legt die Minoan Lines zuerst in Korfu an. Also können wir lange schlafen. Das jedenfalls denken wir. Unser Stellplatz ist mitten auf der Fähre, wir haben keinen direkten Blick aufs offene Meer. Also gehe ich nach Steuerbord. Weit entfernt sehe ich Land. Aber wieso höre ich die Motoren nicht mehr? Ich wechsle die Seite und gehe nach Backbord. Ich traue meinen Augen nicht.

Ist das nicht die Landzunge von Igoumenitsa.
Hey, wir sind zwei Stunden zu früh. Und plötzlich eilt es mit dem Frühstück. Nach genau 24 Std. Überfahrt haben wir griechischen Boden unter den Rädern.

Den ersten Strand, den wir anfahren, habe ich aus diversen Reiseberichten aus dem Internet entnommen. Es geht Richtung albanische Grenze nach Sayada, einem kleinen Fischerhafen. Kurz danach soll es einen schönen Strand geben. Wir finden ihn natürlich.

km 11547 – 12:20

Es stehen ca. 8 bis 12 Wohnmobile dort. Nach kurzer Inspektion sagen wir: „Nein, das ist nichts für uns.“ Wir fahren weiter und finden eine Bucht, inkl. Dusche, die wir für uns alleine haben. Das gefällt uns sehr und wir stürzen uns ins Meer.

Gegen Abend kommt ein Grieche mit seinem Sohn und macht das, was hier alle machen:
Oktopus fangen. Sieht einfacher aus als es ist. An einer Angelschnur, die sich auf einer einfachen Rolle befindet, wird ein Krebs, meist aus Plastik, befestigt. Dieser wird mit Schwung ins Meer geworfen. Eingeholt und abermals ins Meer geworfen. Bis ein Oktopus den Plastikkrebs fest umschlungen hat.

Das gefällt uns

km 11547 – 09:00 – Sonntag 19. September 2010

Unser Tag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück, das wir sehr geniessen. Bei dieser Aussicht ist das auch kein Wunder. Gegen 11 Uhr kommen die ersten Griechen zum baden. Alle sind sehr freundlich und begrüssen uns. Einige sprechen etwas Deutsch und so kommt man schnell ins Gespräch. Am Nachmittag fahren wir mit dem Roller nach Sayada. Wir wollen die Restaurants am Hafen etwas genauer anschauen. Toni, aus dem Wohnmobilforum Schweiz, hat mir empfohlen, dass man in einem der äusseren Lokale sehr gut essen kann. Äussere Lokale ist gut, welches dieser äusseren hat er wohl gemeint? Den beschriebenen Wasserhahn finde ich sofort.

Bei der Heimfahrt entdecken wir einen Carthago oben bei der Abfahrt zur Bucht. Wir halten kurz an und werden sofort angesprochen.
„Entschuldigung, Sie stehen doch da unten? Darf man denn da stehen?“
„Also, bis jetzt hat uns noch niemand verjagt. Die Griechen sind alle sehr nett.“ antworten wir.
Zehn Minuten später haben wir neue Nachbarn.

Am späteren Nachmittag kommen einige Töff-Fahrer mit Münchner Kennzeichen. Nun ist es vorbei mit der Ruhe. Überlaut wird diskutiert, so dass jeder hören kann, dass sie durch Albanian hier her gefahren sind. Gott sei dank kommen sie nur kurz zum Baden hier her.
Obwohl viele Familien mit Kindern hier sind ist es gegen Abend wieder ruhiger.

Zum Abendessen fahren wir abermals zum kleinen Fischerhafen. Zwei Wohnmobile stehen auch hier. Beim ersten Restaurant werde ich auf Deutsch angesprochen. „Willkommen in Griechenland. Wollen sie bei mir essen? Ich habe ganz frischen Fisch.“
„Darf ich in die Küche und einen aussuchen?“ antworte ich.
„Aber bitte, kommen sie nur.“
Wir suchen uns zwei Doraden aus, die sogleich auf die Waage kommen. Beim Preis aushandeln werden wir uns schnell einig. Danach setzen wir uns an einen der Tische direkt am Meer. Super denken wir. Kaum sind alle Getränke auf dem Tisch, werden wir von einem Mückenschwarm überfallen. Wir und die Nachbartische ergreifen die Flucht ins Lokal. Doch die Mücken kommen hinterher.
„Hilfe“ innert Kürze ist das ganze Lokal voller Stechmücken. Die Restaurantbesitzer sind auf diese Angriffe bestens gewappnet. Schnell sind einige Spraydosen verteilt und nach ca. 10 Minuten ist der ganze Spuck vorbei.

km 11547 – 09:00 – Montag 20. September 2010

Auch heute wollen wir den ganzen Tag in unserer Traumbucht geniessen. Doch kaum haben wir den Frühstücktisch weggeräumt, fährt ein Grieche mit seinem alten Ford direkt vor unser Wohnmobil an den Schatten. Genau dort, wo wir unsere Sonnenstühle aufstellen wollten.
Na danke! Heidi regt sich auf. Doch im Grunde genommen ist es nicht er, der uns den Platz weg nimmt. Er ist hier zuhause, das ist sein Land und wir nehmen ihm den Platz weg. Mit dieser Einstellung versuchen wir mit ihm ins Gespräch zu kommen und es stellt sich heraus, dass er sehr gut Deutsch spricht. Schnell ist der Frust vergessen und wir haben eine lustige Bekanntschaft. Dieser Grieche versucht uns seine Sprache näher zu bringen und er gibt uns eine Gratisstunde in Griechisch.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Roller nach Asproklissio zum einkaufen. Auch in diesem kleinen Supermarkt werden wir auf Deutsch begrüsst.

Nach der Rückkehr ist ein ungemütlicher Wind aufgekommen. So nahe am Meer sind wir diesem Wind voll ausgesetzt. Wir stellen uns etwas zurück in die Nähe des anderen Carthago.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch lange mit unseren Nachbarn zusammen und es wird ausgiebig diskutiert.

Griechenland (3)

km 11547 – 11:30 – Dienstag 21. September 2010

Nun, heute war doch was?
Ach ja . . . . . ZENSUR . . . sorry, gehört nicht ins Internet.
Nachdem wir uns von unseren Nachbarn verabschiedet haben, fahren wir zurück Richtung Igoumenitsa. Wir überlegen uns, ob wir auf der alten Strasse nach Ioannina fahren oder ob wir die Autobahn nehmen sollen. Ach was, wir wollen den Urlaub nicht mit langen Fahrten verbringen. Auf der Autobahn hat es kaum Verkehr und wir kommen sehr gut voran. Vorbei am Dodoni-Theater, das wir 2008 besucht haben, geht es bis nach Ioannina. Hier nehmen wir die Umfahrungsstrasse und fahren Richtung Norden bis nach Karyes. Kurz nach Karyes verpassen wir die Abzweigung Richtung Vikos-Aoos Nationalpark.

km 11708 – 15:00

Die Strasse ist sehr gut ausgebaut und bereits um 15:00 sind wir in Monodendri und bestellen uns 2 Eiskaffees.

Irgendwie habe ich mir Monodendri als ein altes, fast verlassenes Dorf mit Steinhäusern vorgestellt. Aber hier ist alles neu und überall wird gebaut. Nachdem wir noch ein wenig durch das Dorf spaziert sind, fahren wir weiter hinauf bis zum Aussichtspunkt Oxia. Von hier oben hat man eine fantastische Sicht auf die gegenüberliegende Nebenschlucht Megas Lakkos und die eigentliche Vikos-Schlucht. Im Guinness-Buch der Rekorde ist sie als tiefste Schlucht der Welt eingetragen, wobei das Verhältnis zwischen Tiefe und Breite als massgebliches Kriterium definiert wurde.

Monodendri und Aussichtspunkt Oxia

Zum Übernachten fahren wir zunächst ein paar hundert Meter zurück, auf die Wiese, von der man in jedem Reisebericht liest. Ein Wohnmobil steht bereits dort.

Nun . . . . Ich weiss jetzt nicht so recht was ich schreiben soll. Ich meine, wenn alle schreiben, wie schön es hier oben ist, meinen sie das wirklich im ernst? Oder schreiben sie das nur, weil sie in einem kleinen blauen Büchlein gelesen haben, dass der Platz hier schön und ideal zum Übernachten ist?!

Entschuldigung! Aber das ist eine Kuhwiese. Überall hat es Kuhscheisse und es riecht, nein es stinkt. Und dann die vielen Fliegen, die uns um den Kopf schwirren. Das genügt uns:„Nein danke!“. Wir kommen aus Appenzell und sind uns einiges gewohnt. Aber das geht wirklich zu weit. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es im Frühling hier sehr schön sein kann.

Wir fahren zum Platz, den mir Toni empfohlen hat. Hier ist es doch viel schöner und vor allem riecht es besser. Ja es hat sogar eine Feuerstelle. Nur mit der Aussicht hapert es. Das mit der Aussicht kann man ändern.

km 11719 – 17:00

Wir finden einen Parkplatz mit fantastischer Aussicht.

Unser Platz für diese Nacht.

km 11719 – 09:50 – Mittwoch 22. September 2010

Wir haben sehr gut und tief geschlafen. In der Ferne hörten wir ein paar Hunde. Aber sonst war es sehr ruhig. Nach dem Frühstück fahren wir auf den Parkplatz bei Monodendri und parken unsern Carthago.

km 11730 10:15

Auf diesem Parkplatz hat es auch eine Wasserstelle, die leider geschlossen wurde. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an. Zu Fuss geht es zunächst zum neu erstellten Theater. Danach führt uns ein steiler, jedoch gut ausgebauter Wanderweg hinunter in die Vikos-Schlucht. Hier kann man Geier und Adler, die an den steilen Klippen der Schlucht nisten, sehr gut beobachten. Ja, das könnte man, wenn man den Feldstecher nicht im Wohnmobil vergessen hätte. Wenigstens haben wir sie gehört. Auch Bären, Wölfe und Wildkatzen sollen hier leben. Der Abstieg dauert ca. 1 Std. Unten finden wir ein ausgetrocknetes Bachbett vor. Wieso das so ist, erfahren wir aus dem Reiseführer. Der Voidomatis-Fluss versickert im Hochsommer im nördlichen Teil der Schlucht auf einer Strecke von ca. zwei Wegstunden und kommt erst kurz vor Vikos wieder aus dem Untergrund ins Bachbett zurück. Wer will, kann die 11 km durch die Schlucht wandern. Wir bevorzugen es, zurück zum Wohnmobil zu wandern.

Vikos-Schlucht

Km 11730 – 14:20

Nachdem wir uns in einem der zahlreichen kleinen Restaurants erholt haben, fahren wir noch weiter in den Vikos-Aoos Nationalpark. Unser nächstes Ziel befindet sich in der Nähe von Kipoi. Hier soll es mehrere alte Steinbrücken geben. Unten beim Voidomatis-Fluss sehen wir bereits die grosse einbogige Steinbrücke, die sich direkt neben der modernen Betonbrücke befindet.

Vikos-Aoos Nationalpark

Meiner Ansicht nach die schönste Brücke ist die Dreibogen Brücke, die sich kurz vor Kipoi befindet.

Danach fahren wir die steile Strasse den Berg hinauf bis nach Skamneli. Beim hiesigem Fussballplatz könnte man gut übernachten. Aber wir wollen noch weiter in den Nationalpark hinein. Ab hier wird die Strasse enger und wir fühlen uns gar nicht wie in Griechenland. Sehr alte, grosse Bäume säumen die Strasse. Unser Ziel ist die Rekonstruktion eines Sarakatsani Dorfes.

km 11778 – 17:00

Als wir das Ziel erreichen, müssen wir feststellen, dass das ganze Dorf eingezäunt und verriegelt ist. Nur von der Ferne können wir ein paar Strohhäuser erkennen. Der Plan hier zu übernachten wird wohl auch nichts. Hier im Wald ist es kühl und sehr düster. Ich würde sagen beinahe unheimlich. Also fahren wir zurück nach Skamneli auf den Fussballplatz.

km 11786 – 17:30

Ein sehr kalter Wind empfängt uns beim Fussballplatz. Also geniessen wir das Abendessen mit dieser tollen Aussicht im Wohnmobil.

Mitten im Nationalpark

km 11786 – 09:20 – Donnerstag 23. September 2010

Bei der Abfahrt entdecken wir am Dorfeingang eine Wasserquelle. Wir müssen dringend Wasser fassen. Aber Hallo! Kein Adapter mehr im WOMO, damit ich dem Wasserschlauch anschliessen kann?

Den haben wir bei der letzten Tour durch die Toskana vergessen. Der Finder soll sich bitte per Email bei mir bedanken.

Was nun? Mit Klebeband versuche ich, den Schlauch am Wasserhahn zu befestigen. Es klappt. Zur Freude der freilaufenden Hunde gehen 50% des Wassers daneben, aber nach ca. 30 Minuten ist unser Wassertank randvoll.

Danach geht’s sehr zügig zum Ausgangspunkt von gestern. Wir wollen weiter Richtung Norden und verlassen den Vikos-Aoos Nationalpark.

km 11835 – 0955

In Kalpaki parken wir unser Wohnmobil bei einem kleinen Supermarkt. Hier können wir unsere Vorräte auffüllen. In einem kleinen Laden finde ich einen neuen Adapter für meinen Wasserschlauch. Dieser ist nicht vom bekannten Hersteller, aber er passt.

Den weiteren Verlauf unserer Womotour besprechen wir bei einem köstlichen Espresso. Unser nächstes Ziel ist der Ausgang der Vikos-Schlucht. Wir wollen den Voidomatis-Fluss einmal mit Wasser erleben.

km 11852 – 12:40

Schnell haben wir den entsprechenden Parkplatz gefunden. Als wir das Wohnmobil verlassen hören wir bereits das rauschen des Voidomatis-Flusses. Und wiederum hat es eine alte Steinbrücke. Wir wandern dem Fluss entlang bis zu einem alten zerfallenem Kloster. Links und rechts des Flusses hat es uralte Platanen. Sie stehen teils im glasklarem Wasser und es sieht aus, als wollten sie den Fluss bewachen. Die Wanderung durch diesen Märchenwald bis zum Kloster dauert etwas mehr als eine Stunde. Im nachhinein muss ich sagen:

"Wenn ich wiedereinmal hier in der Nähe bin, werde ich diese Wanderung wiederholen."

km 11852 – 16:30

Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, fahren wir bis nach Konitsa. Kurz vor Konitsa überqueren wir den Aaos-Fluss. Hier befindet sich eine weitere Steinbrücke und ein Parkplatz, der sich zum Übernachten eignet. Leider ist der ganze Parkplatz eine einzige Baustelle.

Wir fahren zurück zum Parkplatz am Fluss.

km 11877 – 17:00

Dort machen wir es uns vor dem Wohnmobil bequem und geniessen die letzten Sonnenstrahlen. Ein paar Reiter kommen vorbei und grüssen freundlich. Ansonst verbringen wir diese milde Vollmondnacht ganz alleine.

km 11877 – 10:00 – Freitag 24. September 2010

Auch heute begrüsst uns Griechenland von seiner schönsten Seite und wir können vor dem Wohnmobil frühstücken. Bei der zweiten Tasse Kaffee hören wir ein Auto. Nanu, wer kommt den da? Die Polizei. Sie fährt im Schritttempo an uns vorbei, grüsst freundlich und fährt dann weiter.

Nachdem alles sauber aufgeräumt ist, setzen wir unsere Griechenland-Tour fort. Von den Bergen haben wir nun genug. Wir wollen zurück ans Meer. Bei Lykostomo tanken wir. Der Tankwart eilt uns entgegen und sagt uns: „Es tut mir leid, wir haben keinen Strom. Versuchen sie es bei der nächsten Tankstelle.“ Uns bleibt nichts weiter übrig als bis nach Ioannina zu fahren. Hier fahre ich bei einer BP-Tankstelle vor. Sicher ist sicher. Denke ich. Doch oh Schreck! Eine Frau gibt uns zu verstehen, dass sie keinen Diesel haben. Wenn wir das richtig verstanden haben, ist die letzte Lieferung noch nicht eingetroffen. Mit hell leuchtender Reservelampe fahren wir weiter, immer auf der Suche nach einer Tankstelle. Ich rege mich auf...... das hat man davon, wenn man immer bis zum letzten Tropfen wartet.

Im Industriegebiet von Ioannina finden wir eine weitere Tankstelle. Der Diesel ist hier zwar teuer, aber das ist mir in diesem Augenblick egal.

Auf der Autobahn geht es zurück bis Igoumenitsa und danach entlang am Ionischem Meer Richtung Süden.

km 12029 – 12:45

Unser erster Platz an der Westküste ist die Bucht von Plataria. Am hiesigen Hausstrand stehen einige Wohnmobile. Wir schliessen uns an. Danach stürzen wir uns ins kühle Meer.

Zum Abendessen spazieren wir zunächst ans Ende der Bucht. Hier befindet sich ein Restaurant das uns, obwohl noch keine Gäste hier sind, sofort zusagt. Beim Studium der Speisekarte werden wir unsicher. Erstens sind die angebotenen Gerichte sehr italienisch angehaucht und zweitens sind die Preise etwas überrissen. Nun verstehen wir, wieso es keine Gäste hat. Wir schauen einander an, stehen auf, und machen uns aus dem Staub.

Wir flanieren Richtung Hafen, der sehr touristisch ist. Ganz am Ende finden wir eine erhöhte Terrasse, von der wir das Gelächter der Gäste wahr nehmen. Hier ist was los. Wir suchen uns einen der wenig freien Plätze und werden bestens bedient. Der Wirt spricht sehr gut Deutsch und gibt uns so manchen Tipp.

Bucht von Plataria

km 12029 – 10:00 – Samstag 25. September 2010

Leider hat uns heute das schöne Wetter verlassen. Der Himmel ist mit dicken schwarzen Wolken verhangen und bei der Abfahrt beginnt es zu regnen. Auf der Küstenstrasse bewegen wir uns weiter Richtung Süden bis nach Parga. Kurz vor Parga, in Anthousa, gibt es eine sehr enge, etwas heikle Stelle. Aber sonst ist die Strasse sehr gut ausgebaut.

km 12066 – 11:30

In Parga parke ich unser Wohnmobil an der Strasse. Danach schlendern wir mit vielen anderen Touristen durch die engen verwinkelten Gassen und Gässchen. Trotz Nieselregen und Nachsaison hat es viel Touristen, die sich in die zahlreichen Souvenirgeschäfte drängen.

Parga

km 12066 – 12:50

Nach einem köstlichen Espresso, der hier etwas teurer ist als sonst in Griechenland, fahren wir weiter, immer das ionische Meer in Sichtweite. Einige km weiter, bei einer Strasse, die in eine Badebucht abzweigt, halten wir an. Eigentlich wollten wir in dieser schön gelegenen Badebucht übernachten. Doch bei dem Regen und der Kälte haben wir keine Lust in dieser Einsamkeit zu übernachten.

Ich nehme mein Netbook und suche den nächst gelegen Übernachtungs-POI.

km 12092 – 13:50
Das ist Ammoudia. Wir stellen uns zu den anderen Wohnmobilen beim Hafen. Der Regen hat nachgelassen,  so dass wir eine kleine Radtour durch den kleinen Ort unternehmen. Hinter der Sandbucht hat es windgeschützt einen kleinen Wald. Hier stehen ebenfalls ein paar Wohnmobile und ein Wohnwagen mit Schweizer Kennzeichen. Nachdem ich die Fahrräder wieder in der Garage verstaut habe, fällt mir ein Wohnmobil auf. Nanu, ist das nicht der Schulz? 
Richtig, es ist der Reinhard Schulz, dessen Wohnmobil so gross angeschrieben ist, dass man ihn nicht übersehen kann.

Gegen Abend wird der Wind immer stärker und wir beschliessen, uns in den vom Wind geschützten Wald zu verschieben. Diese Entscheidung war richtig. Denn während wir gemütlich im Restaurant sitzen, kommt ein fürchterlicher Sturm auf.

Ammoudia

km 12029 – 10:20 – Sonntag 26. September 2010

Zunächst sieht es heute so aus, als ob sich der Himmel lichtet. Doch die Luftfeuchtigkeit beträgt über  90%. Das fühlt sich an wie in einer Sauna. Das kann nicht gut gehen und es kommt wie es kommen muss. Kaum haben wir Ammoudia verlassen, regnet es wie aus Kübeln.

Da die Hauptstrasse nicht direkt dem Meer entlang führt, biegen wir südlich von Ammoudia bei Loutsa in die Nebenstrasse Richtung Meer ab. Es folgt ein langer Sandstrand mit ein paar kleinen Hotels, die bereits geschlossen sind. Nach ca. 10 km führt uns die Küstenstrasse wieder zurück auf die Hauptstrasse. Hier kaufen wir bei einem Gemüsestand frisches Obst und Gemüse. Danach fahren wir nach Kanali Beach.

km 12132 – 11:30

Auf der Wiese bei Kanali Beach finden wir eine zerfallene Taverne vor. Etwas romantischer habe ich mir den Platz schon vorgestellt. Nun, für eine Nacht geht’s.

Mit den Fahrrädern fahren wir in den kleinen Ort Kanali. Dort finden wir eine Handvoll Restaurants, einen kleinen Supermarkt und eine Bäckerei die heute geschlossen hat. Zurück beim Wohnmobil macht sich gerade ein Grieche mit seinem Parachute startklar. Im Internet habe ich erfahren, dass die Parachute-Flieger den kleinen Hügel hinter der Wiese als Startplatz benützen. Anscheinend gibt es vom Meer her eine gute Thermik. Die Wiese wird als Landeplatz verwendet.

Heidi geht auf den Parachute-Flieger zu und fragt:
„Stören wir hier? . . . Sollen wir wegfahren?“
„Nein, nein,“ bekommen wir zur Antwort.
Und weiter: „Ihr seid hier Gast. Geniesst mein Land.“

km 12132 – 10:30 – Montag 27. September 2010

Im Ort kaufe ich in der Bäckerei ein wunderbares ofenwarmes Brot. Unser heutiges Ziel ist Nicopolis, eine Ausgrabung nördlich von Preveza. Doch zuerst müssen wir unseren Wassertank füllen. In MS-Autoroute habe ich etwas weiter südlich einen Wasser-POI gesetzt, den wir anfahren. Nebst Wasserhahn hat es Duschen und eine kleine Strandtaverne, die sogar noch offen hat. Der Strand gefällt uns so gut, dass wir bleiben. Um diese Jahreszeit könnte man hier gut übernachten.

km 12140 – 14:30

Wir fahren zu den Überresten der 31 v. Chr. von Kaiser Augustus gegründeten Stadt Nicopolis. Wer Glück hat, kann die gut erhaltenen Mosaike, die sich normalerweise unter Plastikfolien verstecken, besichtigen. So steht es im Reiseführer. Und siehe da, wir haben Glück.

km 12144 – 15:20

Unser nächstes Ziel heisst Koronissia und es befindet sich mitten im ambraskischen Golf. Zunächst geht es auf der E21 in Richtung Arta. Kurz nachdem die E21 in die E95 mündet, fahren wir rechts in eine Nebenstrasse. Diese führt uns schnurgerade auf die Landzunge zu, die Koronissia mit dem Festland verbindet. Die Fahrt auf dieser ausgedehnten Landzunge ist ein besonderes Erlebnis.

Das gibt’s ja nicht. Plötzlich sehen wir neben uns zwei Pelikane.

km 12200 – 16:20

In Koronissia parken wir unser Wohnmobil auf dem grossen Parkplatz am Ende des kleinen Fischerhafens. Zu Fuss erkundigen wir den kleinen Ort. Da geht es gemächlich zu und her.

Bei Sonnenuntergang kommt Leben in den kleinen Fischerhafen. Männer richten ihre Netzte und fahren mit den kleinen Booten auf Meer hinaus. Wir begeben uns in ein kleines Lokal, das uns anspricht. Doch schon bei der Bestellung fangen die Schwierigkeiten an. Der junge Wirt spricht weder Englisch noch Deutsch. Also gehen wir in die Küche und bestellen mit Händen und Füssen. Unter den verschiedenen Fischen, die er uns präsentiert, befinden sich zwei Doraden. Mit Hilfe der Speisekarte wird der Preis bestimmt. Nun gesteht der Junge uns, dass er den Grill nicht bedienen kann und den Fisch stattdessen in der Friteuse zubereitet. Spätestens jetzt hätten wir abwinken sollen. Schade um den guten Fisch.

Doch es kommt noch besser. Als wir die Rechnung von €51.50 erhalten, sind wir geschockt. Für zwei Fische, ein paar Pommes und 1/2Lt Wein. Nein, dass bezahlen wir nicht. Das Lokal ist recht gut besucht. Wir haben das Gefühl, dass wir von allen beobachtet werden. Hey, die freuen sich, die trinken alle auf unsere Kosten. Eine Frau von Nachbartisch bemerkt, dass wir Schwierigkeiten haben. Sie nimmt ihr Handy, wählt eine Nummer und drückt Heidi das Handy in die Hand. Am anderen Ende ist eine Frau, die ziemlich gut Englisch spricht. Heidi und diese Frau können sich nicht einigen.

Fünf Minuten später steht die Frau bei uns am Tisch und sagt: „Das ist kein Problem. Sie bezahlen 40 Euro. Ist das OK?“ Heidi ist stink sauer und ruft aus: „In ganz Griechenland mussten wir noch nie so viel bezahlen. Wir werden das Ganze im Internet veröffentlichen.“

Jetzt wird eine Krisensitzung einberufen. Nach einigen Minuten bringt uns der junge Kellner eine neue Rechnung. € 33.50 Wir bezahlen und gehen schnellstens aus dem Lokal.

Koronissia

km 12200 – 09:40 – Dienstag 28. September 2010

Es ist sehr ruhig hier und wir haben trotz dieses Vorfalls von gestern abend sehr gut geschlafen. Über den Damm und der anschliessenden Landzunge geht es zurück Richtung Arta.

km 12222 – 10:25

Kurz vor Arta befinden sich mehrere Einkaufsmöglichkeiten. Unter anderem ein Lidl und ein Carrefour.

Die Entscheidung fällt uns leicht: Carrefour. Auf dieser Reise ist uns aufgefallen, dass dieses französische Unternehmen in ganz Griechenland Fuss gefasst hat.

Nach dem Einkauf fahren wir bis zum Fluss Arachthos. Hier befindet sich die älteste steinerne Brücke von ganz Griechenland. Der Sage nach musste der Baumeister seine junge Frau opfern, ehe er die Brücke fertig stellen konnte. Bis zu ihrer Ermordung stürzten immer wieder Teile der Brücke, die am Vortag gebaut wurden, ein. Bemerkenswert was die Architekten vor 300 Jahren geleistet haben.

Bei Arta befindet sich die älteste steinerne Brücke von Griechenland.
km 12225 – 11:30

Wir starten die Rundfahrt um den Ambraskischen Golf. Auf der E95 geht es Richtung Süden bis nach Amfilohia. Zwischen Menidi und Katafourko ist die Strasse recht kurvenreich, schlimmer sind jedoch die unzähligen Schlaglöcher. Wir kommen nur mühsam voran. In Amfilohia wechseln wir auf die E55. Und die, die ist noch schlimmer. Fazit: Die Umfahrung des Ambraskischen Golfes hat sich nicht gelohnt.

km 12204 – 13:20

In Vonitsa fahren wir die erste Strasse rechts zum Strand. Hier stehen einige Wohnmobile. Wir sehen uns um und beschliessen bis nach Lefkada zu fahren.

km 12332 – 14:45

In Lefkada steuern wir zum Milos Beach. Ganz am Ende der Strasse finden wir einen schönen Badeplatz. Ein Wohnmobil mit Deutschen Kennzeichen hat sich hier fest installiert. Zum Baden ist es recht schön. Die Nacht wollen wir in Vonitsa verbringen.

km 12357 – 15:45

Wir sind wieder am Strand bei Vonitsa. Es stehen nur noch zwei Franzosen mit dem Wohnmobil hier. Leider verdunkelt sich der Himmel und es beginnt zu regnen. Zum erstem Mal versuche ich mich mit der vor den Ferien neu gekauften Caro-Digital einen Satelliten zu finden. Zunächst ohne Erfolg. Was mir noch einleuchtet. Griechenland ist nicht im Empfangsbereich dieser kleinen Sat-Antenne. Doch dann wähle ich das Menu, suche über Standort Griechenland. Wer sagt es denn, nach wenigen Sekunden kommt die Meldung, Satellit gefunden. Als wir erfahren, wie kalt es bei uns zuhause ist, sind wir mit dem bisschen Regen zufrieden.

km 12357 – 12:55 – Mittwoch 29. September 2010

Die Wolken haben sich in die Berge zurückgezogen und wir geniessen es, vor dem Wohnmobil zu frühstücken. Da wir heute nicht weit fahren wollen, müssen wir uns nicht beeilen. Zuerst spazieren wir dem Strand entlang nach Vonitsa. Machen ein paar Einkäufe und gehen in eines der zahlreichen Restaurants am Hafen. Beim Wohnmobil gehe ich zur kleinen Blechhütte, die nahe der Brücke steht. Die Franzosen sind heute morgen vor der Abfahrt mit dem Wohnmobil hierher gefahren. Bestimmt gibt es hier irgendwo Wasser. Und ich finde den Wasserhahn. Unser Wassertank ist ja noch zu 80% voll aber man weiss nie, wann sich wieder eine solche Gelegenheit bietet. Danach fahren wir ein paar Kilometer bis in die Bucht bei Paleros.

km 12377 – 13:20

Bei der Bucht von Paleros treffen wir wieder auf die Franzosen von heute morgen. Die Wiese ist jedoch so gross, dass wir einen weiten Abstand einnehmen können. Wie in Griechenland üblich, liegt sehr viel Abfall herum. Ich nehme einen Kehrrichtsack und mache etwas Ordnung. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit baden und „sönnelen“.

Gegen Abend richte ich den Roller, mit dem wir anschliessend zum Hafen von Paleros fahren. Dieser kleine Hafen hat Postkartencharakter. Entlang der schmalen Küstenstrasse hat es eine Handvoll Tavernen. Bei jeder werden wir freundlich zum Abendessen eingeladen. Als wir auf einer Speisekarte Kleftiko lesen, können wir dieser beinahe übertriebenen Freundlichkeit nicht widerstehen.

Nun, das Essen war nicht schlecht, aber ich habe schon besseres Kleftiko gegessen.
Vor allem wurde es für eine Griechische Küche viel zu heiss serviert.

Hafen von Paleros

km 12377 – 12:45 – Donnerstag 30. September 2010

Heute unternehmen wir einen kleinen Ausflug mit dem Roller. Auf der schmalen Strasse fahren wir Richtung Westen durch eine ländliche Gegend mit vielen Olivenbäumen. Zwischendurch hat es ein paar teure Villen, deren Einfahrt mit dem Schild „PRIVAT“ gekennzeichnet ist.

Nach diesem kurzen Abstecher packen wir alles zusammen und fahren auf der Küstenstrasse weiter Richtung Süden. Es folgt ein sehr schöner Küstenabschnitt mit vielen kleinen Kiesbuchten deren Türkis blaues Wasser zum Baden einlädt. Für einen Badestopp gibt es leider keine ideale Parkmöglichkeit. Manchmal schwingt sich die breite Asphaltstrasse in großzügigen Kurven einen Hügel hinauf und bietet neue Perspektiven auf Berge, Meer und Inseln.

km 12398 – 13:35

In Mitikas parken wir unser Wohnmobil am Platz hinter der Kirche. Mitikas ist ein typisch malerischer, griechischer Fischerhafen mit besonderem Reiz. Die Häuser sind direkt ans Wasser gebaut. Eine kleine Personen-Fähre verkehrt täglich mehrmals zwischen Mitikas und der vorgelagerten Insel Kalamos.   

Mitikas, ein typisch malerischer Fischerhafen

km 12398 – 14:35

Zum Übernachten fahren wir an den Strand kurz nach Mitikas. Zu diesem Strand gibt es drei Zufahrten, von denen eine so schmal ist, das sie für Wohnmobile nicht geeignet ist. Nichts wissend, erwischen wir genau diese Strasse. Beidseitig der schmalen Strasse sind Olivenbäume, deren Äste weit in die Strasse ragen. Diese ist so schmal, dass wir beinahe keine Ausweichmöglichkeit haben. Als wir den Strand in Sichtweite haben, kommt’s noch besser. Hier hat der kleine Bach, der neben der Strasse verläuft, die halbe Strasse weggespült. DANKE!

km 12406 – 14:45

Wir fahren dem Strand entlang und sind erleichtert, diesen ohne Kratzer erreicht zu haben. Bei einer Taverne mit Dusche parken wir und erfrischen uns im Meer. Die Taverne ist bereits geschlossen. Somit stören wir keinen, wenn wir hier übernachten.

km 12406 – 10:20 – Freitag 1. Oktober 2010

Während dem Frühstück diskutieren wir, ob wir einen Tag bleiben oder weiter fahren. Dass uns ein langer Fahrttag bevorsteht, sind wir uns bewusst. Und obwohl es uns hier gefällt, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt. Astakos ist schnell erreicht. Danach führt eine Serpentinenstrasse über einen Berg. Diese ist mit grosser Aufmerksamkeit zu befahren. Immer wieder befinden sich Tiere mitten auf der Strasse. Kühe, Ziegen oder Schafe.

km 12475 – 12:10

In Etoliko ist gerade Wochenmarkt. Den lassen wir uns nicht entgehen. Etoliko, (Aitoliko), ist eine Lagunenstadt, die sich auf einer Insel zwischen zwei Lagunen befindet.

km 12475 – 13:10

Ab Etoliko führt uns die gut ausgebaute Strasse E55 Richtung Athen, Patras. Kurz nach Evinochori überqueren wir den Fluss Evinos. Gleich nach der Brücke verlassen wir die E55 und fahren Richtung Kryonerion.

km 12505 – 13:45

In Kryonerion fahren wir bis ans Ende der Strasse. Genau gesagt müssen wir bei der Brücke, die über den kleinen Bach geht, anhalten. Ein Teil der Strasse ist eingebrochen und unser Wohnmobil ist zu breit. Wir stehen vor einer Felswand. Hinter der Brücke befindet sich ein kleiner Campingplatz, auf dem sich ein paar Griechen fest installiert haben. Wir schauen uns ein wenig um, entscheiden uns aber wieder auf die E55 zurückzukehren. Bei Ano Vassiliki fahren wir abermals rechts Richtung Meer und kommen nach Kato Vassiliki.

Ein eiskalter Wind weht uns um die Ohren

km 12523 – 14:15

Wir durchqueren Kato Vassiliki und halten uns rechts vorbei Richtung Hausstrand und dem kleinen Hafen. Danach windet sich die Strasse um einen kleinen Hügel zu einer Sandbucht. Nun befinden wir uns auf der anderen Seite des Felsens, der hier senkrecht ins Meer abfällt. Dieser Fels ist ab Patra als markanter Punkt sehr gut zu sehen. Beim Aussteigen stellen wir fest, dass vom Meer her ein eiskalter Wind weht. Diese Bise können wir kaum ertragen. Wir haben keine Lust, den Rest des Tages im Wohnmobil zu sitzen und zu warten bis der Wind nachlässt.
Unser Entscheid: wir fahren weiter.

km 12523 – 15:00

Abermals geht es zurück auf die E55 und danach Richtung Patra. Nein, nachhause wollen wir noch nicht. Aber wir haben uns gesagt, wenn wir bereits jetzt nach Elea fahren, dann können wir uns dort eine ganze Woche erholen.

km 12543 – 15:35

Bei der Hängebrücke, Rio-Andirrio, die uns über den Golf von Korinth bringt, bezahlen wir €12.50. Bei der Rio-Andirrio handelt es sich um die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt. Nach der Umfahrung von Patra geht es sehr zügig Richtung Pirgos.

km 12700 – 17:40

Wir sind über glücklich, als wir in Elea die wunderschöne unveränderte Situation vorfinden. Schnell ist ein Platz gefunden. Nach Sonnenuntergang gehen wir zur Taverne von Janes und verbringen einen gemütlichen Abend. Beim Zahlen machen wir mit Janes aus, dass wir auch morgen beim ihm essen werden und bestellen den Fisch für den nächsten Tag.

km 12700 – 09:00 – Samstag 2. Oktober 2010

Wir müssen einkaufen und fahren wir mit dem Roller nach Kiparassia. Kurz vor Kiparissia gibt es viele neue Geschäfte. Unter anderem hat es, wie könnte es anders sein, einen Lidl. Wir bevorzugen die kleinen Geschäfte in der Stadt. Frische Tomaten vom Gemüseladen sowie frisches Brot von der Bäckerei. Das schmeckt alles viel besser als vom Lidl.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand und im herrlich duftenden Wald. Wie so oft in Elea erleben wir einen fantastischen Sonnenuntergang.

Auf dem Weg zu Janes fällt uns auf, dass wir die einzigen Wohnmobillisten sind,  die in die Taverne zum Abendessen gehen. Dies war in den vergangenen Jahren nicht so. Wir können uns erinnern, dass von den Wohnmobilen eine Völkerwanderung zur Taverne stattfand.

Bei Janes kommen den ganzen Abend keine weiteren Gäste.
Was ist los?
Wieso kommen die Wohnmobillisten nicht mehr?

km 12700 – 09:00 – Sonntag 3. Oktober 2010

Heute unternehmen wir einen Ausflug zum Beach bei Giannitsohori. Hier befindet sich die Tropical Beach Bar, die aber bereits geschlossen hat. Giannitsohori ist ein sehr kleiner Ort mit Kirche und einer kleinen Bar. Einen Laden oder Bäckerei finden wir nicht.

Am Nachmittag beschäftigen wir uns mit baden und faulenzen.
Bis wir gestört werden. Ganz aufgeregt fährt ein Rollerfahrer von einem Wohnmobil zum anderen.

Er warnt drohend: „In Griechenland ist wildes Campieren verboten. Ihr tut besser daran, alles zusammenzupacken und zu verschwinden. “
Ich antwote: „Wir Campieren hier nicht wild. Wir stehen frei.“
Er, mit rotem Kopf: „OK, bis zum abend dürft ihr bleiben und dann, haut blos ab. Die Polizei räumt den ganzen Strand.“
Ich frage: „Wer sagt das?“
Und er: „Wir sind hier nicht erwünscht. Uns haben sie auch davongejagt.“
Ich:„Und wo stehen sie jetzt? “
Er schaut mich mit grossen Augen an.
„Oder sind sie mit dem Roller aus ???? hier her gefahren, um uns das zu sagen.“

Ich bekomme keine Antwort. So schnell wie er gekommen ist, macht er sich davon.

Gegen 17:00 treffen Miriam und Rolf vom Wohnmobilforum-Schweiz ein. Nach der Begrüssung und dem Apéro gehen wir abermals zu Janes zum Abendessen.

Bei Janes gibt es Souvlaki und Dorade. Sehr lecker!

km 12700 – 09:00 – Montag 4. Oktober 2010

Unser Geld geht zu Ende und wir möchten in Zaharo bei einem Geldautomaten Geld abheben. Der Bezug wird verweigert. Einen anderen Automaten finden wir nicht. Es bleibt uns nichts anderes übrig als ins 30km entfernte Kiparissia zu fahren. Doch zuvor will ich mich am Strand bei Neochori umsehen. Uns wurde erzählt, dass man hier die Wohnmobile mit Steinen verjagt hat.

Am langen Strand befindet sich nur ein Wohnmobil. Davor hat es sich ein älteres Paar bei einem Glas Wein gemütlich gemacht. Wir gehen auf das Paar zu und sprechen sie freundlich an: „Grüss Gott, . . . . Schön hier!“

Etwas erschrocken, ich vermute sie haben nicht erwartet, dass wir sie ansprechen,
fangen sie an zu schimpfen. „Ja, es ist ein schöner Strand. Aber wir dürfen nicht bleiben. Gerade war die Polizei hier und hat uns gesagt, dass sie in einer Stunde wieder kommen, dann müssen wir weg sein.“

Die beiden haben noch lange auf uns eingeredet und geschimpft. Den genauen Wortlaut erspare ich euch. Unsere Meinung ist: Bei so viel Wein, wie die bereits getrunken haben, kann man nicht mehr Wohnmobil fahren. Nun, dass ist auch eine Methode, um einen Strand für sich alleine zu haben.

Heute wird zuhause gekocht und gegessen. Es ist sehr mild und so können wir noch lange vor dem Womo sitzen und diskutieren.

Heute wird zuhause gekocht und gegessen.

km 12700 – 09:00 – Dienstag 5. Oktober 2010

Am liebsten würden wir mit Miriam und Rolf Richtung Süden fahren. Doch für uns heisst es heute Abschied nehmen. Bevor wir Richtung Norden aufbrechen, fahren wir bei der kleinen Ölpresse bei Elea vorbei. Hier werden wir bestens beraten und wir bekommen ganz frisches Olivenöl.

Kleinen Ölpresse bei Elea

Danach fahren wir über Zaharo und weiter nach Kato Samiko. Hier haben wir eine Taverne in bester Erinnerung. Kurz entschlossen suchen wir den Strand auf.

km 12725 – 13:50
Am Strand müssen wir mit Schrecken feststellen, dass die Taverne nicht mehr existiert. Wir parken unser Wohnmobil neben einem Hymer. Hinter der Windschutzscheibe entdecke ich ein Namensschild mit der Aufschrift Lo????. Nanu, ich kann mich erinnern, der war doch 2006 auch hier. Ich komme gar nicht dazu ihn zu fragen.
Er begrüsst mich: „Hallo, gerade war die Polizei hier“!
Und weiter: „haut ab, die wollen hier keine Camper.“

Das ist aber komisch, denke ich mir. Genau die selben Sprüche. Ich distanziere mich.

Und während Lo???? ganz friedlich seinen Hymer putzt, schimpft er immer wieder über die Griechen. Seine Frau liegt in der Sonne. Auf dem Campingtisch vor dem Wohnmobil befinden sich zwei gut gefüllte Rotweingläser. Kurz gesagt, nichts weist darauf hin, dass die den Strand verlassen wollen.

Nach einer kleinen Jause nehmen wir noch ein erfrischendes Bad. Schade, gibt es diese Taverne nicht mehr. Wir wären sehr gerne geblieben. Vor allem würde uns interessieren, was am Abend geschieht. Aber so macht das Ganze keinen Spass. Wir wollen uns nicht den ganzen Nachmittag anhören, wie gemein die Griechen sind. Nein, wir ziehen weiter!

km 12725 – 14:25

Auf der E55 halten wir uns Richtung Norden bis nach Pirgos. Hier entdecken wir einen Carrefour. Der kommt uns gerade recht. Wir müssen noch einiges an griechischen Delikatessen anschaffen, bevor wir nach Hause fahren.

km 12750 – 15:35

Vollgepackt geht es weiter bis nach Gastouni. Hier verlassen wir die Hauptverbindungsstrasse und lenken in Richtung Kastro. Die Festung ist schon zu sehen.

km 12798 – 16:30

Am Strand bei Kastro stellen wir uns in die zweite Reihe. Ich habe schon aus dem Internet erfahren, dass die Taverne von Nakos ins Meer gespült wurde. Jetzt ist hier ein anderer Grieche, der einen kleinen Imbiss-Stand aufgestellt hat. Nakos soll, so habe ich erfahren, in einer Taverne etwas weiter Richtung Campingplatz sein.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, machen wir uns auf die Suche nach der Taverne. Wir finden sie. Aber wieso ist alles verschlossen? Ist die Saison schon beendet? Was nun? Wir beschliessen zum Abendessen mit dem Roller nach Kastro zu fahren. In Kastro hat es zahlreiche Restaurants, die alle noch geöffnet sind.

km 12798 – 09:00 – Mittwoch 6. Oktober 2010

Heute früh besorgen wir uns zuerst in der Bäckerei von Kastro ein frisches Brot. Bei der Rückkehr entdecke ich, dass sich vor uns ein Wohnmobil startklar macht. Super, wir können in die erste Reihe vorrücken. 

Danach verbringen wir den ganzen Tag am Strand, unternehmen lange Spaziergänge bis zum Parkplatz, der sich weiter südlich befindet. Hier stehen einige Wohnmobile geschützt hinter der Düne.

Gegen Abend kommt Wind und es wird schnell kühler. In der Ferne sehen wir die Blitze eines Gewitters. Beinahe ununterbrochen ist der Donner bis in den frühen Morgen zu hören.

 

km 12798 – 09:00 – Donnerstag 7. Oktober 2010

Die Wolken haben sich verzogen, der Wind hat nachgelassen. Ein weiteres Mal können wir draussen frühstücken, was wir sehr zu schätzen wissen. Zu Hause können wir das nicht mehr.

Beinahe jedes Mal, wenn wir in Griechenland sind, sind wir einmal in Kastro gewesen. Aber noch nie haben wir die Burg Chlemoutsi, die sich auf dem Hügel bei Kastro befindet, besucht. Das wollen wir dieses Jahr ändern. Oben erfahren wir, das Chlemoutsi eine der grössten und am besten erhaltene Burg in ganz Griechenland ist. Von hier oben haben wir eine fantastische Aussicht auf das umliegende Land und die vorgelagerten Inseln, Zakynthos und Kefalonia.

Burg Chlemoutsi

Weil heute unser letzter Tag in Kastro ist, gehen wir nach der eindrücklichen Besichtigung in den kleinen Supermarkt und kaufen uns frisches Joghurt, Feta und feine Oliven. Wer einmal in Griechenland ist, muss dieses Joghurt kosten. Ich meine nicht das Joghurt im kleinen Kunststoffbecher vom Supermarkt, Lidl, oder wie die alle heissen. Nein, das frische Joghurt aus dem grossen Behälter hinter der Ladentheke. Dieses ist wirklich sehr lecker. Auch der Feta aus den Salzlake-Fässern schmeckt viel würziger und frischer.

Mein Tipp: Ein wasserdichtes Gefäss mitnehmen. Feta dementsprechend zuschneiden und hinein legen. Mit Salzlake auffüllen so, dass der Feta darin schwimmt. So bleibt der Feta frisch und kann lange gelagert werden.

km 12798 – 13:45 – Freitag 8. Oktober 2010

Wir können kaum glauben, dass der Urlaub mit dem heutigen Tag zu Ende geht. Wir gehen nochmals ins Meer schwimmen. Und nochmals und immer wieder. Der Abschied fällt uns schwer. Danach müssen wir uns von unserem liebgewonnenen Nachbarn verabschieden.  

Wir hoffen, er kann mit seinem alten Hymer noch viele schöne Womotouren unternehmen und wünschen ihm alles Gute. Wir würden uns freuen, wenn sich unsere Wege wieder einmal kreuzen.
Auf dem Weg nach Patra werden noch Tomaten bei einem Gemüsestand gekauft. Tomaten, so viele wir tragen können.

Letzte Einkäufe in Griechenland

km 12897 – 15:40

In Patra sind alle Formalitäten schnell erledigt. Danach wird unser Wohnmobil gründlich untersucht. Bad, Kleiderschrank und Garage müssen wir öffnen. Erst danach dürfen wir auf das vierte Autodeck der Cruise Olympia fahren. Sie haben richtig gelesen: Die Cruise Olympia besitzt 4 Autodecks. 1000 Fahrzeuge sollen darin Platz finden. Die Passagierzahl beträgt 3000. Es ist das zurzeit grösste Schiff auf dem Mittelmeer. Beim Verlassen des Hafens von Patra können wir auf die neben uns liegenden Fähren wie Superfast und Anek herunterschauen. Und die sind ja auch nicht klein.

Das Schiff ist mit der auf griechischen Hochseefähren üblichen Ausstattung ausgerüstet. Ein Self-Service- und Bedienungs-Restaurant, Duty Free Shop, Lounges, Casino und Pool.

Weil Minoan Lines auf dieser Fähre keine Bewilligung für Camping an Borad erhalten, stellen sie den Campern kostenlos eine Kabine zur Verfügung. Im Preis inbegriffen ist ausserdem eine Malzeit ohne Getränke.
Auf dem Weg zu unserer Kabine war richtig unwohl. Diese vielen Kabinen..! Nicht vorstellbar was passiert, wenn hier eine Panik ausbricht.

km 12798 – 15:20 – Samstag 9. Oktober 2010

Mit einer halben Stunde Verspätung kommen wir in Ancona an. Das ist nicht so schlimm. Nur, jetzt müssen 1000 Fahrzeuge die Fähre verlassen. Wer den Hafen von Ancona kennt, der weiss, was jetzt folgt. Es kommt zum Verkehrs-Chaos. Die Anek, die nach uns angelegt hat, ist viel schneller. Und nach beinahe 2 Stunden können wir die Cruise Olympia verlassen. Während dieser Zeit konnte die Anek bereits wieder beladen werden und ist bereit zum Auslaufen. Es erübrigt sich zu schreiben, mit welcher Fähre wir das nächste Mal nach Griechenland fahren werden.

Es war schön einmal die Cruise Olympia zu erleben.  . . . .  Aber das war’s dann schon!

Einige Daten zur Cruise Olympia:

Baujahr 2009 3000 Personen 963 Pkw
54310 BRT 68525 PS (4 Motoren) Besatzung 150
28.5 Kn = ca.53 Kmh Länge: 225 Meter Breite: 30.4 Meter
Tiefgang: 7 Meter

Die Cruise Europa ist ein Fährschiff der griechischen Reederei Minoan Lines. Sie gehört zur vierten Generation von Schiffen seit der Gründung des Unternehmens und war zum Zeitpunkt der Indienststellung die größte Fähre im Mittelmeer. Im Jahr 2008 übernahm die italienische Grimaldi-Gruppe eine Kontrollmehrheit über Minoan Lines. 
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Minoan_Lines

 

An diese Stelle werde ich den Reisebericht beenden.

Die Autobahnfahrt Ancona, Bologna, Mailand verbirgt keine Geheimnisse, die man unbedingt beschreiben muss. Mann muss sie einfach runterfahren, ob man will oder nicht.

Autobahngebühren:
- Mailand € 24.60
- Umfahrung Mailand € 2.50
- Bei Como € 1.90

km 13363 – 21:40

In Lomazzo übernachten wir auf unserem Stammplatz.

km 13642 – 14:00 – Sonntag 10. Oktober 2010

Das war sie, unsere sechste Griechenland Tour und wir hoffen, es wird nicht die Letzte sein. Es hat uns sehr gut gefallen und wir werden noch lange von diesem Urlaub zerren.

Fazit:
Griechenland ist bei uns immer noch ganz oben auf.
Die Griechen die wir kennen gelernt haben, sind sehr gastfreundlich. Sie freuen sich, wenn man versucht, mit ihnen zu sprechen. Und wenn es nur ein einfaches „Kalíméra“, „Jassas“ oder „jassou“ ist. Dann kommen sie sofort und beginnen zu plaudern. Schade verstehen und sprechen wir nicht viel. Aber wir hatten dennoch ein paar lustige Diskussionen.

Mit dem Essen hatten wir diesmal etwas Pech. Das ist aber unsere eigene Schuld.

Ich meine, wenn man dort zum Essen geht, wo alle Touristen hingehen, dann bekommt man keine wirklich gute griechische Küche. Was uns noch aufgefallen ist: Wir haben in keiner der Tavernen oder Restaurants einen Retsina bekommen. 
Meine Meinung: Schade, Cabernet Sauvignon kann man überall trinken.

Total km 2688    
Total Diesel Lt 328.40 € 497.70 CHF 655.20
Total Maut   € 61.10 CHF 80.45

Hier noch meine persönliche Meinung.

Es sind viele, zu viele Wohnmobillisten mit einem kleinen blauen Büchlein unterwegs. Darin lesen sie, wo es einen Übernachtungsplatz gibt. Diese Plätze werden massenhaft angefahren. Und alle sagen: „Oh wie schön“. Obwohl es manchmal gar nicht schön ist. Was uns aber noch viel mehr ärgert ist, dass jeder meint, dass die angegebenen Übernachtungs-Plätze von der Gemeinde bewilligt sind. Sie gehen davon aus, dass dies das geltende Recht ist. Keiner denkt daran, einen Griechen zu fragen: „Darf ich hier übernachten?“ Nein, wieso denn, es steht ja in diesem Büchlein. Und die werden dies schon geregelt haben?!

Es wäre gut, sich an folgendes zu erinnern: Ich bin hier Gast und das ist nicht mein Land.
Was wäre, wenn bei ihnen vor der Haustür ein Wohnmobil vorfährt, Markise, Tisch und Stühle raus und sagt: „Ist das ein schöner Platz!“