19. September bis 18. Oktober 2015
Appenzell bis Aquileia - 672 km
Frei nach dem Motto „die Fahrt ist das Ziel“ wollen wir dieses Jahr gemütlich entlang der Adria-Balkan-Route nach Griechenland fahren. Wir sind gespannt, was uns hier erwartet.
km 57437 – 09:50Bei der Raststätte Campagnola machen wir unsere obligatorische Pause. Danach geht’s Richtung Italien.
km 57508 – 11:10Die Grenze nach Italien lassen wir schnell hinter uns und nähern uns der Umfahrung von Mailand. Hier rechnen wir mit viel Verkehr und Stau. Doch dieses Mal geht die Umfahrung Richtung Venedig viel schneller als erwartet. Danach folgt die obligatorische, langweilige Autobahnfahrt.
km 57899 – 16:30Bei Palmanova verlassen wir die A4 und fahren Richtung Cervignano del Friuli, wo wir uns beim Coop mit dem Nötigsten eindecken. Danach fahren wir auf den Stellplatz in Aquileia.
km 57919 – 17:4010 Euro müssen wir für die Übernachtung zahlen. Für diesen einfachen Platz ist das mehr als genug. Zum Abendessen gehen wir in die nahe gelegene Pizzeria. Hier werden wir sehr freundlich auf Deutsch empfangen. Von der Pizza wurden wir allerdings sehr enttäuscht. Viel zu viel Käse. Und dies in Italien.
Aquileia bis Seny - 187 km
Als erstes mache ich mich auf die Suche nach einer Bäckerei, wo ich ein leckeres Ciabatta kaufe. Mit diesem Frühstück kann der Urlaub beginnen. Danach geht’s zurück auf die Autobahn und weiter Richtung Slowenische Grenze.
Km 57982 – 10:20
Direkt nach der Grenze, die ohne grosse Kontrolle verläuft, fahren wir an die Tankstelle. Danach geht’s auf der E61 Richtung Kroatien. Von Norden kommend können wir diese Grenze ohne Wartezeit überqueren. Von Süden staut es sich mit ca. 3km. Anscheinend wird sehr genau kontrolliert. Rijeka umfahren wir auf der Mautfreien Autobahn. An der Küste wird unser Ilios von der Bora richtig durchgeschüttelt. Teilweise kann ich nur mit 30, 40 Std./Km fahren.
Km 58106 – 12:45
In Seny fahren wir auf den Stellplatz. Obwohl in der ersten Reihe noch Plätze frei sind, bevorzugen wir die zweite Reihe. Man weiss nie, wie stark dieser Wind noch wird.
Seny bis Seget - 284 km
Für ein Frühstück vor dem Womo liegt der Stellplatz von Seny sehr ungünstig. Ausserdem weht immer noch ein kalter Wind von den Bergen. Auf der Küstenstrasse fahren wir weiter Richtung Paklenica Nationalpark. Immer noch werden wir von der Bora begleitet, so dass die Fahrt recht anstrengend ist. Erst bei Zadar wird es besser mit dem Wind und so können wir die Fahrt Richtung Sibenik geniessen.
Km 58349 – 13.50Unten angekommen hat sich nicht viel geändert. Ausser, dass auf dem Platz, auf dem wir damals standen ein fix installierter Wohnwagen steht. Der Platz ist wirklich sehr klein. Ein alter Mann kommt zu uns und sagt, wir sollen uns hier hin stellen. Danach organisiert er uns noch Strom und sagt wir sollen uns beim Haus da oben anmelden.
Meine Frau erledigt die Anmeldung, ich richte uns auf dem Platz ein. Nach kurzer Zeit kommt meine Frau und sagt mir, wir müssen den Platz wieder verlassen. Die Frau hat ihr mitgeteilt, die Saison sei vorbei und wir sollen weiter fahren.
Also muss ich die schmale, steile Strasse hinauf zur Hauptstrasse fahren. Heidi geht zu Fuss voraus und sorgt dafür, dass mir kein Auto entgegenkommt. Auf dem letzten Teilstück drehen die Räder plötzlich durch und nur dank ASR kann ich mit viel Glück diesen Strassenabschnitt überwinden. Irgendwie ist es gut, hat uns die unfreundliche Frau vertrieben. Bei Regen wäre ich da nie und nimmer hochgekommen.
Wir fahren weiter vorbei an Primosten und Marina bis nach Seget.
Km 58390 – 15:15
In Seget fahren wir auf den AutoCamp Seget. Dieser befindet sich ca. 2km vor Trogir. Wir haben Glück und erhalten einen Platz in vordersten Reihe.
Den heutigen Tag starten wir mit einer Besichtigung von Trogir. Vom Camping aus kann man bequem per Taxi Boot nach Trogir fahren. Wir schlendern durch die Gassen und schauen dem Treiben der zahlreichen Touristen zu. Zur Mittagszeit geniessen wir ein sehr leckeres Essen in einem hübschen Hinterhof.
Seget bis Mostar - 198 km
Schon wieder heisst es Abschied nehmen. Wir haben beschlossen, die Adria-Balkan-Route zu verlassen und einen Abstecher nach Mostar zu machen. Doch zunächst fahren wir entlang der berühmten Makarska-Riviera. Der Ausblick auf die Küste ist grandios. Nach jeder Kurve wird es schöner und spannender. Für dieses Stück sollte man sich wirklich Zeit lassen und ein paar Foto-Pausen einplanen. Das haben wir denn auch gemacht!
Nach der Makarska-Riviera führt uns die Strasse durch eine sehr schöne Gegend hinunter in eine weite, fruchtbare Ebene. Hier überqueren wir den Fluss Neretva. Diesem Fluss folgen wir und überqueren die Grenze nach Bosnien. ID, Autopapiere und Grüne Versicherungskarte müssen wir beim Überqueren der Grenze vorweisen.
Km 58588 – 14:00Unser Tipp: Nicht dem Navi folgen. Besser ist es immer in Richtung Mostar zu fahren und kurz vor Mostar auf der Hauptstrasse Richtung Blagaj fahren.
Die Übernachtung kostet 15 Euro. Für weitere 15 Euro wird man mit dem Auto nach Mostar und wieder zurück gefahren.
Mostar selber hat man in zwei Stunden gesehen. Eigentlich gibt es nur diese berühmte Brücke, die im Krieg zerstört und danach wieder neu aufgebaut wurde. (Stari most – Brücke über die Neretva – Wahrzeichen der Stadt.) Links und rechts reihen sich ein paar kitschige Souvenir-Läden. Das war‘s dann schon.
Mostar bis Mlini - 167 km
Wir fahren wieder entlang des Flusses Neretva in Richtung Küste. Unterwegs wird günstig Diesel getankt. An der Küste wird das Wetter zunehmend schlechter.
Kurz vor Dubrovnik fängt es an zu schütten. Man hat das Gefühl, dass man sich in einer Autowaschstrasse befindet. Innert Kürze verwandelt sich die Strasse in einen Bach. Zweimal fahre ich auf einen Parkplatz und warte bis es etwas besser wird.
Km 58742 – 14:05Es hat die ganze Nacht gewittert und sehr heftig geregnet. Für heute Nachmittag sind weitere Gewitter angesagt. Was machen wir? Bleiben wir oder sollen wir weiter Richtung Süden fahren. Entgegen unseren Erwartungen hellt sich der Himmel nach dem Frühstück auf und wir entschliessen uns zu bleiben. Mit dem Roller fahren wir nach Dubrovnik. Zu Recht verdient diese Stadt im Süden Kroatiens den Namen „Perle der Adria“. Obwohl bereits um diese Zeit tausende in die Stadt drängen, muss man die Energie, die Dubrovnik ausstrahlt einmal erleben. Dubrovnik wird heute als ein kulturelles Zentrum Kroatiens bezeichnet.
Mlini bis Ulcinj - 158 km
Heute gehe ich zur Bäckerei, die sich an der Strasse in Richtung Dubrovnik befindet. Von den Bergen weht ein kalter Wind.
Nach dem Frühstück wird gepackt und abgerechnet. Es geht weiter Richtung Montenegro. Bei Cilipi erwischt es mich. Am Strassenrand steht die Polizei und winkt mich raus. Bin ich wirklich zu schnell gefahren? Der Beamte zeigt mir seine Radarpistole, die 76 km/h anzeigt. Da vorn bei der Kreuzung ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 kmh, erklärt er mir. Dazu muss ich sagen, dass danach die Tafel „freie Fahrt“ steht. Aus meiner Sicht hat er mich genau bei dieser Tafel geblitzt. Was soll man zur Verteidigung sagen? Besser ein Busse von 240 Kuna als ein Unfall.
Km 58771 – 10:05
An der Grenze nach Montenegro werden wir vom anwesenden Zöllner freundlich begrüsst.
Bis nach Kamenari, das ist dort, wo man mit der Fähre die Bucht von Kotor überqueren kann, kommen wir nur sehr langsam voran. Diese Gegend ist auch nicht sehr einladend. Alles ist überbaut. Vom Meer sieht man praktisch nichts. Nach Kamenari wird’s aber sehr schön. Die Strasse ist teilweise neu geteert und führt direkt am Wasser entlang.
Kotor ist schneller erreicht als ich dachte. So sind wir zeitlich sehr gut dran. Einer Besichtigung von Kotor steht also nichts im Wege. Aber da hatte es wirklich viele Touristen! Alles ist zugeparkt. Kommt noch dazu, dass ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat. Zu hunderten drängen sich die Leute über die Strasse. Wir sind uns schnell einig, weiter zu fahren.
Bei der kleinen Insel Sveti Stefan mache ich einen Fotostopp. Diese Insel soll das meist fotografierte Objekt in Montenegro sein. Auf der Weiterfahrt Richtung Ulcinj entdecke ich zwei Wohnmobile im Rückspiegel. Als ich in Ulcinj Richtung Campingplatz fahre, werde ich von den beiden Wohnmobilen regelrecht verfolgt.
Km 58913 – 13:35
Beim Camping Safari Beach bemerken wir, dass wir uns aus dem Auto Kamp Kate in Mlini kennen. Sie sagen zu uns: „Die Schweizer fahren so zielbewusst Richtung Strand, die kennen bestimmt einen guten Campingplatz.“
Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant auf dem Campingplatz. Werner und Renate, die uns bei der Campinganfahrt ebenfalls verfolgt haben, setzen sich zu uns. Etwas später kommt Fred dazu und gemeinsam haben wir einen lustigen Abend.
Heute wollen wir uns auf dem Camp etwas ausruhen. Dabei lernen wir Josef und Lisbeth kennen. Die zwei sind ebenfalls auf dem Weg Richtung Griechenland. Es werden Erfahrungen und Tipps ausgetauscht. Am Abend gehen wir zusammen mit Werner, Renate und Fred ins Restaurant zum Essen.
Heute sieht das Wetter vielversprechend aus. Wir beschliessen zu bleiben und den sonnigen Tag zu geniessen. Werner und Renate verabschieden sich. Sie wollen etwas weiter Richtung Norden fahren. Fred, der ebenfalls Richtung Griechenland fährt, will heute noch bleiben.
Ulcinj bis Kavajë. - 172 km
Wir wollen früh an der Grenze nach Albanien sein. Ohne Frühstück fahren wir um 07:00 los. Die Strasse bis zur Grenze ist sehr kurvenreich und nicht so breit, wie ich mir das vorgestellt habe. Immer wieder kommen uns Busse mit albanischen Arbeitern entgegen, so dass ich stark abbremsen muss.
Km 58945 – 07:45
Beim Zoll geht’s ziemlich schnell. ID und Wagenpapiere abgeben und in ca. 5 Min. ist alles erledigt. Danach geht’s zügig bis kurz vor Shkodra, wo wir einen Fluss überqueren.
Km 58960 – 09:06
Bei einer GULF Tankstelle wird getankt und auf den angrenzenden Parkplatz gefrühstückt.
Danach fahren wir auf der SH1 Richtung Fushe-Kruje und wechseln danach auf die SH52.
Km 59079 – 10:20
Beim Nord-Park Camping halten wir kurz an und schauen uns die Situation an. Hier könnte man gut übernachten und sich im Pool erholen.
Die Strasse, SH52 ist nicht sehr angenehm zu fahren. Immer wieder kommen Schlaglöcher, die es in sich haben. Als wir auf die SH2 kommen, bin ich erleichtert. Endlich etwas entspannter fahren. Allerdings muss man auch hier auf der Hut sein. Denn plötzlich kommt uns ein Wagen auf dem Pannenstreifen entgegen. Bei Durres wechseln wir ein paar Euros in den Albanische LEK.
Weiter geht’s auf der SH4 bis nach Kavaje. Hier biegen wir Richtung Meer ab. Die Ausfahrt ist eine Katastrophe. In der Leitblanke gibt es ein Schlupfloch und obwohl ich sehr langsam runterfahre setze ich mit dem Heck auf.
Auch die Zufahrtsstrasse zum Kamping Pa Emer kann man eigentlich nicht als Strasse bezeichnen.
Km 59085 – 12:00Kamping Pa Emer bis Himarë - 177 km
Jetzt geht es weiter von Kamping Pa Emer bis Himarë. Auf der Fahrt zur SH4 halten wir vor einem kleinen Laden und versuchen ein Brot zu kaufen. Leider ohne Erfolg. Es gibt nur, wie ich das nenne, diesen in Plastik verpackten Schwamm.
Km 59094 – 10:00Km 59195 11:55
Kurz nach dem Hafen von Florë gibt es bei einer Pizzeria eine gute Parkmöglichkeit. Hier halten wir und stärken uns mit einem Espresso. Danach folgt wohl die schönste Strecke unserer Womotour. Die SH8 führt durch den Nationalpark Llogara auf einen Pass, dessen Name ich nicht kenne. Auf dieser Strecke befinden sich einige Auto-Camps, bei denen man übernachten kann. Die Strasse mit vielen Kurven führt uns durchs Ceraunische Gebirge auf 1024 Meter über Meer hinauf.
Km 59229 11:55
Dort geniessen wir eine phantastische Aussicht auf das Ionische Meer mit den Ionischen Inseln. Ab hier geht’s steil hinab Richtung Meer und weiter Richtung Himarë.
Km 59262 14:45
Kurz vor Himarë fahren wir rechts hinunter Richtung Meer. Hier gibt es eine Handvoll kleine Campingplätze. Der erste kostet 10 Euro. Der Platz ist sehr einfach und es hat kaum Schatten. Wir entscheiden uns für den Camping Kranea für 14 Euro. Hier steht man unter schattenspendenden Olivenbäumen und es hat ein kleines Restaurant.
Zum Abendessen gehen wir zusammen mit Fred zu einem Griechen. Das Restaurant steht am Strand und wir geniessen von dort aus den Sonnenuntergang.
Zum ersten Mal können wir vor dem Frühstück im Meer baden. Es ist ein prachtvoller Strand mit türkisblauem Meer. Einfach herrlich. Danach hole ich das Brot. Der Bäcker liefert frisches Brot beim Camping ab. Ein grosses Weissbrot kostet 50 Lek. Es gibt leider kein dunkles Brot. Umgerechnet kostet dies 39 Rappen. Danach fahren wir mit dem Roller zum Einkaufen nach Himarë. Hier gibt es ein paar „Mini Market“, die alle dasselbe Angebot haben. Die Auswahl ist jedoch sehr bescheiden. Ca. um 09:30 kommt ein SMS von Josef & Lisbeth „Sind auf der Fahrt zu euch. Im Moment Pause in Vlore.“
Den Nachmittag verbringen wir mit Reisebericht schreiben, faulenzen und baden. Gegen 16:00 fährt ein LMC dem Strand entlang. Josef & Lisbeth winken uns zu.
Am Abend gehen wir alle zusammen zum Griechen essen. Leider ist die Auswahl in der Nachsaison nicht gross: Fisch oder Schweinekotelette, Griechischer Salat und Tzatziki.
Wir geniessen den Tag und sitzen faul herum, schwimmen oder plaudern mit unseren lieben Nachbarn.
Himarë bis Sagiada GR. - 98 km
Heute heisst es Abschied nehmen. Abschied nehmen von Josef & Lisbeth und Fred, der uns die letzten Tage begleitet hat. Kurz nach Himarë fahren wir an einem alten Uboot-Stützpunkt vorbei. Von Himarë bis Sarandë ist die Strasse noch sehr kurvenreich. Immer wieder geht’s steil bergauf und wieder bergab. Auf dem ganzen Küstenabschnitt haben wir nur diese eine Tafel gesehen „10% Gefälle bzw.10% Steigung“. In Wirklichkeit ist es viel steiler. Zweiter Gang ist auf dieser Strecke Standard.
Nach ca. sechs Kilometer kommen wir an die Bucht von Porto Palermo. Am Nordende der Bucht von Porto Palermo befindet sich eine ehemalige U-Boot-Basis der albanischen Marine mit einem in den Berg gesprengten, von der Küstenstrasse gut sichtbaren U-Boot-Bunker.
Bei Sarandë führt uns eine alte, holprige SH99 durch ein Roma Lager Richtung Osten. Alles ist vermüllt. Kurz danach kommen wir auf eine breite und gut ausgebaute SH97. Dieser folgen wir Richtung Süden bis an die Griechische Grenze.
Km 59358 13:20
Bei der Ausreise aus Albanien müssen wir die ID und den Fahrzeugausweis vorweisen. Die griechischen Beamten winken uns durch. Die nun folgende Strasse haben wir 2010 mit dem Roller abgefahren. Damals war es eine Schotterpiste und bei der Grenze war eine grosse Baustelle.
Km 59360 13:30
Bereits 10 Minuten später parken wir unseren Ilios in der Bucht, in der wir 2010 auch standen. Wir sind in Griechenland und müssen die Uhr 1 Stunde vorstellen.
Mit dem Roller fahren wir in den kleinen Ort, kaufen frisches Gemüse und beim Metzger ein gutes Schweinekotelett. Seit langem wird wieder einmal zuhause gegessen.