Canterbury, Rey, Beachy Head, Old Sarum, Woodhange, Stonehenge,
Dartmoor Nationalpark,
London (Westminster Abbey, Houses of Parliament, Big Ben, Buckingham Palace, und Piccadilly Circus)
Das Womo ist beladen und startklar. Bevor wir unsere Tour Richtung Südengland starten, fahren wir nach Gossau; wir müssen tanken. Warum dieser Umweg? Bei den meisten Tankstellen lässt sich der Luftdruck von 5.5 bar nicht messen. Bei einer Tour von 3 Wochen will ich auf Nummer sicher gehen. Danach geht es auf der Autobahn über Zürich bis nach Kaiseraugst.
53203 - 20:15
In Kaiseraugst werden wir von Bea und Jean-Pierre bereits erwartet. Beim Grill und einem guten Tropfen genießen wir diesen Sommerabend. Der Start zum Sommerurlaub ist geglückt. Nachträglich nochmals ein Dankeschön für diese Gastfreundschaft.
Nach einem gemütlichen Frühstück geht es weiter Richtung Frankreich. Mülhausen umfahren wir auf der Autobahn. Bei der Ausfahrt Nr. 16 verlassen wir die Autobahn und fahren auf der N66 weiter.
km 53266 - 10:40
Bei Cernay decken wir uns mit Vorräten und mit französischen Spezialitäten ein. Danach geht die Fahrt auf der N66 vorbei an Thann quer durch die Vogesen. Bei Remiremont fahren wir auf der N57 weiter Richtung Épinal und Nancy. Nancy, die historische Hauptstadt ist bestimmt ein Umweg wert. Also fahren wir Richtung Zentrum.
km 53420 - 14:00
Dank GPS finden wir einen Bus-Parkplatz bei einem Triumphbogen mitten in der Stadt. Nach dem Mittagessen suchen wir den Place Stanislav auf. Dieser wurde in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Am 500 m langen Platz befinden sich die wichtigsten Gebäude der Stadt. Diese Gebäude werden mit Toren aus Schmideisen, die teilweise vergoldet sind, verbunden.
53420 - 16:10
Nach diesem eindrücklichen Besuch geht es zurück auf der A31 bis nach Toul. Dort verlassen wir die A31 und fahren auf der N4 Richtung Saint-Dizier. Kurz nach Saint-Dizier fahren wir an den Lac du Der-Chantecoq.
53541 - 17:50
Hier können wir uns im kühlen Wasser abkühlen und uns anschliessend in den vorhandenen Duschen waschen. Rund um den See befinden sich mehrere Wohnmobilstellplätze.
Bei herrlichem Sonnenschein sitzen wir gemütlich vor dem Womo als plötzlich ein hupendes Auto bei uns vorfährt. Wie so oft in Frankreich kommt der Bäcker vom naheliegenden Ort und bringt uns frische Brötchen. Nach dem Frühstück fahren wir zurück auf die N4. Bei Vitry verlassen wir diese und fahren auf der N44 weiter.
km 53640 - 11:40
Reims ist unser nächstes Etappenziel. Hier können wir direkt hinter der Kathedrale von Reims parken. Diese Kathedrale gilt wegen ihrer Einheitlichkeit, der harmonischen Gliederung und der Fülle des plastischen Schmucks als Meisterwerk der Hochgotik. In ihr wurden vom 10. Jahrhundert bis 1825 die Könige Frankreichs gekrönt.
km 53640 - 13:00
Nach diesem kulturellen Abstecher geht es auf der A26 weiter bis nach Calais.
km 53899 - 16:00
Wir sind im Hafen von Calais und erkundigen uns nach einer Überfahrt nach Dover. Eine Preisliste sucht man hier vergebens. Die Nachfrage bestimmt den Preis. Für unser Womo mit drei Personen liegt der Preis bei 330.00 Euro. Morgen früh um 08:50 liegt der Preis bei 277.00 Euro. Nachdem alles abgeklärt und gebucht ist, fahren wir auf den Stellplatz von Calais.
km 53904 - 17:15
Der Stellplatz ist schnell gefunden und er ist gut belegt. Kurz nachdem wir unser Womo geparkt haben, kommt eine Kassiererin und verlangt
€ 7.00. Wir bezahlen und schauen uns ein wenig um.
Er ist recht laut und am Strand sind sehr viele Badegäste. Je nach Windrichtung kommt uns ein Duft von Frites oder der Gestank von Diesel in die Nase. Wenn ich noch nicht bezahlt hätte, würde ich sofort wieder abfahren. In Escalles, das liegt westlich von Calais, soll es einen weiteren Stellplatz geben. Escalles ist etwas weiter weg, aber bestimmt ist es ruhiger und ohne Gestank. Nun, für diese Nacht müssen wir uns damit abfinden. Weiterempfehlen kann ich diesen Platz nicht. Obwohl, am Abend wurde es zunehmend ruhiger.
Wir haben dementsprechend gut geschlafen. Nach dem Frühstück fahren wir wieder in den Hafen und checken ein. Hier geht alles sehr schnell. Pünktlich um 09:50 verlassen wir den Hafen von Calais bei herrlichem Wetter.
km 53912 - 09:30 (Englische Zeit)
Wir verlassen die Fähre und fahren Richtung Canterbury. Grosse Schilder weisen darauf hin, dass man hier links fahren muss.
km 53947 - 10:00
Bei unserem ersten Ziel in England, Canterbury, finden wir beim Parkplatz, New Dover Road „Park and Ride“ einen Stellplatz für Wohnmobile. Für 2 £ kann man hier 24 Std. parken. Beim Vorweisen des Barktickets hat man die Möglichkeit, gratis mit dem Bus ins Zentrum zu fahren.
Wir schlendern durch die Strassen dieser altehrwürdigen Bischofsstadt und bestaunen die Fachwerkhäuser. Beeindruckend ist die Kathedrale von Canterbury, der wir besonders viel Zeit widmen. Danach erfrischen wir uns in einem Restaurant, das sich an einem kleinen Bächlein befindet. Touristen machen eine Fahrt in einem kleinen Ruderboot. Dieser Ort hat ein Hauch von Venedig in sich. Dazu trägt auch die Pizzeria bei, die sich direkt neben unserem Restaurant befindet. Beim Studieren der Getränkekarte bemerken wir, dass die Preise etwas höher liegen als wir das von EU-Ländern gewohnt sind.
km 53947 - 15:50
Wir sind wieder beim Wohnmobil und beraten, sollen wir gleich hier übernachten? Wir vermeiden es, uns draussen aufzuhalten, da uns die über 30° zu schaffen macht. Heidi erkundigt sich nach Leeds Castle beim Touristenbüro auf dem Parkplatz. „Bei Leeds Castle hat es einen großen Parkplatz und man kann dort übernachten! „wird dort erzählt. Wir beschließen bis zu Leeds Castle zu fahren um gleich dort zu übernachten. Die Strasse Nummer A252, die uns Richtung Maidstone führt, ist recht eng. Ist das wirklich eine Hauptstrasse?
Als wir, nach ca. einer Stunde, bei Leeds Castle ankommen, kommt uns der Parkwärter entgegen und gibt uns zu verstehen, dass wir hier über Nacht nicht stehen dürfen. Na Prost.....
Was nun???
Wir fahren bis nach Maidstone und folgen dem Wegweiser „Park and Ride“. Doch hier werden wir von einem 2m Höhenbalken gebremst. Ich folge dem Routenplaner, der mich zu einem weiteren Parkplatz bei einem Hallenbad führt. Hier werden wir diese Nacht bleiben. Heidi und Roswitha besuchen das Hallenbad, um sich dort zu erfrischen. Ich stelle meinen Grill auf und bereite das Abendessen vor. (Gschwelti mit feinem Französischen Käse)
Unsere erste Nacht in England war sehr ruhig und wir haben gut geschlafen. Nach den Frühstück fahren wir zum Leeds Castle. Es soll sich um ein Bilderbuchschloss handeln. Als wir vor dem mächtigen eisernen Eingangstor stehen, sind die Tore noch geschlossen. Wir haben vergessen, die Uhren eine Stunde vorzustellen und sind eine ganze Stunde zu früh dran. Nach kurzer Besprechung beschließen wir, dieses Schloss auszulassen und weiter bis nach Rey zu fahren.
km 54060 - 10:10
In Rey können wir beim Supermarkt parkieren. Wir kaufen ein und rechnen die Preise um; sie sind erheblich höher als in der Schweiz. Fleisch und Fisch liegen etwa beim EU Standart aber alles andere ist sehr teuer.
Rey gefällt uns sehr gut! Mit seinen vielen Fachwerkhäusern und mit seinen verwinkelten malerischen Gassen gilt es als eines der schönsten Städtchen in Südengland.
km 54060 - 11:30
Wir fahren weiter bis nach Hastings und danach der Küste entlang Richtung Eastbourne.
km 54103 - 12:40
Vor Eastbourne in St.Anthonis’Hill finden wir an der Strasse einen Lidl. Da wir die Preise in England als unvermessen hoch betrachten, entscheiden wir hier einen Grosseinkauf zu starten. Hier finden wir die gleichen Artikel zum beinahe gleichen Preis wie wir das von Österreich gewohnt sind. Alkoholische Getränke kosten jedoch sehr viel mehr als bei uns. Vier Dosen Bier à 5 dl kosten £ 4.90. Das sind ca. CHF 12.50. Kurz nachdem wir wieder im Womo sitzen, geht ein starkes Gewitter nieder. Wir essen erst einmal eine Kleinigkeit und warten bis es aufhört zu regnen.
km 54103 - 14:00
Danach fahren wir durch Eastbourne und danach Richtung Beachy Head.
54112 - 14:40
In Beachy Head wandern wir zu den Kreideklippen an der Küste. Mit einer Höhe von 170 Metern sind die senkrecht abfallenden Klippen die höchsten Englands. Der rotweisse Leuchtturm wirkt mit seinen 77 Metern sehr klein. Leider haben sie hier mehrere Schilder mit dem Hinweis „Parken ab 22:00 verboten „! Alle paar Minuten sehen wir die Polizei vorbei fahren. Schade, hier ist wohl nichts mit übernachten.
km 54112 - 16:00
Wir fahren weiter der Küste entlang finden jedoch keinen Platz zum übernachten. Auch den Campingplatz, der in unserer Karte eingetragen ist, finden wir nicht. Wir sind gezwungen bis nach Brighton, einer Millionen Stadt mit vielen Hotels, zu fahren. Diesen Küstenabschnitt sollte man mit dem Wohnmobil meiden. Hier finden wir bestimmt keinen Platz zum übernachten. Als wir nach einer anstrengenden Fahrt auf die A27 kommen, halte ich bei einem Parkplatz an, um im Routenplaner nach dem nächsten Camping zu suchen. Ein Holländer mit einem Klappwohnwagen folgt uns. Er spricht uns an: „Sucht ihr einen Campingplatz?“ „Ja, ich programmiere gerade den Routenplaner.“ Gebe ich ihm zur Antwort. Dieser hat keine Geduld und fährt gleich weiter. Erst kurz vor Arundel sehen wir einen Camping oberhalb der Strasse. Hier direkt an der Hauptstrasse wollen wir jedoch nicht bleiben. Geduldig folgen wir dem GPS. In Arundel fahren wir Richtung Meer. Im Internet habe ich hier in der Nähe einen Parkplatz direkt am Meer ausfindig gemacht. Mit der Hoffnung mal im Meer zu baden, peilen wir diesen Platz an. Am Parkplatz werden wir abermals von einem 1.8 Meter Höhenbalken zurückgewiesen. Wir müssen wenden und fahren zurück nach Ford. Dort befinden sich zwei kleine Campingplätze.
km 54189 - 19:10
Beim Camping „Ship & Angher“ in Ford finden wir endlich einen ruhigen Platz zum übernachten. Den Preis von 15 £ finden wir total überrissen, doch wir fahren nicht mehr weiter. Nachdem Heidi der Besitzerin vorgejammert hat, wie teuer England für uns ist, hat diese ein Einsehen und geht mit dem Preis runter auf 10£, Inklusive Strom und drei Münzen für eine warme Dusche. Trotz der Nähe zur Strasse und Eisenbahn ist es in der Nacht sehr ruhig.
Nach einem gemütlichen Frühstück geht es weiter Richtung Portsmouth, Southampton bis nach Salisbury. Der Himmel ist mit dicken schwarzen Wolken bedeckt, aus denen immer wieder Regen fällt.
km 54297 - 12:40
In Salisbury fahren wir direkt zum Old Sarum, einem grünen Erdwall mit einem Durchmesser von 1500 Metern. Die Auffahrt zum Parkplatz ist sehr steil und eng. Dieser Wall diente schon in der Eisenzeit als Fliehburg. Außer dem Erdwall und ein paar übrig gebliebenen Mauern ist jedoch nicht mehr viel zu sehen.
km 54297 - 14:05
Wir fahren nach Salisbury auf den Zentralparkplatz. Bei sehr starkem Regen suchen wir in der Stadt einen Bäcker. Trotz Regen herrscht ein reges Treiben in der Fußgängerzone. Mit einem frischen Brot an Bord machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. In Amesbury treffen wir auf einem Parkplatz einen Holländer, der sein Wohnmobil für die Nacht vorbereitet. Er fordert uns auf, bei ihm zu bleiben und wir parken unser Womo neben seinem. Doch es dauert nicht lange bis wir von einem Bewohner, der hier einen Laden besitzt, aufgefordert werden seinen Parkplatz zu räumen. Wir fahren bis nach Stonehenge und erkundigen uns, ob wir auf dem Parkplatz über Nacht stehen dürfen. Doch auch hier ist das Parken über Nacht verboten.
km 54336 - 17:25
In Orcheston finden wir einen kleinen, idyllischen, Campingplatz im Grünen. (GPS 51°12’88N 1°54’53W) 13.50 £ bezahlen wir für eine Nacht ohne Strom. Der Platz liegt direkt neben einem Militärgelände. Kurz nach dem Abendessen fahren die Panzer mit schwerem Geschütz auf. Wir haben das Gefühl, mitten in einen Krieg geraten zu sein. Ein Bollerschuss nach dem anderen. Der Boden vibriert und bringt unseren Stig zum zittern. Roswitha geht mit Gehörschutzpfropfen ins Bett. Erst gegen Mitternacht nimmt das Ganze ein Ende und wir finden endlich unseren verdienten Schlaf.
Nach dieser Kriegsnacht sind wir froh, dass wir weiter fahren können. Denn die Panzer sind schon wieder im Vormarsch. Stonehenge lassen wir vorerst links liegen und besuchen das 3 km entfernte Woodhange. Woodhange wurde erst 1925 aus der Luft entdeckt. Älter als Stonehenge, lässt sich Woodhange Gewissermassen als dessen hölzerner Prototyp bezeichnen. Zur besseren Vorstellung ist der Standort der Pfähle durch Betonsäulen markiert.
km 54362 - 11:00
So nun aber auf nach Stonehenge, einem unserer Höhepunke dieser Englandreise. Leider ist der Himmel immer noch mit schweren Wolken verhangen. Aber wenigstens hat es aufgehört zu regnen. „Stonehenge“ wer kennt dieses prähistorische Monument nicht. 1986 wurde es zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Manche sagen, diese Bauten stammen nicht von unserer Erde. Wir waren enttäuscht, dass man den inneren Ring nicht betreten darf. Auf einem Fußweg, den man nicht verlassen darf, werden die Besucher um den Ring herumgeführt.
km 54367 - 11:40
Nachdem die obligatorischen Photos gemacht wurden, fahren wir nochmals nach Salisbury auf den Zentralparkplatz. Nachdem wir gestern die Stadt bei strömendem Regen besucht haben, wollen wir sie noch bei schönem Wetter erleben. Die Kathedrale von Salisbury besitzt mit ihren 123 Metern den höchsten Kirchturm des Landes. Diese kann unser Interesse allerdings nicht wecken. Zu schön und zu lebhaft sind die verwinkelten Gassen in der Fußgängerzone.
km 54382 - 14:35
Wir verlassen Salisbury und fahren auf der A36 Richtung Warminster. Bei Longleat, einem stattlichen Herrensitz , befindet sich neben einem Safari Park auch ein Heckenlabyrinth. An diesem grössten Heckenlabyrinth der Welt will Roswitha auf keinen Fall vorbeifahren.
km 54424 - 15:30
Wir sind beim Longleat-Park angekommen. Heidi und Roswitha verirren sich im Heckenlabyrinth. Ich spaziere ein wenig durch den Park. Es gibt diverse Attraktionen, bei denen man zur Kasse gebeten wird. Eine Familie kann gut und gerne bis zu 100 £ ausgeben.
km 54424 -17:00
Wir machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz. Der Platz, der sich ebenfalls auf dem Longleat-Gelände befindet, erscheint uns mit 25 £ für eine Nacht zu teuer. Auf der A350 fahren wir weiter Richtung Shaftesbury. Bei Longbridge Deverill lesen wir auf einem Schild bei einem Restaurant, „CAMPING-PARK“. Wir erkundigen uns bei der Reception nach diesem Platz. Das freundliche Fräulein an der Reception kann uns nicht weiterhelfen. „Warten Sie bitte bis mein Chef kommt.“ Wir warten ca. 15 bis 20 Min. ohne das jemand kommt. Auf der Karte ist ein Campingplatz bei Shaftesbury eingetragen. Nachdem wir hier so unsicher sind, ob wir wirklich bleiben dürfen, fahren wir weiter bis nach Shaftesbury.
km 54466 - 18:50
Den Camping bei Shaftesbury finden wir auf Anhieb. Wir werden sofort von einem Mann freundlich begrüßt. 12.50 £ verlangt er für eine Nacht. In Anbetracht dieser sanitären Anlagen ist das viel zu viel, aber wir sind müde und willigen ein. Der Platz liegt direkt an der A30 hinter einer Tankstelle, bei der auch Wohnwagen und Wohnmobile verkauft werden. Nicht gerade ruhig aber wie gesagt, wir sind müde.
Nach dem Frühstück fahren wir nach Shaftesbury auf den Parkplatz des Supermaktes. Beim Einkaufen fällt mir auf , wie klein das Gemüseabteil in einem Supermarkt von England ist. Wenn ich die Leute so betrachte, essen diese bestimmt kein Gemüse. „Fish and Chips" sind hier angesagt. In der Tat frische Fische erhält man in jedem Supermarkt genug.
Der klopfsteingepflasterte Golden Hill von Shaftesbury muss noch fotografiert werden. Dieses Klischee vom ländlichen England findet man fast in jedem Prospekt.
km 54471 - 12:30
Danach geht es weiter auf der A350 vorbei an Blandford Forum und auf der A354 Richtung Süden bis nach Dorchester.
km 54471 - 13:45
In Dorchester machen wir Mittagspause. Wir starten eine kleine Besichtigung und erkunden die Innenstadt. Danach suchen wir im Routenplaner einen geeigneten Campingplatz mit Meeresanschluss, um uns am kommenden Wochenende von den Strapazen der ersten Englandwoche zu erholen.
km 54545 - 16:10
Wir haben uns beim „Freshwater Beach Holiday Park“ (GPS 50°42’21N / 2°44’10 W) eingecheckt und müssen inkl. Strom 20 £ pro Nacht bezahlen. Die sanitären Anlagen sind gut und zum Meer ist es nicht weit.
Am Samstag ist es zunächst noch sonnig. Am Nachmittag kommen Wolken auf und der Wind wird zunehmend stärker. Wir machen eine Wanderung in den nahe gelegenen Ort Burton Bradstock. In einem Pup trinke ich ein typisches, dunkles englisches Bier. Nachdem wir den Kellner beigebracht haben, wie er die Espressomaschine bedienen muss, nimmt meine Frau einen Espresso. Das Bier schmeckt sehr bitter. 3 dl Bier kosten 3 £ und der Espresso macht 1.50 £. Also zusammen 4.50 £ was etwa CHF 12.00 sind. Nach diesem Abstecher machen wir eine eindrückliche Wanderung über die Klippen zurück auf den Campingplatz. Gegen Abend lässt der Wind nach aber es ist sehr kühl. In der Nacht fängt es sehr stark zu regnen an.
Am Sonntag kommt der Wind erneut auf und vertreibt die schwarzen Wolken. Es wird zunehmend sonniger. Beim Wind handelt es sich um eine sehr kalte Biese. Baden im Meer müssen wir streichen. Heute wandern wir in die andere Richtung vorbei an einem Golfplatz bis nach West Bay. Bei West Bay handelt es sich um ein Touristenort, der uns überhaupt nicht gefällt. Es riecht von Frites und frittierten Fischen, dem Englischen Nationalgericht.
Wir wollen noch etwas weiter Richtung Westen bis in den Dartmoor Nationalpark fahren. Die A35 bringt uns bis nach Honiton. Danach geht es auf der A30 bis nach Exeter. In Exeter hoffen wir, einen ALDI oder einen LIDL zu finden.
km 54619 - 12:00
Unsere Vermutung stimmt und wir können unsere Vorräte auffüllen. Frischen Fisch und frisches Gemüse bekommen wir im gegenüber liegenden Sainsburys.
km 54619 - 14:00
Wir verlassen Exeter auf der A30 in Richtung Westen. Kurz nach Meldon lesen wir auf einem Schild Tavistock. Das ist unser erstes Ziel. Bei der A386 handelt es sich um eine der Strassen, bei denen man mit dem linken Rad auf der weissen Randmarkierung und mit dem rechten Rad auf dem Mittelstreifen fährt. Hohe Hecken links und rechts lassen das Ganze noch schmaler erscheinen. Solange kein Lastwagen oder Bus entgegenkommt ist das kein Problem. Falls doch mal ein breiteres Fahrzeug entgegenkommt heißt es: Voll in die Bremsen!
km 54685 - 15:30
In Tavistock parken wir auf dem Zentralparkplatz. Einem der wenigen Parkplätze, wo man über Nacht bzw. 24 Std. parken darf. Bei leichtem Regen spazieren wir durch die Kleinstadt. Im Touristenbüro holen wir ein Informationsplan über den Dartmoor Nationalpark und in einer kleinen Käserei kaufen wir Käse aus der Region. Der schmeckt so lecker, dass wir uns gleich mit einer größeren Menge eindecken. Unser Kühlschrank schwappt beinahe über.
km 54685 - 16:50
Wir machen uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz und fahren auf der B3357 mitten in das Hochmoor. „Letzte Wildnis in Europa“ so wird das Dartmoor im Reiseführer beschrieben. Leider hat es sehr dichten Nebel, sodass ich mich auf die schmale Strasse konzentrieren muss. Den plötzlich, wie aus dem nichts, steht ein Schaf mitten auf der Strasse. Mit Sonne haben wir hier oben nicht gerechnet, den im Durchschnitt regnet es hier 218 Tage im Jahr. Aber muss es gleich so dichter Nebel sein.
km 54708 - 17:30
Bei Postbridge, dass liegt ziemlich in der Mitte des Dartmoor Nationalparkes halten wir an. Hier gilt es eine alte Clapper-Bridge zu besichtigen. Der etwas abfallende Parkplatz ist ideal zum Übernachten. Auf der naheliegenden Durchgangsstrasse fährt in der Nacht bestimmt keiner und ein Toilettenhäuschen hat es auch. Auf dem Informationsplan, das wir vom Touristenbüro haben, ist abseits der Durchgangsstrasse ein weiterer Parkplatz eingezeichnet. Wir folgen dem schmalen Waldpfad etwa 7 km bis zu einer Abzweigung. Und jetzt, welche Richtung nehmen wir? Zu Fuß gehe ich ein Stück in den Wald hinein, wo ich den etwas tieferliegenden Parkplatz finde. Die Äste hängen tief herunter, doch ich kann mit dem Womo gerade noch unten durchfahren. Heidi und ich schauen uns draussen etwas um. Es ist kurz vor 18:00 Uhr und eigentlich müsste es noch hell sein. Doch es ist sehr finster, nebelig und still. Unheimlich still. So still, dass man eine Nadel fallen hört. Sollen wir wirklich hier bleiben? Heidi will nicht in dieser Einsamkeit übernachten. „Wenn Du hier nicht schlafen kannst, fahren wir zurück auf den anderen Parkplatz.“ sage ich zu ihr während wir zurück zum Womo gehen. Unterdessen hat Roswitha alles für das Nachtessen vorbereitet und sagt spontan: „Hier gefällt es mir, wir bleiben hier und ausserdem habe ich Hunger.“ Also wird erst einmal gekocht und gegessen.
Heidi will Christine anrufen, um den genauen Termin am Flugplatz Stanstead Airport abzumachen. Doch hier in dieser Einsamkeit hat man keinen Empfang. Das Natel ist Mause tot.
Nach dem Essen dringt plötzlich ein Getrampel von draussen zu uns ins Womo. Was ist das? Etwas vorsichtig gehen wir vor das Womo und entdecken im Nebel ein paar Pferde. Bei den Pferden handelt es sich um die halbwilden Ponys, von denen wir im Reiseführer gelesen haben.
Es ist schon eine eigenartige Stimmung als wir uns zwischen den halbwilden Ponys bewegen. Und es ist still, unheimlich still. Nur ein paar Eulen sind in der Ferne zu hören.
Wir haben Glück, denn diesen Morgen verziehen sich die Wolken sehr schnell und die Sonne zeigt sich zwischen den Bäumen. Von den Pferden, die in der Nacht noch um unser Wohnmobil standen, ist nichts mehr zu sehen. Nach dem Frühstück machen wir noch eine kleine Wanderung. Wir sind begeistert von dieser Schönheit der Natur. Am liebsten würden wir noch einen Tag hier bleiben, doch das geht leider nicht.
Dies ist der westlichte Punkt unserer Südengland Tour, denn bis nach Cornwall reicht die Zeit nicht. Eines ist aber sicher, falls wir einmal nach Cornwall aufbrechen, werden wir die Tour hier starten und hier in dieser Ruhe und Schönheit der Natur genießen.
Als wir zurück auf die Durchgangsstrasse fahren, wollen wir bei der Clapper Bridge nochmals einen Photo-Stopp machen. Bei diesem herrlichem Wetter sieht doch alles viel freundlicher aus. Auch die Fahrt aus dem Dartmoor Nationalpark ist fantastisch.
km 54724 - 11:15
In Moretonhampstead kaufen wir in einer kleinen Bäckerei ein frisch gebackenes Brot. Danach geht es zurück in die hektische Zivilisation. Auf der M5 bis nach Bristol. Danach wechseln wir auf die M4, die wir bei Tormarton Richtung Bath wieder verlassen.
km 54923 - 16:20
In Bath fahren wir zunächst auf den großen Busparkplatz. Laut Parkuhr muss man ab 19:00 bis zum nächsten Morgen 4 £ bezahlen. Wir beraten uns, sollen wir die Besichtigung von Bath gleich jetzt starten und danach hier übernachten? Doch wir sind zu müde und wollen einen ruhigen Platz für die Nacht. Den Camping in Bath müssen wir lange suchen. Er befindet sich nicht wie beschrieben in Bath selber, sondern im Vorort Twerton on Avon etwa 3 km westlich von Bath.
Was lesen wir im Reiseführer über Bath? Bath, das eindrucksvollste und am besten erhaltene Beispiel für den Renaissance-Städtebau in Grossbritannien. Bereits 1987 wurde Bath zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Die 1770 errichtete Pulteney Bridge mit ihren kleinen Ladengeschäften wurde dem weltberühmten Ponte Vecchio in Florenz nachempfunden. „Florenz des Nordens“ so wird Bath deshalb auch genannt. Neben diversen historischen Bädern besitzt Bath ein Open-Air-Dachpool mit grandiosem Ausblick auf die Stadt. Die Eintrittspreise sind jedoch grandios, Sodass wir nur von unten den Glasbau bestaunen können.
km 54923 - 12:45
Beeindruckt von dieser Stadt fahren wir auf der A4 über Chippenham bis nach Avebury.
km 54968 - 14:00
Nicht so berühmt wie Stonehenge aber mit mehr als 300 Metern Durchmesser viel größer. Das ist Avebury. Hier wird der Besucher nicht durch einen Zaun vom Steinkreis getrennt. Man kann nach Lust und Laune umherwandern. Avebury wurde zirka 2500 Jahre vor unserer Zeitrechnung errichtet. Wir sind beeindruckt. Wurden diese Bauten von Erdenbewohnern errichtet? Oder waren es vielleicht doch Außerirdische? Nach Avebury fahren wir am Silbury Hill, einer rätselhaften Anlage der Jungsteinzeit, vorbei. Mit einem Durchmesser von 182 Meter und eine Höhe von 40 Metern ist dieses Monument die größte Pyramide Europas.
km 54999 - 16:00
Den Camping, der unmittelbar nach Marlborough an der A4 liegen soll, finden wir nicht.
Südlich von Marlborough an der A345 soll es einen weiteren Campingplatz geben.
Auf dieser Strecke finden wir einen idyllischen „Farm Camping“. (GPS 51°23’49 N / 1°44’30W) Wir werden freundlich empfangen und verbringen einen ruhigen Abend. Strom oder Duschen gibt es nicht und auch das Abwasser kann man nicht entsorgen. Nur eine kleine Toilette, sie befindet sich neben dem Kuhstall, ist vorhanden. 9 £ müssen wir dafür bezahlen.
9 £, dies sind ca. CHF 22.00 und dies ist eigentlich auch genug.
Heute müssen wir unsere Tochter Christine beim Stanstead Airport abholen. Sie wollte bei der London-Besichtigung unbedingt dabei sein. Zunächst fahren wir bis nach Newbury, um unseren Tank nochmals mit teurem Diesel zu füllen. Umgerechnet kostet ein Liter CHF 2.20 bis 2.30. Danach fahren wir auf der M4, M25 und M11 zum Flughafen. Der Billigflug, Friedrichshafen Stanstead Airport für € 60.00 landet erst um 22.20. Deshalb sehen wir uns gleich nach einem Übernachtungsplatz um. Für 7.60 £ können wir auf dem bewachten Long Stay Parkplatz beim Flughafen übernachten. Eine Nacht können wir uns auf dem Parkplatz vorstellen. Es ist recht ruhig und ein Shuttle-Bus fährt alle 10 Min. zum Airport. Dennoch erkundigen wir die nähere Umgebung. Finden jedoch nichts besseres. Bis zum Abend bleibt noch genug Zeit um zum Shopping nach Bishop's Stortford zu fahren.
Wir haben sehr gut geschlafen. In der Nacht hat sich der Parkplatz, auf dem wir hier sind, noch ganz gefüllt. Wir haben davon nichts bemerkt. So nun geht es aber auf nach London.
km 55307 - 10:30
Dank GPS finden wir den Camping Abbey Wood ohne Probleme. Ich muss sagen, ohne GPS ist es unmöglich, diesen Platz zu finden. Denn keinen einzigen Wegweiser haben wir auf der Fahrt hierhin gesehen. Der Platz ist mit einem großen Zaun gegen Eindringlinge geschützt. Wir erhalten einen Code, damit wir, falls wir erst spät am Abend heimkommen, das Tor passieren können. Am Nachmittag können wir bereits unsere erste Tour nach London starten. Der Bahnhof Abbey Wood ist nur 5 min. vom Camping entfernt. Ohne umzusteigen können wir mitten in die City, Charing Cross, fahren. Für den ersten Tag haben wir uns die Tower Bridge vorgenommen.
Westminster Abbey, Houses of Parliament, Big Ben, Buckingham Palace und Piccadilly Circus. Zwei Tage reichen kaum, um nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von London anzuschauen. Außerdem braucht man eine gewisse Zeit, um sich an die Hektik dieser Stadt zu gewöhnen. Tausende von Menschen, Taxis, Busse und Autos zwängen sich durch die Strassen. Man findet kaum einen Platz, um sich auszuruhen. Überall wird man gestoßen und geschupst. Alle 5 Minuten hört man die Sirenen eines Polizeiautos; außer in den diversen Parks wie den Hyde Park, Green Park, St James’s Park. Hier suchen tausende von Menschen nach Ruhe. Wenigstens dem Autolärm kann man hier etwas entrinnen. Für uns hat die Stadt einen etwas schmutzigen Eindruck hinterlassen.
Heidi und ich wollen heute Morgen nochmals in die Innenstadt. Christine und Roswitha sind noch müde von gestern. Sie bleiben zuhause und ruhen sich aus. Bei der Station Waterloo steigen wir aus und spazieren Richtung Themse zum London Eye. London Eye, das höchste Riesenrad der Welt. Auch die Preise sind dementsprechend hoch. Außerdem muss man bis zu drei Stunden anstehen. Da spazieren wir lieber weiter Richtung Westminster und the Houses of Parliament.
Ohne einen englischen Garten besucht zu haben wollen wir England nicht verlassen. Wir entscheiden uns für Sissinghurst Castle and Gardens.
km 55372 - 14:10
Wir treffen auf dem Parkplatz bei Sissinghurst ein. Auf diesem Parkplatz, mitten im Grünen, dürfte man sogar Übernachten. Sissinghurst ein Mekka für Gartenliebhaber. So steht es im Reiseführer. Die als schönster Garten Englands gerühmte Anlage wurde von der Schriftstellerin Vita Sackville-West und ihrem Mann, dem Historiker Sir Harold Nicolson (1886-1968), in jahrzehntelanger Arbeit geschaffen. Der Garten ist in zehn verschiedene Zimmer aufgeteilt. Lange Wegachsen von Nord nach Süd und von Ost nach West verbinden die einzelnen Zimmer. Am Ende einer Achse wurde immer ein markanter Punkt geschaffen. Der Beste Blick auf das Areal bietet sich vom Aussichtsturm.
km 55372 - 16:35
Auf einer Picnic-Bank im Schatten, von denen es auf dem hiesigen Parkplatz mehrere gibt, wird gegessen und viel getrunken. Von der Biese, die in den letzten Tagen immer wieder aufgekommen ist, ist nichts mehr zu spüren und es ist sehr heiß heute.
km 55400 - 17:20
Das Abendessen ist noch nicht an Bord. Aus diesem Grund wird in Ashford der nächste Supermarkt angepeilt. Danach geht’s nach Dover, um die Rückfahrt umzubuchen; wir wollten eigentlich erst am Donnerstag zurückfahren.
km 55437 - 18:35
Die Umbuchung ist kein Problem. Wir hätten sofort auf die nächste Fähre fahren können. Doch wir wollen nochmals nach Canterbury.
km 55461 - 19:10
Canterbury by night! Ab 19:00 Uhr wird der Shuttle-Betrieb vom P+R nach Canterbury eingestellt. Also gehen wir zu Fuß ca. 30 Min. in die Innenstadt. Viel ist nicht mehr los. Nicht einmal ein Pub finden wir. Gerade eine handvoll Lokale, meist Ausländische, die noch offen haben. Also trinke ich ein spanisches Bier und die Frauen nehmen einen Sangria. Es ist eine lauwarme Nacht. Ein Student spielt auf seiner Gitarre spanische Lieder. Sind wir wirklich in England?
Geschlafen haben wir auf dem Stellplatz bei Canterbury sehr gut. Es ist sehr ruhig hier. Jetzt am Morgen kommen die ersten Pendler und parken ihr Auto hier.
km 55478 - 09:50
In Dover geht alles sehr schnell. Wir werden überall durchgewunken und stehen wenig später auf der Fähre. Ein englisches Frühstück, das muss man doch ausprobieren. Heidi und ich nehmen zusammen nur eine Portion. Selbst diese ist so groß und wird uns den ganzen Tag beschäftigen. Man braucht sich nicht zu wundern, warum die Leute hier so dick sind.
km 55493 - 12:15
In Calais wir erst einmal eingekauft. Viel Gemüse, vor allem frischen Salat, von dem man in England nichts bekommt. Bei dem Angebot an Wein komme auch ich auf meine Rechnung.J
Danach fahren wir, vorbei an Escalles, der Küste entlang. Hier gibt es einen ruhig gelegenen Stellplatz, den wir für eine weitere England-Tour empfehlen würden. Den Stellplatz in Calais kann ich nicht weiterempfehlen. Wir fahren noch etwas weiter zum Stellplatz in Wissant. Auch hier ein schöner Platz in Dorfnähe. Leider kann man das Meer hier nicht sehen. Vielleicht finden wir weiter südlich einen Platz, bei dem man baden kann.
km 55573 - 15:10
Wir müssen noch bis nach Étaples fahren, bis wir auf dem Parkplatz vor dem Yachthafen hinter den Dünen eintreffen. Es ist nicht gerade ein Hit, dieser Platz. Aber für eine Nacht wird’s schon gehen. Nach mehrmaligem umparkieren finden wir ein gemütliches Plätzchen, wo wir draussen im Schatten sitzen können. Ja, wir gehen sogar im Meer schwimmen, obwohl das Wasser sehr dreckig ist. Es handelt sich eher um ein Schlammbad.
Nach dem Schlammbad haben wir das Bedürfnis, in sauberem Wasser zu schwimmen. Hier der Küste entlang weiter Richtung Süden zu fahren, macht bei dieser Hitze keinen Sinn. Zu viel Zeit geht beim Suchen eines Stellplatzes verloren. Ausserdem sind wir nicht für einen Frankreichurlaub gewappnet. Dies alles veranlasst uns, den Lac du Der-Chantecoq, den wir von der Hinfahrt bereits kennen, aufzusuchen.
km 55671 - 10:55
Wir sind bereits in Amiens und müssen unsere erste Maut von € 10.60 begleichen. Danach geht es auf der A29 weiter Richtung Saint-Quentin. Bei Saint-Quentin wechseln wir auf die A26 und fahren weiter Richtung Reims. Weizenfelder nur Weizenfelder soweit das Auge reicht. Dies ist der Eindruck, der uns diese Fahrt durch Frankreich hinterlassen hat.
km 55829 - 12:40
In Reims werden wir abermals zur Kasse gebeten. Wir werden in die Klasse 2 eingestuft und zahlen € 16.40. Jetzt ist es an der Zeit, uns mit einer kleinen Mahlzeit zu stärken. Roswitha bemerkt, dass es draußen 38° hat.
55949 - 15:30
Beim Lac du Der-Chantecoq schauen wir uns auf den Stellplätzen bei Giffaumont-Champaubert um. Um dieses Dorf, es handelt sich um eine Touristensiedlung mit Ferienwohnungen, gibt es mehrere große Stellplätze. Wir entscheiden uns für den kleinen Platz der im Norden des Sees liegt.
Wir finden hier die verdiente Ruhe und können uns prächtig erholen. Bei dieser Hitze ist das gar nicht so einfach. Es hat kaum Schatten und immer wieder müssen wir uns im See abkühlen. Die Glace im Kühlfach schmelzen vor sich hin. Zum ersten Mal, seit wir unser Womo haben, bemerke ich, dass unser Kühlschrank Mühe hat. Soll ich jetzt einen Lüfter, der die warme Luft hinter dem Grill absaugt, einbauen? Werde das zuhause nochmals überdenken.
Es macht keinen Sinn ein Stück weiter Richtung Heimat zu fahren. So ein schöner Platz an einem See findet sich nicht so leicht. Pünktlich um 09:00 liefert der Bäcker sein frisches Brot direkt vor unserem Womo. Ja, diesen Service wollen wir geniessen. Wir bleiben heute und fahren morgen in der früh weiter. Zunächst müssen wir aber unser Abwasser entsorgen und den Wassertank füllen.
Um die Euro-Relais zu bedienen, muss man im Jachthafen einen Jeton für € 1.50 holen.
Heute abend bleibt es sehr heiß. Um 23:30 zeigt das Innen-Thermometer immer noch 29° an.Auf derselben Route wie wir gekommen sind, geht es Richtung Heimat. Dabei gibt es nicht viel zu berichten. Oder.... ach ja, auf der N4, irgendwo vor Toul hat es geblitzt. Es hat kaum Verkehr und ich bin wohl etwas zu schnell. 100 statt 90, gibt das eine Busse?
km 56076 - 08:50
In Toul gehen wir tanken und essen gemütlich unser Frühstück. Danach geht es weiter Richtung Épinal über die Vogesen ins Elsass. Hier wird noch mal tüchtig eingekauft.
km 56472 - 16:30
Etwas müde aber gesund und glücklich fahren wir in Appenzell ein.
Südengland ist bestimmt kein typisches Wohnmobilland. Stellplätze mit Entsorgungsstationen haben wir, ausgenommen der New Dover Road Park and Ride in Canterbury, so gut wie keine gefunden. Auch auf den Campingplätzen fehlen diese Einrichtungen oft. Die Parkplätze haben oft einen Höhenbalken oder sie werden nachts geschlossen. Überhaupt wird in England alles eingezäunt und verriegelt. Selbst auf bewachten Campingplätzen sichert der Engländer seinen Wohnwagen mit einer Rad-Kralle. Der Engländer ein Club-Mensch. Das ist mir bei dieser Tour aufgefallen. Als Clubmitglied hat man so manche Privilegien.
Mit der Ausnahme, dass ich einmal auf der rechten Seite aus einem Parkplatz fahren wollte, machte mir das links fahren keine Probleme. Der Engländer ist ein sehr zuvorkommender Autofahrer. Wenn man zum Beispiel eine sehr stark befahrene Strasse, bei der man keinen Vortritt hat, überqueren muss, dauert es nicht lange und man wird durchgelassen. Außerorts sind die Strassen manchmal sehr eng. Die hohen Hecken links und rechts lassen das Ganze noch viel enger erscheinen.
Für eine nochmalige England Tour würde ich folgende Vorkehrungen treffen:
1. Club-Mitgliedschaft beim Caravan Club beantragen. Der Caravan Club hat eigene Campingplätze und diese gehören zu den bestens eingerichteten Campinganlagen in Südengland. Dementsprechend ist auch der Preis pro Übernachtung. Als Clubmitglied bekommt man 20 bis 30 Prozent Rabatt. Nach unseren Berechnungen hat man die Kosten nach 4 bis 5 Übernachtungen amortisiert.
Hier gibt es weitere Infos: http://www.caravanclub.co.uk/
2. Falls man beabsichtigt, mehrere englische Gärten zu besuchen, ist es ratsam auch diesem Club beizutreten. Bereits nach drei Garten-Besichtigungen hat man diese Kosten beglichen. Bei den Gartenanlagen gibt es oft die Möglichkeit mit dem Womo zu übernachten.
Hier gibt es weitere Infos: http://www.nationaltrust.org.uk/main/
3. Selbst für die kulturellen Besichtigungen gibt es einen Club. Hier muss man sich aber genau erkunden, bei welchen man als Mitglied anerkannt ist.
Ausser Fleisch und Fisch möglicht viel Proviant soweit dies möglich ist auch Gemüse mitnehmen. Der Engländer isst glaube ich kein Gemüse. Wer gerne, wie wir ein Gläschen Wein zum Essen trinkt, sollte die entsprechende Menge in Frankreich einkaufen. Selbst Biertrinker decken sich besser vor der Überfahrt ein. Eine Packung Dosenbier (4x500cl) kostet um die 5 £. Also ca. CHF 12.50.