Nachdem wir im Frühling keine Womotour unternehmen konnten, fahren wir nun voller Freude in unsere Ferien. Quer durch die Schweiz geht es in Richtung Frankreich. In Regensdorf können wir einen Stau über Buchs, Otelfingen geschickt umfahren. Danach geht es bei sehr viel Verkehr Richtung Bern.
km 62673 - 18:00
Bei der Raststätte Estavayer-le-Lac stärken wir uns und besprechen das weitere Vorgehen. In Portalban-Dessous soll es einen Stellplatz geben, den ich mir für diese Nacht ausgesucht habe. Doch wir entschlissen uns weiter bis nach Frankreich zu fahren. Die Route kennen wir bereits sehr gut.
km 62843 - 21:20
Wir haben unser Tagesziel beim kleinen See erreicht und gönnen uns einen kleinen Schlummertrunk. Im kleinen Seerestaurant herrscht ein hektisches Treiben. Fröhliche Stimmen, Gelächter und die Gläser klingen bis zu uns herüber. Zwischendurch melden sich die Frösche aus dem See mit einem lauten Gequake.
Sonnenschein, angenehme Temperaturen, so etwas lassen wir uns gefallen! Das Frühstück dauert heute etwas länger. Wir geniessen den ersten Morgen ausgiebig und erfrischen uns unter der kalten Dusche beim Strandbad. Weil wir nur mit den nötigsten Esswaren losgefahren sind, geht es zunächst nach Belley um einzukaufen.
km 62843 - 12:00
Auf der N504 fahren wir bis zur Rhonebrücke La Balm, „Pont de la Balme“ Danach geht’s auf der N516 bis Aoste und weiter auf der N75 nach Voiron. Das GPS ist eingeschalten doch ich beachte es kaum. Zu oft sind wir diese Strecke schon gefahren. Nach Voiron wechseln wir auf die E713 und fahren vorbei an den zahlreichen Nussbaumkulturen.
km 63013 -15:00
Valence haben wir bereits hinter uns und überqueren die Rhone bei Loriol-sur-Drôme. Hier kaufen wir bei einem Gemüsehändler an der Strasse frische, sehr grosse Aprikosen. Wir erinnern uns, dass wir bei unserer Frankreichtour 2004 hier eingekauft haben. Weiter geht es auf der N86 bis nach Bagnols-sur-Cèze und danach auf der D6 nach Alès. Von Alès ist es nur noch ein Katzensprung nach Anduze.
km 63147 - 17:45
Anduze „Die Pforte der Cevennen“ so steht es im Reiseführer. Einen Stellplatz hat es in Anduze nicht, also stellen wir uns zu den Franzosen, die sich auf einem Parkplatz am Fluss Gardon eingerichtet haben.
Am Abend geht es in die schmucke Altstadt in eines der vielen Strassencafés. In den meisten Restaurants findet eine regelrechte Volksverspeisung statt. Die hohe Schule der Französischen Küche darf man hier nicht erwarten, aber ein magenfüllendes Abenteuer war es dennoch.
Nach dem Frühstück fahren wir auf der D35 nach Quissac und weiter auf der D45 bis nach Saint-Mathieu-de-Tréviers.
km 63186 - 11:40
Am Ortseingang von Saint-Mathieu-de-Tréviers wird man schon darauf aufmerksam gemacht, dass es hier eine Ver,-Entsorgung-Station für Wohnmobile gibt. Also nutzen wir diese Gelegenheit zum Entsorgen. Danach geht es auf der D17 weiter bis nach Montpellier.
km 63208 - 12:55
Dank GPS finden wir die Schule problemlos, in die Roswitha die nächsten zwei Wochen geht. Doch Sie muss erst um 17:00 dort sein, was nun? Wir entschlissen uns nach Palavas-les-Flots auf den Stellplatz zu fahren.
km 63221 - 13:30
Obwohl sich dieser Stellplatz direkt neben einer vielbefahrenen Strasse befindet, gewöhnt man sich schnell an das Rauschen des vorbeifahrenden Verkehrs. Der Platz ist gut belegt, dennoch finden wir ein Schattenplätzchen unter einer Pinie. 10€ inkl. Duschen bezahlt man für eine Nacht. Am Abend, nachdem wir Roswitha nach Montpellier gebracht haben, machen wir einen Spaziergang durch Palavas-les-Flots.
Heute Morgen mache ich mich zunächst auf die Suche nach einer Boulangerie, um ein frisches Paguette zu kaufen. Palavas-les-Flots ist längst kein kleines Fischerdorf mehr. Am frühen Morgen ist es dennoch möglich, auf einem der verbliebenen Fischerboote einen frischen Fisch zu kaufen.
Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Roller nach Montpellier. Ohne GPS gar nicht so einfach in die Altstadt zu kommen. Also machen wir zunächst eine unfreiwillige Besichtigung der Aussenbezirke. Die Innenstadt von Montpellier ist sehr überschaubar und kann bequem zu Fuss erkundet werden. Am schönsten ist es in einem der Cafés am Place de la Comédie zu sitzen und dem Treiben zuzusehen. Wir Männer kommen hier nicht zu kurz. Denn Montpellier ist die Stadt mit den schönsten Frauen Frankreichs. Das jedenfalls hat der Regisseur Francois Truffaut behauptet, als er hier 1975 den Film, „Der Mann der die Frauen liebte“ drehte.
Geht man weiter Richtung Osten gelangt man durch den „Polygone“, einem modernem Einkaufscenter, in das neue Stadtviertel Antigone. Uns hat Montpellier sehr gut gefallen. Vor allem weil es vom Tourismus nicht so eingenommen ist wie man das zunächst denkt.
Am späten Nachmittag gehen wir an den km-langen Sandstrand baden und ausruhen.
Die Sonne lacht und es ist sehr heiss heute morgen. Deshalb beschliessen wir an den Strand bei Le Grau-du-Roi zu fahren. Zunächst gehen wir in den kleinen Supermarkt und zum Gemüsehändler an der Strasse, um uns mit Proviant einzudecken.
Danach geht die Fahrt vorbei an den Flamingos, die das seichte Wasser durchwühlen, bis nach Le Grau-du-Roi.
km 63281 - 12:00
In Le Grau-du-Roi kann man für 10 € auf dem Parkplatz direkt hinter den Sanddünen am Plage de l'Espiguette übernachten. Der naturbelassene Strand ohne Infrastruktur, es gibt weder Wasser noch eine Entsorgungsstelle, gehört zu den schönsten des Languedoc. Zu unserer Überraschung stehen nicht viele Wohnmobile hier draussen. Wir verbringen den ganzen Tag am Strand. Zum Abendessen gibst Knoblauchbrot mit schmackhaften Tomaten und grilliertem Lachs.
Achtung!
Für Wohnmobile wird der Parkplatz direkt hinter den Dünen nur in den Sommermonaten Juli u. August geöffnet.
Heute morgen ist es nebelig und sehr kalt. Ausserdem ist alles feucht. Ja es ist richtig ungemütlich, sich draussen aufzuhalten. Schnell sind unsere Sachen zusammengepackt und wir verlassen diesen schönen Stellplatz. Wir umfahren Montpellier, danach geht’s weiter auf der E11 und später auf der A75 Richtung Millau. Nach Montpellier geht die A75 steil den Berg hoch.
km 63396 - 12:05
Oben in Le Caylar angekommen fahren wir auf den grossen Parkplatz. Gegessen wird im Wohnmobil, denn draussen hat es gerade mal 8°. Unter diesen Bedingungen sehen wir von einer Besichtigung des kleinen Stättchens Le Caylar ab. Wir fahren weiter Richtung Millau und verlassen die E11 bei La Cavalerie. Kurz vor Millau, bevor es von der Hochebene ins Tal hinunter geht, fahren wir auf einen Parkplatz.
Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht und es dauert nicht lange, werden wir von einem Mönchsgeier, der vor unseren Augen in die Höhe gleitet, begrüsst.
km 63436 - 13:25
Als wir in Millau den Stellplatz anfahren, müssen wir feststellen, dass dieser nicht mehr für Wohnmobile genutzt werden kann. Unweit von diesem Platz gibt es jedoch einen neu angelegten Stellplatz.
Einziger Nachteil: Das Euro-Relais zum entleeren der Kassette befindet sich auf dem alten Stellplatz. Man muss also immer zwischen neuem und altem Stellplatz hin und her pendeln.
km 63436 - 15:45
Nach einem Spaziergang durch die schmucken Gassen dieses angenehmen Provinzstädtchens zieht es uns noch etwas weiter. Die D907 führt uns entlang der Tarn bis nach Le Rozier. Hier, beim Zusammenfluss von Gorges du Tarn und Gorges de la Jonte, wollen wir die nächsten Tage verbringen.
km 63460 - 16:30
Die beiden Campingplätze, Camping Municipal und Camping Brudy liegen direkt nebeneinander. Unsere Entscheidung fällt auf den sehr einfachen Camping Brudy. Eine Nacht kostet (inkl. Strom und warme Duschen) 11€.
In der kleinen Reception des Campingplatzes besorgen wir uns eine kleine Wanderkarte und erkundigen uns nach einer Kajak Tour. Danach besichtigen wir den kleinen Doppelort
Le Rozier/Peyreléau und müssen feststellen: „Heute kocht der Chef.“
Es gibt „Gschwelti“ mit leckerem französischen Käse.
Unsere Wanderung beginnt hinter der Kirche von Le Rozier, wo ein steiler Weg hinauf zum Causse Méjean führt. Bereits nach einer halben Stunde erreichen wir das verlassene Bergdorf Capluc. Ich empfehle jedem diese Wanderung nur mit gutem Schuhwerk zu unternehmen. Denn ab hier ist der weitere Verlauf des Wanderwegs recht schwindelerregend. Oben auf dem Causse Méjean angekommen wird man jedoch mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Auch der weitere Verlauf der 6 km langen Rundwanderung ist wunderschön. Immer neue Felsformationen mit tollen Aussichtspunkten werden entdeckt.
Und immer wieder werden wir von Mönchsgeiern, die plötzlich wie aus dem nichts auftauchen, begleitet. Haben sie etwa gespürt, dass wir mit zuwenig Wasser und ohne Proviant unterwegs sind?
Ja, im nachhinein muss ich sagen: Wir haben die 6 km total unterschätzt. Ganze 7 Stunden brauchten wir dafür. Erschöpft, ausgehungert und halb verdurstet kommen wir abends gegen 17:00 wieder in den kleinen Ort. Nach einem wohlverdientem kühlen Bier oder waren’s gar zwei, gibt es heute etwas Nahrhaftes zum Abendessen.
Zur Vorspeise Knoblauchbrot, danach Spaghetti mit einer Rahm-Roquefort-Sauce.
Eigentlich haben wir heute eine kleine Rundreise mit unserem Mio, das ist unser kleiner Roller, in den „Parc national des Cévennes“ geplant. Doch das Wetter scheint da ganz anderer Meinung zu sein. Draussen ist es kalt und ungemütlich. Also begleichen wir unsere Rechnung und fahren mit unserem Stig weiter immer entlang der Tarn. Wir sind noch nicht weit gefahren, öffnet sich der Himmel und die Tarnschlucht zeigt sich von ihrer schönsten Seite.
Diese Fahrt durch die Schlucht ist sehr spannend und abwechslungsreich. Immer wieder müssen wir ein Fotostopp machen. Das ist ja alles sehr interessant, aber viel interessanter ist es, diesen Abschnitt der Tarn mit dem Kajak zu durchfahren.
km 63483 - 12:30
In La Malène heuern wir bei einem Kajakvermieter an. Schnell ist alles erklärt und wir hissen den Anker. Die anschliessende Fahrt mit dem Kajak durch die Tarnschlucht ist aufregend, spannend, anstrengend und lustig zugleich. Wir können diese Fahrt jedem empfehlen. Wer die „Gorges du Tarn“ wirklich erleben will, kommt um eine solche Kajakfahrt nicht herum. Sie ist als leicht eingestuft und kann von jedem bewältigt werden.
Auf dem grossen Parkplatz in La Malène ist das Parkieren für Wohnmobile ab 22:00 nicht gestattet. Das kümmert die Franzosen, die hier stehen, überhaupt nicht. Wir hingegen bevorzugen einen Platz für 11.50 € auf dem hiesigem Camping Municipal.
Die Sonne brennt bereits am frühen morgen von einem wolkenlosen Himmel herunter. Nach dem Frühstück fahren wir weiter immer entlang der Tarn bis nach Sainte-Enimie. Sainte-Enimie ist gewissermassen die „Hauptstadt“ der Gorges du Tarn. Im Ort herrscht ein reges Treiben und wir finden leider keine Parkmöglichkeit, um den Ort zu Fuss zu erkunden.
km 63513 - 11:30
In Ispagnac haben wir mehr Glück. Zwar sind wegen dem Wochenmarkt auch hier alle Parkplätze voll belegt, aber hier gibt es einen neu angelegten Stellplatz, auf dem wir genügend Platz finden. Den Wochenmarkt lassen wir uns nicht entgehen. Es hat weit über 30° und man tut gut daran, sich im Schatten aufzuhalten. Also suchen wir uns ein Plätzchen in einem Gartenrestaurant und geniessen einen französischen Café.
km 63513 - 14:15
Der kleine Ort mit dem gut angelegten Stellplatz lädt zum verweilen, aber uns zieht es weiter. Bis Florac folgen wir der Tarn. Danach biegen wir auf die D907 und fahren Richtung Les Vanels. Irgendwo auf dieser Strecke halten wir an und suchen uns einen Weg zum kleinen Bach. Im glasklarem aber kaltem Wasser können wir uns abkühlen.
63545 - 16:00
Auf einer Höhe von 1031 Meter überqueren wir den „Col de Perjuret“ Pass. Hier oben haben wir abermals eine sagenhafte Aussicht über das Hochplateau des „Cevennen-Nationalparks“. Bis Meyrueis ist die Strasse eng und sehr steil. Danach folgt die D996 entlang des „Gorges de la Jonte“ bis nach Le Rozier, von wo wir vor zwei Tagen unsere kleine Rundreise gestartet haben.
Wir sind bereits eine Woche in Frankreich unterwegs, ohne die hohe Schule der Französischen Küche erlebt zu haben. Dies veranlasst uns weiter bis nach Millau zu fahren.
km 63599 - 17:45
Als wir auf dem Stellplatz von Millau ankommen, ist dieser sehr gut belegt. Doch es hat immer noch genügend Platz für uns. Bereits letzten Mittwoch, als wir hier waren, ist uns das kleine Restaurant „Au Jeu de Paume“ aufgefallen. Dieses Restaurant sucht man im Reiseführer, Languedoc-Roussillon von Ralf Nestmeyer, vergebens. Wir können nur sagen: „Lieber Ralf, wir wissen nicht nach welchen Kriterien Sie ihre Restaurants aussuchen und bewerten. Aber hier haben Sie etwas verpasst.“ Die Menüs von erster Qualität werden von einer erstklassigen Bedienung serviert. Und dann ist diese Atmosphäre im Innenhof. Einfach einmalig.
Als ich heute morgen von der Boulangerie zurückkomme, fängt es plötzlich zu regnen an. Wiedereinmal müssen wir das Frühstück ins Womo verschieben. Bevor wir Millau verlassen, machen wir einen Besuch bei der höchsten und längsten Schrägseilbrücke der Welt, dem "Viaduc de Millau".
Danach fahren wir auf der D999 weiter nach Saint-Rome-de-Cernon und kurz danach machen wir einen Abstecher nach Roquefort. Wer kennt ihn nicht, den berühmten Roquefort-Käse. (Beinahe so berühmt wie der Appenzeller)
km 63629 - 11:45
Ein paar km folgen wir noch der D999 und biegen dann auf die D32 Richtung Belmont-sur-Rance ab. Das hätten wir besser nicht getan. Bis Belmont-sur-Rance ist die Strasse noch OK. Aber dann geht’s los. Eine schmale und vor allem bucklige Strasse führt hinauf in die Berge. Auf der Strassenkarte sind diese Strassen als besonders sehenswert gekennzeichnet. Sehenswert ja, aber müssen sie deshalb so buckelig sein. Mit 20-30 km fahren wir Richtung Lac de Lauzas, den wir nach 2 ½ Std. erreichen. Man muss sich dies mal vorstellen 2 ½ Std. für gut 40 km.
km 63700 - 14:15
Der Stellplatz direkt am Lac de Lauzas ist eigentlich nicht schlecht. Aber der See entspricht nicht unseren Vorgestellungen. Vielleicht tragen die tiefhängenden dunklen Wolken dazu bei, das der See einen eher traurigen Eindruck macht. Müde und vom See enttäuscht, fahren wir auf kürzestem Weg auf die N112. Kurz entschlossen fahren wir danach Richtung Meer in der Hoffnung, dort bessere Wetterbedingungen anzutreffen.
km 63836 - 17:45
Als wir auf dem Stellplatz in Leucate Plage ankommen, scheint die Sonne noch und es ist recht warm. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen an den Strand baden. Das Abendessen müssen wir abermals im Womo zu uns nehmen, da der kalte Mistral zunehmend stärker wird. Dennoch erkunden wir bei einem Verdauungsspaziergang das schmucklose Leucate Plage.
Diese Nacht geht ein fürchterliches Gewitter nieder.
Erst als ich ein Auto hupen höre, schlüpfe ich unter meiner warmen Decke hervor. Ich schaue aus dem Fenster und erblicke eine lange Menschenschlange, die geduldig auf den Bäcker wartet. Alle sind mit Winterpullover oder dickem Trainer bekleidet. Der Himmel ist immer noch mit dicken schwarzen Wolken verhangen. Eigentlich wollten wir hier eine Pause einlegen und uns einen Tag ausruhen. Daraus wird jetzt nichts. Nachdem unser Wohnmobil wieder startklar ist, fahren wir Richtung Pyrenäen.
Bei Rivesaltes machen wir einen kleinen Abstecher vorbei am Restaurant Domaine de Rombeau. Die Preise auf der Speisekarte sind eigentlich noch im Rahmen. Ab 18 € gibt es ein Dreigangmenü. Falls wir länger in dieser Gegend bleiben, werden wir hier bestimmt einmal essen gehen. Irgendwo habe ich gelesen, dass ein Franzose 300 km weit fährt, um hier zu essen. Offen ist es erst ab 19:00 aber bereits jetzt sehe ich 4 bis 5 Köche in der Küche beim Arbeiten.
Auf der D117 geht es weiter, vorbei an endlosen Weinbergen, bis nach Maury. Dort fahren wir links den Berg hoch. Bereits nach kurzer Zeit entdecken wir die erste Katharerburg, von denen es hier zahlreiche gibt.
km 63909 - 12:15
In Duilhac-sous-Peyrepertuse, unserem Domizil für diese Nacht, fahren wir auf einen nagelneuen grossen Stellplatz. Ver- und Entsorgungsmöglichkeit WC-Anlage alles vorhanden. Wir sind ganz alleine und können uns breit machen. Schnell sind die Wanderschuhe angezogen und der Rucksack ist gepackt. Diesmal haben wir genug Wasser dabei. Wir unternehmen eine kleine Rundwanderung zur Mühle von Ribaute. Sie führt uns durch Felder, Wälder und Weinberge in die „Gorges du Verdouble“. Ein traumhafter Flusslauf dessen Wasserfälle und Becken uns ans Centovalli oder Verzascatal erinnern. Obwohl auf einem grossen Schild unübersehbar geschrieben steht, „BAIGNADE INTERDITE“ baden verboten, können wir nicht verzichten, im türkisblauem Wasser ein erfrischendes Bad zu nehmen. Als wir gegen Abend auf den Stellplatz zurückkommen, füllt sich dieser zunehmend.
Heute steht das „Château de Peyrepertuse“ eine der eindruckvollsten Katharerburgen, auf dem Programm. Von weitem ist die Burg nur schwer auszumachen. Fasst unsichtbar scheint sie auf dem Fels zu kleben. Vom Stellplatz aus führt eine gut ausgebaute Strasse bis kurz unter die Burg.
km 63909 - 12:40
Vorbei an Cucugnan fahren wir zurück nach Maury. Hier folgen wir der D117 Richtung Westen. Zwischen den Orten Saint-Martin-Lys und Quillan führt die Strasse durch eine Schlucht. Atemberaubend ist die „Défilé de Pierre-Lys“ genannte engste Stelle. Wir beobachten eine Gruppe Jugendlicher wie sie, ausgerüstet mit Helm, Tauchanzug, Flossen und einer Art Minisurfbrett, die Schlucht hinunter treiben. Der Stellplatz in Limoux gefiel uns ganz und gar nicht. Wir fahren weiter Richtung Carcassonne unserem nächsten Ziel. In Carcassonne könnte man auf dem Parkplatz übernachten. Dazu haben wir keine Lust.
km 64022 - 15:50
Wir ziehen den Stellplatz in Trèbes, der sich am Canal du Midi befindet, vor. Gegen Abend verdunkelt sich der Himmel und abermals weht ein kalter Wind, der uns zwingt, im Wohnmobil zu essen.
Auf nach Carcassonne heisst heute morgen die Devise. Mit unserem Mio fahren wir bis an das Stadttor und stürzen uns in den Touristenrummel. Im nachhinein muss ich sagen: Von aussen und je weiter man von Carcassonne entfernt ist um so schöner ist es. Innen versuchen sie, alles Mögliche zu verkaufen. Als ich in einem Laden meine Frau fotografieren wollte, wurde ich beschimpft: „Fotografieren verboten“.
km 64022 - 14:30
Nachdem wir, in einem Supermarkt in Trèbes, unsere Vorräte ergänzt haben, fahren wir auf der D610 Richtung Homps. Hier soll es eine kleinen See zum Baden geben. Leider konzentrieren wir uns viel zu wenig auf das GPS und fahren auf der D11 weiter bis nach Capestang. In der Zwischenzeit haben sich die Wolken verzogen und uns zieht es ans Meer.
km 64159 - 17:45
Wir treffen auf dem Stellplatz in Narbonne-Plage ein und eilen sofort ans Meer. Wer weiss, wie lange diese Schönwetterfase diesmal dauert.
Geschlafen haben wir letzte Nacht gar nicht gut. Zu laut ist die Strasse, die direkt hinter dem Stellplatz vorbeiführt. Dies veranlasst uns, trotz Badewetter, nach dem Frühstück sofort wieder aufzubrechen. Unser Ziel ist die wildromantische Landschaft der Herault-Schlucht. Béziers ist schnell umfahren und es geht abermals in Richtung Cevennen. Wir überqueren den Pont du Diable und fahren vorbei an der Grotte de Clamouse, einer berühmten 1945 entdeckten Tropfsteinhöhle. Eigentlich wollten wir in Saint-Guilhem-le-Désert, laut Reiseführer eines der schönsten Dörfer im Languedoc, anhalten. Leider ist das hier mit dem Wohnmobil einfach nicht möglich.
km 64271 - 12:40
Etwas weiter finden wir einen Parkplatz, auf dem sich bereits zwei Wohnmobile befinden. Es ist sehr heiss und wir geniessen eine kleine Jause im Schatten eines Baums. Der Platz hier würde sich zum Übernachten eignen.
Sollen wir mit dem Roller zurück nach Saint-Guilhem-le-Désert?
Ein kühles Bad in der Herault erwies sich als Fehlschlag. Viel zu wenig Wasser hat es und es riecht überall nach faulem Fisch.
km 64471 - 14:30
Wir entscheiden uns für eine Weiterfahrt durch die „Gorges de l'Herault“. Nur noch kurze Zeit folgt die D4 dem Fluss, danach windet sich in engen kurven den Berg hinauf. Auf der Hochebene angekommen, geht es vorbei an etlichen kleinen Campingplätzen bis nach Saint-Bauzille-de-Putois. Jetzt haben wir nur noch ein Ziel. Zurück ans Meer.
km 64372 - 17:00
Wir sind an unserem Lieblingsplatz am Plage de l'Espiguette angekommen und stürzen uns ins Meer.
Heute verbringen wir den ganzen morgen am Strand als plötzlich eine eigenartige Stimmung aufkommt. Es ist sehr schwül und dicker Nebel bildet sich über dem Meer. Die kleinen Motorboote kommen gefährlich nahe an den Strand und suchen den Weg zum Hafen. Wir verlassen den Strand und machen mit dem Roller einen Ausflug nach Le Grau-du-Roi. In den Strassen wimmelt es nur so von Touristen und eingezwängt zwischen Strasse und Häuser gibt es auch einen Stellplatz.
Unsere Vorräte sind aufgebraucht, der Wassertank ist leer und ein dicker Nebel liegt über dem Platz. Gestern hat uns der Stellplatz in Le Grau-du-Roi überhaupt nicht gefallen. Also fahren wir zunächst zum Einkaufen nach Aigues-Mortes. Danach geht’s weiter nach Saintes-Maries-de-la-Mer, dessen Stellplatz wir bereits von unserer Frankreichtour 2004 kennen.
64417 - 11:40
Beim Stellplatz macht uns der Platzwart darauf aufmerksam, dass es hier keinen freien Platz gibt und wir müssten in den Sand, dem Strand entlang fahren. Kein Problem, das wollten wir sowieso. Was wir nun sehen, verschlägt uns die Sprache. Vor 3 Jahren zur selben Zeit war der Stellplatz nur zur Hälfte gefüllt und dem Strand entlang standen höchstens 4 bis 5 Wohnmobile.
Jetzt ist der Stellplatz so voll, dass zwischen den Wohnmobilen kaum ein Meter Abstand bleibt. Und der Strand? Wohnmobil an Wohnmobil soweit das Auge reicht. Wir haben richtig Glück, einen Platz zu finden, bei dem wir die Markise ausfahren können. Dennoch beschliessen wir, nur diese Nacht zu bleiben und zurück an den Plage de l'Espiguette zu fahren.
Gegen Abend stürzen wir uns ins Touristengewühl. Trotzdem, Saintes-Maries-de-la-Mer hat seinen Reiz, denn überall wird gesungen und getanzt.
Wir wollen den Wassertank hier nochmals füllen und fahren, damit wir uns nicht lange anstellen müssen, bereits vor dem Frühstück los. Pech gehabt. Frischwasser gibt es hier erst ab 10:00. In Saintes-Maries-de-la-Mer gibt es noch einen weiteren Stellplatz. Aber auch hier fliesst kein Wasser vor 10:00. Der nächste Stellplatz befindet sich in Aigues-Mortes. Endlich können wir den Wassertank randvoll machen.
64462 - 09:30
Lachend werden wir vom Personal an der Eingangspforte zum Plage de l'Espiguette empfangen. Super, unser Platz, den wir vorgesten verlassen haben, ist noch frei. Schnell ist alles aufgestellt und wir können das verspätete Frühstück vor dem Wohnmobil so richtig geniessen. Zwischen den paar Wohnmobilen, die hier stehen, hat es bestimmt 20 bis 30 Meter Platz. Ja, dass gefällt uns. So schnell werden wir diesen Platz nicht mehr verlassen.
So, heute ist es so weit. Der Wassertank ist leer, die Vorräte aufgebraucht und sowieso müssen wir die Heimfahrt antreten. Wie das so ist. Mit vollem Abwassertank plant man die Reise anhand der Entsorgungsmöglichkeiten. Le Grau-du-Roi passt uns nicht. In Aigues-Mortes, denken wir, hat es so viele Womo’s, dass wir uns hinten anstellen müssen. In Frankreich ist das kein Problem, denn bereits in der nächst grösseren Gemeinde, Saint-Gilles, gibt es eine Möglichkeit, sein Abwasser zu entsorgen. Doch genau diese Entsorgungssäule ist defekt. Das bemerken wir natürlich erst, als wir in Saint-Gilles ankommen. Was nun? Auf der D38 fahren wir weiter Richtung Remoulins. Als wir die kleine Gemeinde Comps durchfahren, leuchtet ein Entsorgungssymbol auf den Routenplaner auf. Hier finden wir einen einfachen Bodeneinlass. So ein einfacher Bodeneinlass ist doch eine tolle Sache, denken wir. Da kann auch nichts kaputt gehen. Auch der Stellplatz schön im Schatten und direkt am Flussufer gelegen, müssen wir uns für eine weitere Südfrankreichtour merken.
Unser nächstes Ziel ist das Weingut, LES VIGNERONS DE ST-HILAIRE D’OZILHAN, dass wir 2004 kennengelernt haben. Hier werden die mitgebrachten Kanister mit einem hervorragendem Côte du Rhone gefüllt.
km 64585 - 13:20
In Uzès fahren wir auf einen Parkplatz. Wir sind uns nicht einig. Sollen wir hier bleiben oder nicht. Die perfekte Kleinstadtidylle ist schnell gesehen. Die „Place aux Herbes“ strahlt eine besonders faszinierende Atmosphäre aus. Allerdings bekommen wir hier nicht den gewünschten Cafe. Der Kellner macht uns darauf aufmerksam, dass hier nur Essen ausgegeben wird. Ach so ist das! Ich habe mich schon gewundert, warum hier keine Gäste sitzen.
km 64585 - 15:45
Die Frage, ob wir hier übernachten, um in einem der Restaurants in dieser reizvollen Kleinstadt zu essen, hat sich somit geklärt. Wir fahren zurück auf die N86, der wir bis Viviers folgen. Auch Viviers kennen wir bereits von unseren früheren Südfrankreichtouren.
km 64654 - 17:30
Diesmal fahren wir nicht auf den Camping Municipal, sondern lassen uns vom Navigationsgerät auf den Stellplatz führen. Der befindet sich hinter einem kleinen Restaurant bei der Schiffsanlegestelle an der Rhone. Das Dorf ist nur ein paar 100 Meter entfernt und wir erleben ein lebhaftes Viviers, wie wir’s noch nie erlebt haben. 4 € zahlen wir für eine Nacht inkl. Ver- u., Entsorgung.
Nachdem wir alles entsorgt haben, fahren wir auf der uns vertrauten Strecke Richtung Heimat. Bis kurz vor Charmes-sur-Rhône auf der N86, danach überqueren wir die Rhone und folgen der E713. Bei einem Bauer wird köstlicher Baumnussöl eingekauft. (1Lt zu 16€)
In Cognin-les-Gorges finden wir ein hübsches Gartenlokal mit einer leckeren Mittagsjause.
km 64770 - 12:30
Zunächst geht’s bis nach Voiron, danach auf der N75 nach Aoste und schliesslich auf der N516 bis nach Belley.
km 64855 - 15:00
In Belley steuern wir als erstes den Supermarkt an. Jetzt wird zum letzten Mal so richtig eingekauft.
Danach fahren wir in die Altstadt, parken unseren Stig beim Schulhaus und besichtigen die kleine Altstadt, als plötzlich ein fürchterliches Gewitter niedergeht.
64866 - 18:00
Am See regnet es immer noch. Kein einziges Wohnmobile steht hier. Doch wir lassen es uns nicht nehmen, zum Abschied unserer diesjährigen Frankreichtour im kleinen Seerestaurant zu speisen. Das, von aussen unscheinbare Restaurant L’ ECOINCON, ist wirklich ein Geheimtipp. So lecker haben wir schon lange nicht mehr gegessen.
Mit einem tränendem Auge fahre ich Richtung Schweizer Grenze, die wir um 10:13 überqueren. Danach geht es beinahe sprachlos quer durch die Schweiz.
km 65293 - 14:30
So, das war’s. Dieser Urlaub ist Vergangenheit und Appenzell hat uns wieder.
Frankreich ist das Camperparadies.
Nie hatten wir Probleme mit der Entsorgung oder einen Stellplatz zu finden.
Auch die Campingplätze sind, sieht man von den grossen überlaufenen Plätzen in Strandnähe ab, sehr angenehm und preiswert. Für Wohnmobile gibt es meistens eine Pauschale, Womo inkl. zwei Personen.
Diese Plätze haben begriffen, wie man eine Preisgestaltung macht.
Ich möchte nur noch zwei Dinge erwähnen.
1. Danke
2. Wir kommen gerne wieder.