Mit dem Wohnmobil auf Tour

Frankreich 2001

km 767 - 11:45 Samstag 22. Juli 2001

Nach dem wir unser Womo gewogen haben,  fahren wir bei Sonnenschein los.     (Vollbeladen 3496 kg.)

12:55
Erste Pause, Zürich Umfahrung.

15:20
Saint-Aubin-Sauges am Neuenburgersee. Heidi, meine Frau, hat wunderschöne Aprikosen gekauft. Wir fahren weiter, dem See entlang, und dann Richtung Frankreich.
Nachdem wir die französische Grenze bei Hôpitaux Neufs überquert haben, beschliesse ich Richtung Lac de St. Point zu fahren. Wir waren mit unserem Wohnwagen einmal an diesem See.

km 1078 -16:45
Bei grosser Hitze biegen wir mitten im Ort St. Point Lac Richtung See ab. Hier ist doch dieser Campingplatz!
Doch zu unserer Überraschung gibt es auch einen Womo-Stellplatz ebenfalls direkt am See. „Super, hier bleiben wir!“ Sage ich zu meiner Familie und stelle unseren Stig ab.

km 1078 - 08:45 Montag 23. Juli 2001

Frühstück bei herrlichem Sonnenschein.
Morgennebel über dem See.
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km 1078 - 09:50
Wir verlassen diesen schönen Ort mit dem Gedanken, bestimmt wiedereinmal hierher zurück zu kommen. Zunächst geht es durch die wunderschöne Juralandschaft.
Bei le Magasin geht’s Richtung Champagnole, Lons-le-Saunier und Louhans.

km 1182 - 12:15
In Louhans angekommen, entdecken wir einen Markt. Und mitten in dieser schönen Altstadt auch einen geeigneten Parkplatz für unseren Stig. Diese Gelegenheit nutzen wir, um beim Geschehen am Markt teilzunehmen. Das Angebot an frischem Gemüse und Früchten ist riesig und wir können uns für die nächsten Tage eindecken. Danach nehmen wir im Wohnmobil ein kleines Mittagessen zu uns.

14:00
Wir fahren weiter Richtung Tournus quer durch die französische Landschaft. In Tournus geht’s Richtung Mâcon und danach auf der N79 Richtung Charolles, Paray-le-Monial. Ich habe im Internet einige Adressen mit Übernachtungsmöglichkeiten bei einem Bauer herausgesucht. Einen solchen Platz wollen wir bei Artix anfahren. In Paray-le-Monial halten wir uns links, Richtung Mârcigny. In Mârcigny geht’s über die Loire und nach der Brücke links dem Wegweiser Artaix folgend. Hier fahren wir einer schmalen Nebenstrasse entlang. Das erste Hindernis wartet auf uns. Eine Unterführung, 2.8 m, unser Stig hat 2.9 m. Wir müssen einen kleinen Umweg nach Artaix in Kauf nehmen. Und dann, nirgends einen Hinweis, wo dieser Bauerhof sein soll. Also fragen wir im Ort nach. Ein Passant ist uns behilflich und fährt mit seinem Auto voraus. Wohin?...Natürlich wieder zu dieser Unterführung. Wir müssen abermals wenden und diesen Umweg machen. Nach langem Suchen finden wir einen Platz am Kanal Digoin. Bei einem Boots Anlegeplatz mit kleinem Waschhaus und Toilette. Aber es gefällt uns überhaupt nicht. Und dann sind da noch diese Mücken. Also nichts wie weg, zurück Richtung Mârcigny. Wieder bei der Brücke angelangt, entdecke ich einen Campingwegweiser. Dem folge ich und nach etwa 4 km finden wir den Campingplatz.

undefined Einfahrt zum Campingplatz
km 1373 - 16:45
Müde, verschwitzt und frustriert fahren wir auf den Platz. Doch wie sich herausstellt, hat es hier keine Einkaufmöglichkeit. Es handelt sich nämlich um den Familiencampingplatz „La Motte aux Merles“, von Monsieur und Madame Picard. Dieser Platz ist im „Touren-Buch Frankreich“ vom Pro Mobil beschrieben. Also so habe ich mir Camping auf dem Bauernhof  nicht vorgestellt. Es ist wirklich ein hübsch angelegter Campingplatz mit Pool, Waschhäuschen mit Duschen und Kochgelegenheit. Aber zuerst müssen wir noch einkaufen gehen. Also geht’s abermals nach Mârcigny in ein Einkaufscenter. Zum Abendessen, dass ich mit meiner Tochter Christine zubereite, gibt es Maccaroni an Tomatensauce. Danach machen wir, wie das in Frankreich üblich ist, ein Boggia-Spiel. Es ist sehr ruhig hier und es duftet herrlich nach Lavendel.

km 1373 - 09:00 Deinstag 24. Juli 2001

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Wir nehmen ein ausgiebiges Morgenessen zu uns bevor es um 10:40 weiter geht. Wir fahren auf einer Nebenstrasse Richtung Urbise, Montaiguet-en-Forez und Lapalisse. Es hat nicht viel Verkehr und wir kommen gut voran. Die Fahrt geht wieder durch herrliche Landschaften. Für uns Schweizer sind vor allem die Weiten des Landes imposant. Kurz nach Lapalisse geht’s Richtung Vichy und Gannat. Danach Richtung Süden nach Clermont-Ferrand. Clermont-Ferrand ist eine grössere Stadt, die wir auf der Autobahn umfahren. Bei der Ausfahrt Nummer 2, fahren wir auf die N89 Richtung Ussel. Diese Strasse führt mitten durch das Zentralmassiv, eines der ältesten Gebirge von Europa.

km 1515 - 13:10
Zuerst heisst es aber Mittagessen auf einem Parkplatz kurz nach Randanne. Hier ist fast jeder Hügel eigentlich ein Krater von einem längst erloschenem Vulkan.

13:55
Nachdem wir uns bei einer Orientierungstafel informiert haben, fahren wir weiter Richtung Ussel. Man müsste diese Gegend einmal auf Nebenstrassen erkunden um die wirklichen Schönheiten des Zentralmassivs zu entdecken.

km 1640 - 16:40
In Egletons heisst es zunächst einkaufen und Diesel tanken. Tulle, Brive-la-Gaillarde und Terrasson lassen wir hinter uns. In Le Lardin-St-Lazare heisst es aufgepasst. Es geht Richtung Montignac unserem Etappenziel. In Montignac eingetroffen stellen wir fest, dass ein Folklorefest stattfindet. Aus diesem Grund ist der von uns ausgesuchte Campingplatz total überfüllt. Man erklärt uns, dass es Richtung Garte de Lascaux einen weiteren Campingplatz gibt. Wir fahren auf schmalen Nebenstrassen in diese Richtung.

km 1729 - 19:15
Mitten im Wald halten wir an und nehmen das Abendessen ein. Wir sind müde und verschwitzt. Hier im Wald ist es angenehm kühl und ruhig, ideal zum Übernachten.

undefined Im Hinterhof

km 1735 - 21:30
In einem Hinterhof in la Chappelle-Aubareil setze ich mich hin und geniesse ein Glas Rotwein. Doch warum Hinterhof? Heidi, meine Frau, hat es im Wald plötzlich mit der Angst zu tun und wir mussten diesen blitzartig verlassen. Ich habe ein Hymer-Mobil entdeckt und denke mir: „Der fährt sicher auf den Campingplatz den wir nicht gefunden haben.“ Also fahre ich ihm nach und wir finden den Platz. Meine Frau erkundigt sich nach dem Preis und wir stellen fest, dass die Preise total überrissen sind. Auch das deutsche Ehepaar ist dieser Meinung. Wir beschliessen uns zusammen zu tun und gemeinsam einen Platz im Ort zu suchen. Wir finden schliesslich einen Hinterhof und fragen einen jungen Franzosen: „Ist es erlaubt, hier im Wohnmobil zu übernachten?“ Nachdem dieser einwilligte, stellen wir uns nebeneinander auf. Und jetzt kann ich diesen wohlverdienten Wein endlich geniessen. Wir diskutieren bis spät in die Nacht. Ein herrlicher Sternenhimmel ist unser Dach.

Der Ort la Chappelle-Aubareil besteht eigentlich nur aus einer Kirche ringsum ein paar Häuschen und ein kleines Hotel.

Hotel von la Chappelle-Aubareil

km 1735 - 09:30 Mittwoch 25. Juli 2001

undefined Die Höhlen von St-Christophe

Zusammen mit dem deutschen Ehepaar nehmen wir gemütlich das Morgenessen ein. Wir haben eine ruhige Nacht hinter uns.

10:30
Die Wege trennen sich wieder. Wir fahren nach Montignac, um Billete für die Höhle Lascaux zu besorgen. Eine deutsche Führung ist jedoch erst um 15:00 angesagt.

11:30
Wir fahren an den Höhlen St-Christophe vorbei und besuchen den Prähistoric-Parc.

12:15
Ankunft Prähistoric-Parc. Die Figuren im Park sind etwas kitschig. Ansonsten ist es sehr interessant.

13:35
Wir verlassen diesen Ort und fahren wieder Richtung Montignac.

14:00
Zuerst müssen wir in einem Einkaufscenter kurz vor Montignac unseren Proviant ergänzen.

14:25
Jetzt aber nichts wie los zu diesen berümten Höhlen von Lascaux. Ich habe schon viel von diesen Hölen im Fernsehen gesehen und bin sehr gespannt.

14:30
Ankunft auf dem Parkplatz von Lascaux II. Bevor wir losziehen stärken wir uns im Wohnmobil. Christine ist schon wieder müde. Lascaux I und Lascaux II gibt es hier zwei Höhlen? Wie wir während der Führung erfahren handelt es sich bei Lascaux II um eine Kopie von Lascaux I. Wir sind wirklich sehr beeindruckt von dieser Höhle. Man kann die dreidimensionalen Malereien nicht in einem Foto, das ja nur zweidimensional ist, festhalten. Man muss es wirklich einmal live gesehen haben. Wir haben noch gratis Billette für einen Tierpark bekommen. Diesen Tierpark wollen die Kinder unbedingt noch besuchen. Also fahren wir bei grosser Hitze noch auf jenen Berg bei Thonac. Neben einem Tierpark mit einheimischen Tieren wird im Museum, „Le That“, mit Bildern und Video dargestellt, wie die Höhle Lascaux II gebaut wurde. Nach diesem Besuch sind alle verschwitzt und müde. Ich habe auf dem Weg hierhin einen Wegweiser mit Camping gesehen. Diesem fahre ich nun nach. Siehe da, wir finden einen romantischen Campingplatz mit Pool. Hier werden wir herzlich empfangen und bekommen einen schönen Platz zugewiesen. Vor dem Abendessen können wir uns im Swimmingpool erfrischen und fühlen uns sofort wieder besser.

km 1808 - 09:00 Donnerstag 26. Juli 2001

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Heute heisst es erst einmal entspannen. Es gefällt uns allen so gut hier, dass wir beschliessen, einen Tag hier auf dem Camping „La Castillonderie“ zu bleiben. Der Atlantik läuft uns sicher nicht davon.

km 1808 - 09:45 Freitag 27. Juli 2001

Wir ziehen weiter Richtung Atlantik. Es geht nur sehr schwerlich voran. Von Thonac geht die Nebenstrasse am Fluss Vézère entlang. Wir fahren an etlichen Höhlen und Parks vorbei. Eigentlich muss man sich viel mehr Zeit nehmen um diese Gegend zu erkunden. Doch uns lockt das Meer. Bei Le Buisson-de-Cadouin gehts über die Dordogne, diesem viel umschriebenen Fluss von Frankreich. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, ich war sehr  enttäuscht. Ich habe nämlich eine Übernachtung am Fluss eingeplant. Aber als ich das Wasser sah, bin ich einfach weiter gefahren. Die Wasserqualität kann ja gut sein aber diese braune Farbe, nein danke. Wir fahren der Dordogne entlang, vorbei an hübschen Orten wie Lalinde, bis nach Bergerac. Hier entdeckt meine Frau einen Geldautomaten. Also zuerst etwas Bargeld bevor wir weiter Richtung Libourne fahren. Die Fahrt führt vorbei an den berühmten Weinbergen von Bordeaux. In Libourne angekommen besorgen wir uns zuerst eine Michelin Strassenkarte. Unsere hat einen schlechten Masstab und sie ist zudem schon in die Jahre gekommen. Bei St. Emilion kann ich nicht einfach vorbeifahren. Ich fahre von der Hauptstrasse runter vorbei am Bahnhof St. Emilion. Doch dann muss ich rückwärts wieder zurück. Ein Stadttor mit 2.3m Durchfahrthöhe versperrt uns die Weiterfahrt. Wir wenden und machen Mittagshalt beim Bahnhof. Übrigens der Bahnhof ist nicht mehr in Betrieb. Sein Vorplatz wird als Wohnmobilstellplatz genutzt.

Bahnhof von St.Emilion
Strasse nach St.Emilion

Erst am späten Nachmittag umfahren wir auf der Autobahn Bordeaux. Bei der Ausfahrt Nr. 6 müssen wir wieder von der Autobahn auf die N 215. Woher ich das so genau weis? Ja, den neue Michelin Strassenatlas kann ich nur empfehlen. In Ste-Hélène fahren wir auf der D207 nach Carcans und weiter bis Maubuisson. So jetzt müssen wir nur noch einen Platz zum übernachten finden. Leider haben wir hier kein Glück. Wir haben zwar einen Stellplatz für Wohnmobile gefunden, doch aus mir unerklärlichen Gründen steht auf einem Schild: „Parken erst ab 22:00 gestattet.“ Also gehen wir weiter nach Hourtin und Hourtin-Plage. Hier hat es einen Campingplatz, der ist jedoch total überfüllt. Ich habe erst kürzlich einen Bericht in der Zeitschrift Pro Mobil gelesen, der sagt, dass es hier einen gut ausgestatteten Wohnmobilstellplatz gibt. Oder war es Port d’ Hourtin.

17:30
Richtig, als wir total erschöpft nach Port d’ Hourtin kommen, finden wir den Wohnmobilstellplatz. Er liegt unweit vom Strand, wo es auch eine Dusche gibt, die von uns gleich in Besitz genommen wird. Nachdem wir uns etwas erholt haben, gehen wir Pizza essen. Eigentlich wollten wir französisch essen, aber unsere Kinder konnten uns wiedereinmal überreden. Es ist natürlich keine italienische Pizza, aber was soll’s. Wenn man Hunger hat, ist man schnell zufrieden. Auch der Wein war nicht gerade das, was ich von dieser Gegend erwarte.

km 1348 - 09:00 Samstag 28. Juli 2001

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Mit dem Velo geht es an den Atlantik. Es gibt hier wunderschöne Fahrradwege weitab vom Strassenverkehr. Die Fahrt an den Atlantik dauert etwa eine Stunde. Aber es lohnt sich: Fantastisch ist der Anblick des kilometerlangen Sandstrandes. Jetzt kann ich verstehen, warum die Franzosen dies die Goldküste nennen. Oder heisst es Silberküste?  Egal, der Sand ist jedenfalls goldgelb, soweit das Auge reicht. Bis der Hunger kommt, verbringen wir die nächsten paar Stunden am Strand. Mit Fahnen wird gekennzeichnet, wo und wann man ins Wasser kann. Diese Regeln sollte man unbedingt befolgen, sofern man nicht in Schwierigkeiten kommen will. Mehrere Bademeister beobachten den Strand. Ich muss zugeben, ich hatte grossen Respekt vor der Strömung.

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15:00
So gegen 15:00 Uhr suchen wir in Hourtin-Plage ein Lokal, in dem wir uns stärken wollen bevor wir wieder Richtung Port d’ Hourtin losfahren. Wer gerne Snacks, Frites und Hamburger isst, der fühlt sich hier wie zuhause. Es wimmelt hier nur so von Schnellimbissstuben. Auf der Rückfahrt geniessen wir den herrlichen Duft der Wälder in denen der Sturm Lothar immer wieder Lichtungen schuf.

Wieder beim Womo in Port d Hourtin angekommen, wollen wir uns am nahen See erfrischen. Doch als ich am Wasser stehe, ist mir die Lust an einer Erfrischung plötzlich vergangen. Nicht einmal den kleinen Zehen will ich in diesen See setzen, in dem sich ganze Familien tummeln. Auch meiner Familie vergeht beim Anblick des Wassers der Appetit auf ein Bad. Das Wasser ist nämlich ganz braun gefärbt. Wir glauben nicht, dass es schmutzig ist, aber es sieht nicht gerade sauber aus. Oder sind wir Schweizer so verwöhnt? Ich jedenfalls bin von den Flüssen und den Seen in diesem Teil Frankreichs enttäuscht. Auch meine Tochter, die im Sand etwas spielte, stand plötzlich mit schwarzen Füssen da und wollte wieder gehen. Den Womo-Stellplatz kann ich dagegen nur empfehlen. Es hat hier im Gegensatz zu den Campingplätzen immer einen freien Stellplatz. Auch der Abstand zwischen den Wohnmobilen ist sehr grosszügig angelegt. Eine Sanitärstation für Entsorgung und Frischwasseranschluss ist vorhanden. Allerdings sollte man ein Stück Schlauch für das Frischwasser, dass man für FF 10.— bekommt, dabei haben.

km 1348 -09:30 Sonntag 29. Juli 2001

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Den heutigen Tag wollen wir mit faulenzen verbringen. Doch am Morgen fahren wir mit dem Fahrrad nach Hourtin. Wir haben in Erfahrung gebracht, dass in Hourtin jeden Sonntag Markt ist. Und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Die Kinder allerdings wollen davon nichts wissen. Es werden allerhand einheimische Produkte aus der näheren Umgebung angeboten. Käse, Wurst, Gemüse und natürlich Wein. Und überall werden wir freuntlich zur Degustation eingeladen. Da können wir einfach nicht widerstehen. Wie Gott in Frankreich, so fühlen wir uns. Auch der Ort Hourtin ist im Gegensatz zu Port d’Hourtin und Hourtin-Plage sehr französisch. Es hat ein Restaurant mit typisch französischen Gerichten. Leider haben wir diese Gelegenheit nicht genutzt.

km 1348 - 10:20 Montag 30. Juli 2001

Schade, der Stellplatz ist wirklich schön, aber baden wollen wir auch. Also haben wir uns entschlossen, ans Mittelmeer zu wechseln.

10:55
In Castelnau decken wir uns mit Nahrungsmittel und Getränken ein, bevor es um 11:50 weiter geht.

km 1413 - 12:35
Bei Bordeaux fahren wir auf die Autobahn. Wir haben beschlossen, die Fahrt ans Mittelmeer so schnell wie möglich hinter uns zu bringen. Die Autobahngebühr zwischen Bordeaux und Toulouse beträgt FF 147.00, was doch recht beachtlich ist. Auf der Autobahn hat es kaum Verkehr und sie ist gut ausgebaut. So kommen wir sehr schnell voran, was bei dieser Hitze von grossem Vorteil ist. 

15:20
Bei Castelnaudery machen wir auf der Autobahnraststätte eine Pause und verpflegen uns. Es ist wirklich sehr heiss, was hier jedoch nichts ausserordentliches ist. Das bezeugt eine gross angelegte Duschanlage, an denen sich die Leute samt Kleider erfrischen. Um 15:55 fahren wir weiter. Carcassonne lassen wir links liegen und verlassen die Autobahn danach.

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km 2511 - 16:50
In Lezignan-Corbieres suchen wir den Camping la Pinède auf. ADAC Camping-Führer LR 700. Eine Nacht kostet FF 128.00 Die Stellplätze sind nischenartig angelegt und der Eintritt ins Freibad ist gratis. Warum wir nicht bis an die Küste fahren, wo wir doch nur noch eine Stunde von ihr entfernt sind? Wir haben die Erfahrung gemacht, wenn wir verschwitzt und müde auf einen Platz kommen, haben wir uns meistens panikartig für einen schlechten Stellplatz entschieden. Ausserdem wissen wir nicht, ob wir in der Hochsaison überhaupt einen Platz finden. Also fahren wir lieber rechtzeitig auf einen Platz, nehmen ein kühles Bad und geniessen den Abend. Es ist heute bis nach 23:00 Uhr sehr warm und schwül.

km 2512 - 09:35 Dienstag 31. Juli 2001

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Wir verlassen den Camping la Pinède und fahren Richtung Béziers. Kurz vor Béziers tanken wir und fahren Richtung Valras-Plage. Wir waren vor ca. 10 Jahren einmal in diesem Ort. Der breite Sandstrand ist einfach überwältigend. Finden wir einen Platz auf dem wir uns erholen können. In Valras-Plage angekommen, herrscht ein hektisches Touristentreiben mit regem Verkehr. Finden wir hier noch ein Plätzchen? Auf dem Camping La Plage et du Port de Mer fragen wir nach einem Platz. „Wir haben gerade noch einen freien Platz!“ So sagt uns eine nette Dame an der Rezeption. Wir beschliessen, diesen Platz für eine Woche zu buchen. Der Diesel kostet FF 4.98 pro lt. (CHF 1.17) Am Abend suchen wir ein Restaurant mit französischen Spezialitäten. Leider müssen wir feststellen, dass es hier sehr viele Schnellimbissstuben gibt, in denen die Mahlzeiten lieblos in einem Kartonteller geschmissen werden. Doch wir finden dennoch ein Lokal, in dem es Fischspezialitäten gibt. Das Restaurant ist sehr gut belegt, sodass wir nur mit Mühe einen freien Tisch finden.

km 2583 - 08:00 Mittwoch 1. August 2001

Am Morgen geht’s zunächst zum Beck ein frisches Pariserbrot besorgen. Nach dem gemütlichen Frühstück, erkunden wir  den Platz und den Strand. Die sanitären Anlagen sind in Ordnung. Die Stellplätze sind meist schattenlos und wir müssen feststellen, dass sie entgegen unserer Erwartungen nicht voll belegt sind.

km 2583 - 08:00 Donnerstag 2. August 2001

Auf unserem Platz ist es abends recht laut. Wir sind ziemlich weit vorne platziert, direkt hinter dem Tennisplatz. Die Diskothek ist in hörweite und wir wollen uns an der Rezeption auf einen freien Platz weiter hinten erkundigen. Die Frau blättert in einem dicken Buch und sagt: „Nein es ist nur dieser Platz frei.“ Ich denke, bestimmt sind die Plätze ab Samstag reserviert.

km 2583 - 08:00 Freitag 3. August 2001

In der Nacht weht ein kräftiger Wind, der gegen Morgen etwas nachlässt. Dennoch können wir bei herrlichem Sonnenschein draussen frühstücken. Danach geht’s an den Strand faulenzen und schwimmen. Das Wasser ist jedoch für diese Jahreszeit sehr kalt.

km 2583 - 09:00 Samstag 4. August 2001

undefined Für diese Käseplatte mussten wir 15 km weit fahren.

Ich muss sagen, vor nicht zu langer Zeit hätte ich es wochenlang auf einem solchen Campingplatz ausgehalten. Jetzt ist mir das alles zu langweilig. Wir haben festgestellt, dass es in Valras-Plage zwar viele Geschäfte gibt, aber die Auswahl an Lebensmitteln nicht gerade das ist, was wir von Frankreich erwarten. Ich nehme mein Bike und erkundige die Gegend. Ohne Erfolg. Es gibt zwar frisches Gemüse und Wein in Hülle und Fülle. Aber wo sind die anderen französischen Spezialitäten? Wo sind die feinen Käsesorten, wo die wunderbaren Oliven? Ich habe in einem Laden gerade drei Käsesorten gezählt. Dabei war ein holländischer Käse. Nichts gegen holländischen Käse, aber Frankreich ist so berühmt ist für seine Vielfalt an Käsesorten.

km 2583 - 08:00 Sonntag 5. August 2001

Wie jede Nacht ist der Mistral, wie sie diesem Wind hier sagen, aufgekommen. Ich mache wieder einmal eine Erkundigungsfahrt durch den Campingplatz. Zu meinem Entsetzen muss ich feststellen, dass die freien Stellplätze immer noch frei sind. Wieso hat die Frau an der Rezeption gesagt, es habe keine freien Stellplatz. Wir verbringen den ganzen Tag am Strand, der uns wegen seiner Grösse immer noch gefällt.

km 2583 - 09:00 Montag 6. August 2001

Heute nehmen wir zum ersten mal unseren Stig und fahren Richtung Béziers. Es muss Läden geben, in denen die Franzosen einkaufen. Und richtig, kurz vor Béziers werden wir fündig. Ein grosses Einkaufscenter, in dem es von frischem französischem Käse, Oliven und alles was es da sonst noch gibt, nur so wimmelt. Wir decken uns reichlich mit diese leckeren Sachen ein. Zum Abendessen, das ist klar, gibt es heute Gschwelti mit frischem Käse.

km 2583 - 10:10 Dienstag 7. August 2001

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Endlich, wir fahren wieder weiter. Zunächst wollen wir das Weingut Chateau de Coussergues in der Nähe aufsuchen. Ich habe von einem Arbeitskollegen von diesem Weingut gehört. Coussergues ist ein kleiner Ort an der D28 zwischen Béziers und Agde. Auf dem Weingut angekommen, werden wir sofort zur Weindegustation eingeladen. Die Auswahl und die Qualität ist im Gegensatz zu den Weinen, die in Valras-Plage angeboten werden, wirklich hervorragend. Ich behaupte sagen zu dürfen, dass dieser Wein nicht hinter einem Bordeaux anstehen muss. Auch der Preis ist korrekt. Man zahlt die Qualität und nicht den Namen.

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11:50
Wir haben uns mit Wein eingedeckt und fahren auf der Autobahn Richtung Montpellier. Bei Nimes verlassen wir die Autobahn und fahren auf der N106 Richtung Alès.

km 2749 - 13:35
In Alès verpflegen wir uns. Ich studiere die Karte und suche den Fluss Gardon. Im Internet habe ich von diesem Fluss gelesen. Er soll sehr schön, jedoch nicht so überlaufen wie die Ardéche sein. Um 14:10 fahren wir weiter. In Anduze, das romantisch am Fluss Gardon liegt, fahren wir das Tal hinauf bis nach St-Jean-du-Gard.

km 2814 - 14:50
Kurz nach St-Jean-du-Gard schauen wir uns auf einem Platz um. Wir wissen nicht so recht handelt es sich um einen Campingplatz oder Camping beim Bauer. Jedenfalls finden wir keine Büro oder sonst was, wo wir uns erkundigen können. Wir beschlissen wieder talabwärts zu fahren und suchen diverse Plätze, oft auf sehr engen und steilen Strassen, auf. Ohne Erfolg, alles besetzt. In Anduze habe ich Wohnmobile am Fluss stehen sehen. Also fahren wir dorthin. In Anduze angekommen, stellen wir fest, dass es Zigeuner sind, die sich hier einquartiert haben. Also fahren wir wieder flussaufwärts. In einem Wäldchen unterhalb der Strasse sehe ich einige Wohnwagen stehen. Die Einfahrt ist jedoch so eng, dass ich zuerst einige 100 Meter weiterfahre, um bei einer Einfahrt zu wenden. Als wir die Einfahrt hinunterfahren, werden wir freundlich empfangen. „Wir suchen einen Platz zum übernachten, haben Sie noch Platz?“ fragt meine Frau. „Ich, . . . Ich habe immer Platz!“ antwortet ein älterer freundlicher Mann und führt uns zum Platz. Nachdem wir uns eingerichtet haben, suche ich mit den Kindern den Fluss. Der Mann ist sofort wieder zur Stelle und zeigt uns den Weg. Man kann hier im Gegensatz zum sonst so seichten Wasser sogar schwimmen, was ich sofort benutze. Das Wort „Fluss“ ist sowieso wie so manches in Frankreich reichlich übertrieben. Leider ist auch hier das Wasser zwar sichtbar sauber aber die Steine sehr glitschig und von grünem „weiss ich was“ überzogen. Ich bin kein Fachmann, aber überzeugt hat mich das Wasser nicht.

km 2047 - 10:20 Mittwoch 8. August 2001

Obwohl wir sehr nahe an der Strasse sind, haben wir sehr gut geschlafen. Der Bauer hat sogar für uns frisches Brot besorgt. Wir fahren jetzt zunächst wieder Richtung Alès. Wir haben uns gesagt, wenn wir schon hier sind, wollen wir die sagenhafte „Gorges de l’ Ardèche“ nicht entgehen lassen. Nach Alès fahren wir auf der D904 zunächst Richtung Aubenas. Bei der Einfahrt in die Schlucht gibt es zunächst einen Stau. Was erwartet uns wohl hier? Wir sind alle sehr gespannt. Ich habe schon viele Bilder von der Ardèche gesehen. Es soll hier auch viele Campingplätze geben. Ja, ich muss sagen die Fahrt durch diese Schlucht ist etwas vom Schönsten, was wir in diesem Urlaub erlebt haben. Und das, obwohl der Start in die Schlucht mit einem Schrecken begann. Beim ersten Fotohalt, wollte meine Frau eine kleine Mahlzeit zubereiten. Plötzlich kommt Christine mit Panik zu mir. „Papa, Komm schnell, Mama hat sich geschnitten!“ Und so war’s, als ich zu Ihr ins Womo komme, schiesst ihr das Blut nur so aus der Ader. Ich muss Sie zunächst fachmännisch verbinden und will einen Arzt aufsuchen. Doch als ich sehe, wie die Blutung zurück geht, fahren wir weiter. Auf dieser Fahrt haben wir mehrmals angehalten und sind immer wieder erstaunt über die Landschaft und den Fluss. Man kann den Fluss auch in einem Kanu hinunterfahren. Es hat einige Unternehmen, bei denen man ein Kanu mieten kann. Am Ende der Fahrt wird man abgeholt und mit samt dem Kanu geht’s zurück zum Ausgangspunkt. Allerdings muss man in der Hochsaison Juli, August vorher reservieren. Ich habe in einer Flussmündung auf sehr kurzer Distanz an die 200 Boote gezählt. Auch die Campingplätze sind den Anforderungen scheinbar nicht gewachsen. Überall sind Schilder mit der Aufschrift „Complet“ angebracht. Wer nicht, wie wir, auf die Schulferien angewiesen ist, der muss unbedingt im September gehen. Dieser Tipp hat uns ein Einheimischer gegeben. Dann ist es hier immer noch schön warm und man ist fast alleine auf der Ardèche. Auf dem Weg durch die Schlucht hat es auch diverse Grotten, die man besichtigen kann. Eine davon wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt.

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Wir wollen unsre Eindrücke jedoch nicht überfordern und lassen diese Sehenswürdigkeiten links liegen. Noch eine Bemerkung zu den Ausstellplätzen, bei denen man anhalten kann. Da heisst es aufgepasst! Zum Teil ist die Strasse sehr steil und die Plätze sind nur mit Schotter versehen. Prompt ist mir einmal passiert, dass ich den Platz nicht mehr verlassen konnte. Die Räder fanden auf dem Schotter einfach keinen Halt. Gott sei Dank bin ich so auf den Platz gefahren, dass ich das Womo wieder retour auf die Strasse rollen lassen konnte. Ein Automobillist wart geduldig, bis ich wieder startklar war. Ansonst ist die Strasse mit einem Wohnmobil problemlos zu fahren. Am Ende der Schlucht in St-Martin angekommen, wollen wir zunächst in der näheren Umgebung einen Übernachtungsplatz aufsuchen. Kurz nach St-Martin in Richtung St-Just finden wir einen Bauer, bei denen Wohnmobile übernachten können. Doch wir entscheiden uns für die Weiterfahrt Richtung Montelimar.

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km 2961 - 16:30
In Viviers, das ist 10 km vor Montelimar entfernt, suchen wir den Gemeindecampingplatz auf, was wir auch nicht bereuen. Er befindet sich bei den Sportanlagen und ist wunderschön angelegt. Alle Stellplätze sind eben, geschottert und mit Hecken umgeben. Die Sanitäranlagen sind neu und so sauber, dass es fast peinlich ist, sie zu benutzen. Bei der Einfahrt ist niemand, bei dem man sich anmelden kann. Wir fragen den Gärtner, der gerade die Hecken schneidet. Wir sollen uns einfach einen Platz aussuchen. Am Abend kommt jemand zum kassieren. Das alles kostet gerade FF 64.00. Wir wollen noch einmal so richtig französisch Essen gehen. Wir werden jedoch bitter enttäuscht. Ich will an dieser Stelle nicht näher auf diese Kochkunst eingehen. Nur eines noch, so überheblich wie die Wirtin war so überheblich war auch der Preis. Wir geniessen den Rest des Abends vor dem Womo bei einem Glas Rotwein und gehen erst gegen Mitternacht zu Bett. Es ist angenehm warm, doch es sollte die letzte warme Nacht sein.

km 2961 - 10:20 Donnerstag 9. August 2001

Wir verlassen diesen schönen und ruhigen Ort und fahren Richtung Montelimar, Valence. Es fängt allmählich zu regnen an.

km 3005 - 11:20
Bei Valence füllen wir unseren Tank, im Supermark kaufen wir ein paar Kleinigkeiten. Es regnet sehr stark und wir fahren gleich weiter Richtung Romans-sur-Isère.

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13:25
Kurz danach in St-Lattier gehen wir auf einen Parkplatz Mittagessen. Und um 14:25 fahren wir weiter Richtung Heimat. Die Fahrt geht auf der Landstrasse über Vorion, Chambery, Aix-les-Bains, Annecy bis nach Cruseilles. Wir haben immer wieder nach einem geeigneten Übernachtungsplatz Ausschau gehalten. Leider ohne Erfolg. Wir sind auch einem Wegweiser gefolgt und haben die Hauptstrasse verlassen.
Doch nach ca. 15 km habe ich es aufgegeben. Es regnet so stark, dass ich die Strasse kaum mehr sehe. Leider haben es die Verantwortlichen dieser Wegweiser versäumt, anzugeben, wie viele km es zum Camping sind. In Cruseilles angekommen, halte ich an. Wir sind viel zu lange gefahren. Nach kurzer Besichtigung beschliessen wir hier zu übernachten. Aus einer Pizzeria in der Nähe des Wohnmobils duftet es so herrlich, dass wir nicht widerstehen können. Direkt an der Durchgangsstrasse ist es recht laut. Nach dem Essen hat der Regen etwas nachgelassen und ich erkundige den Ort zu Fuss. Wir beschliessen, in einem Hinterhof bei einem kleinen Supermarkt zu übernachten.

km 3227 - 09:30 Freitag 10. August 2001

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Wir sind kurz vor Cruseilles an einer Hängebrücke vorbeigefahren. Diese wollen die Kinder unbedingt besichtigen. Da wir gestern viel zu weit gefahren sind, bleibt uns jede Menge Zeit und wir akzeptieren diesen Beschluss.

km 3250 - 10:50
Bei Genève überqueren wir den Zoll und fahren sogleich auf die Autobahn.

km 3389 - 12:30
Weil wir so früh schon wieder in der Schweiz sind, beschliessen wir, das Mittagessen in Murten einzunehmen und bei dieser Gelegenheit eine kleine Besichtigung der Altstatt, insbesondere der Stadtmauer zu unternehmen.

km 3389 - 14:35
Wir nehmen die letzte Etappe in Angriff und fahren weiter auf der Autobahn Richtung Bern, Zürich bis nach Appenzell.

km 3621 - 17:30
In Appenzell angekommen werden wir von Roswitha’s Kater Dino begrüsst. Das war unser erster grosser Urlaub mit dem Wohnmobil. Wir sind begeistert vom Komfort, müssen aber,  was das Übernachten angeht, noch einiges dazulernen. Wir sind nicht wie früher auf einen Campingplatz mit Stromanschluss angewiesen.

Unser Fazit zu Frankreich:
Frankreich ist für Wohnmobilisten bestens gewappnet. Es gibt in der Regel etliche Möglichkeiten zum Übernachten. Sei es bei einem Bauer oder auf einem, meist von der Gemeinde zur Verfügung gestellten, Womo-Stellplatz bzw. gemeindeeigener Campingplatz. Die überfüllten Badeorte, die in den Sommermonaten Juli, August geöffnet haben, werden wir Zukunft meiden.