Mit dem Wohnmobil auf Tour

Herbst 2005 Sardinien

Capo d'Orso, Capo Testo, Capo Caccia, 
Grotta di Nettuno, Giara di Gesturi, Su Nuraxi

km 46819 - 17:20 Freitag 7. Oktober 2005

Wir sind wieder einmal auf der Fahrt Richtung Süden. Diesen Herbst haben wir uns nach langen Diskussionen für Sardinien entschieden. Die Fahrt bis in den Tessin geht ohne Stau, so dass wir um 20:40 in Como unsere Pizza essen können. Ich gehe nochmals zum Parkplatz bei der Villa Olmo. Hier könnte man direkt am Comersee übernachten. Doch wieder einmal findet in der Villa Olmo ein Event statt und die Parkplätze sind alle reserviert. Das ist bereits das dritte Mal, dass ich diesen Platz aufsuche und immer sind die Parkplätze am See reserviert. Somit wird der Platz aus meiner Liste gestrichen. Eigentlich schade. Dieses mal habe ich mich besser vorbereitet und in einer Nachbar-Gemeinde einen Platz ausfindig gemacht.

km 47099 22:15
Wir haben unseren Platz in der Gemeinde Caslino al Piano bezogen und sind angenehm überrascht, wie ruhig es hier ist. Kein Autolärm rein gar nichts ist zu hören. Genau das Richtige zum Übernachten.

km 47099 08:00 Samstag 8. Oktober 2005

Nach dieser erholsamen Nacht mache ich mich auf die Suche nach einer Bäckerei. In Italien beginnt der Urlaub erst, wenn ich zum Frühstück frisches Ciapatta und Focaccia habe. Ich muss nicht lange suchen, bis ich in einer kleinen Landbäckerei stehe. Es duftet herrlich von frischen Brötchen.  Bevor ich zurück zum Womo gehe, studiere ich den Fahrplan beim Bahnhof. Dieser Platz ist ideal, um in Mailand eine Einkaufstour zu unternehmen. Zuhause in unserem Womo, duftet es bereits nach feinem Kaffee. Nun wird gemütlich gefrühstückt. Draussen zwitschern die Vögel, in weiter Ferne hört man Hunde bellen. Nach dem Frühstück erkundige ich die nähere Umgebung. Wir sind hier am Rande eines Naturschutzgebiets. Nun ist es klar, warum es so ruhig ist. 

km 47099 - 10:00
 Nun wird es aber Zeit aufzubrechen. Es geht zurück auf die Autobahn, auf der wir Mailand umfahren. Danach geht es Richtung Parma, La Spezia bis in die Toskana. Auf dieser Strecke, die über den Cisa-Pass führt, wird an etlichen Stellen gebaut. Unter anderem wird die Doppelbrücke durch eine neue Brücke ersetzt. Unterwegs klingelt plötzlich das Handy. Christine erklärt uns, dass eine Dame von der Fährgesellschaft „Linea dei Golfi“ angerufen hat. Die Fähre legt bereits um 20:00 in Piombino, also zwei Stunden früher als vorgesehen, ab. Gut sind wir schon in der Toskana.

km 47492 - 15:25
Für die Fähre sind wir viel zu früh in Piombino. Deshalb beschliessen wir, in die Bucht von Baratti zu fahren. Kaum dort angekommen, kommt die Polizei und bittet uns freundlich, diesen Parkplatz wieder zu verlassen. Wir wollen nur schnell einen Espresso trinken und gehen danach sofort, geben wir zur Antwort. Darauf die Polizei: „Auf diesem Platz dürfen nur Fahrzeuge, die nicht länger als 5 Meter sind, parkieren.“ Na dann.... Wir verabschieden uns, steigen ein, und verschwinden wieder. Wir fahren nochmals entlang der Barattibucht und bemerken, das nicht ein einziges Wohnmobil zu sehen ist. Im Herbst 2003 sind wir drei Tage hier gestanden und keiner hat was gesagt. So schnell kann sich das ändern. Bevor wir zum Hafen fahren, besuchen wir den Penny-Shop, um unsere Vorräte zu füllen.

km 47517 - 21:15
Gemütlich sitzen wir bei einem Glas Wein im Wohnmobil als wir bemerken, dass sich die Fähre in Bewegung setzt. Na hoffentlich gibt das eine ruhige Überfahrt.

km 47517 - 04:30 Sonntag 9. Oktober 2005

Im Halbschlaf bemerke ich, dass keine Schiffsmotoren mehr zu hören sind. Sind wir wirklich schon auf Sardinien? Ich stehe auf, schaue aus dem Fenster und bemerke die Lichter im Hafen von Olbia. Tatsächlich, die ersten Autos verlassen bereits die Fähre. Schnell ist mein PC mit GPS installiert und auch wir fahren an Land. Von Olbia geht die Fahrt Richtung Orosei. Damit wir noch etwas weiter schlafen können, habe ich bereits zuhause in der nähe des Hafens einen Platz ausfindig gemacht.  Wie ein Konvoi fahren alle anderen Wohnmobile hintereinander in dieselbe Richtung. Wir nicht. Ich schaue gar nicht auf die Wegweiser, verlasse mich nur auf das GPS. 15 Min. später stehen wir ausserhalb von Olbia auf einem Parkplatz direkt am Meer. Ich steige kurz aus, um mich etwas umzusehen. Von der Strasse ist kein Lärm zu hören. Nur ein paar Grillen, die zirpen, und das Meer. „Hier stört uns niemand!“ sage ich und wir verschwinden wieder unter die warme Decke.

km 47524 - 09:00
Ich stehe auf, nehme meine Kamera und gehe an den Strand, um die ersten Fotos von Sardinien zu machen. Als sich neben mir ein Seidenreiher in die Luft hebt, erinnere ich mich an die Camarque. Der Himmel ist durchzogen, doch es geht nicht lange bis uns warme Sonnenstrahlen durchdringen. Meine Frau kommt mir nach und ist begeistert vom Sandstrand. Nun wird erst einmal tüchtig gefrühstückt.

km 47524 - 11:20
Nun wird es Zeit aufzubrechen. Unser erstes Ziel führt uns nach Norden zum Capo d'Orso. Wir wählen nicht den kürzesten Weg, sondern fahren auf der SP13 entlang einer türkisblauen Küste. Plötzlich scheint die Strasse an einem Strand zu enden. Wir sind vor 10 Jahren schon mal hier gewesen und können uns erinnern. Hier fährt man ein paar 100 Meter dem Strand entlang. Am anderen Ende der Bucht fährt man wieder auf der asphaltierten Strasse. Von hier aus kann man den Bär, ein von Wind und Wetter bizarr geformter Fels, bereits sehr gut sehen.

km 47569 - 12:40
Wir parkieren auf dem Parkplatz, der sich unterhalb des Bärenfelsen befindet. Von dort aus führt ein gut ausgebauter und beschilderter Weg hoch zu diesem einmaligen Felsen. Die Aussicht ist grandios. Man sieht die vorgelagerte Inselgruppe Arcipelago della Maddalena.

Bärenfelsen

km 47569 - 13:40
Nach einer kleinen Erfrischung fahren wir weiter. Zunächst geht es Richtung Palau und danach Richtung Santa Teresa Gallura zum Capo Testo, unser nächstes Ziel. Es hat kaum Verkehr und wir kommen gut voran.

47601 - 14:15
Am Capo Testo geniessen wir  die fantastische Aussicht. Korsika scheint so nah, man glaubt, das man hinüber schwimmen kann. Unterhalb des Leuchtturms gibt es ein paar kleine Buchten mit glasklarem türkisblauem Wasser. Es lohnt sich, die Bucht ausgiebig zu erkunden (Bizarre Steinformationen, wunderschöne Natur).

km 47601 - 15:45
Jetzt fahren wir wieder zurück nach Santa Teresa Gallura. Wir suchen einen Platz zum Übernachten. Wir entschliessen uns, auf der SP90 Richtung Süden zu fahren. Die SP90 gleicht einer Schnellstrasse und wir kommen schnell voran. Im nachhinein muss ich sagen, etwas zu schnell. Es geht so rassig voran, dass wir schlussendlich bis nach Badesi fahren. Achtung beinahe haben wir die Strasse Richtung Meer. Verpasst!

km 47657 - 16:50
In Badesi Mare entdecken wir zwei Womo’s am sonst einsamen Strand. Ich erkundige das Toilettenhäuschen, welches sich am Strand befindet. Es ist alles verschlossen und verriegelt. Aber bei einer Dusche hinter dem Häuschen haben sie das Wasser nicht zugedreht. Es kommt zwar nur kaltes Wasser, aber für uns reicht das.  Hier übernachten wir. Es windet  stark, an Baden  am kilometer langen Sandstrand ist nicht zu denken. Im Schutz des Wohnmobils können wir den Tag mit seinen letzten Sonnenstrahlen geniessen.

km 47657 - 10:40 Montag 10. Oktober 2005

In der Nacht hat der Wind nachgelassen. Nach dem Frühstück wird nochmals ergiebig geduscht. Danach geht es weiter auf der SP90 Richtung Süden. 

km 47667 - 11:00
In Codaruina kauft meine Frau in einer Bäckerei frisches Brot und Focaccia . Ich lasse in einer Vinothek eine leere Petflasche mit sardinischem Wein füllen. Danach geht die Fahrt weiter, vorbei an Castelsardo, immer entlang der Küste bis nach Porto Torres. Kurz vor Porto Torres stehen an der Strasse etliche Dirnen, die auf einen Freier warten. Uns fällt auf, dass es sich meist um schwarze Frauen handelt. Im Porto Torres geht es auf der SP42 weiter Richtung Alghero. Unser Ziel ist das Capo Caccia, einer weit ins Meer ragenden Halbinsel. 

km 47758 - 13:05
Am Capo Caccia werden wir abermals mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Hier befindet sich die „Grotta di Nettuno“, Sardiniens bekannteste Tropfsteinhöhle. Bevor wir die 652 Stufen zum Höhleneingang unter die Füsse nehmen, stärken wir uns im Womo. In der Tropfsteinhöhle bemerkt man sehr schnell, dass sie täglich von Hunderten von Touristen besucht wird. Die Höhle ist gut ausgeleuchtet und viele der Stalaktiten sind beschädigt.

Capo Caccia

km 47758 - 15:10
Wir machen uns auf die Suche nach einem Stellplatz. Es soll hier an der Westküste einen Stellplatz direkt am Strand geben. Wir nehmen die erste Strasse in Richtung Westküste. Dort vermute ich den Platz. Doch wir werden enttäuscht. Überall stehen Verbotsschilder. Am Strand erkennen wir den Grund dafür. Hier befindet sich ein Campingplatz. Wir wollen nicht länger suchen und beschliessen, hier zu Übernachten. An der Reception müssen wir feststellen, dass der Platz bereits geschlossen hat. „Dürfen wir auf dem Parkplatz, der sich vor dem Camping befindet, übernachten?“ fragen wir weiter. „Nein der Besitzer des Campinplatzes will das nicht!“ Bekommen wir zur Antwort. Als ich an der Hausmauer einen Wasserschlauch entdecke gebe ich zu verstehen: „Darf ich wenigstens meinen Wassertank füllen?“  „Nein der Besitzer will das nicht!“ und weiter: „Würden Sie bitte das Gelände verlassen.“ Frustriert fahren wir weiter Richtung Alghero. An der Bucht bei Porto Conte Torre Nuova starten wir einen weiteren Versuch. Landen jedoch in einer Hotelanlage, die bereits geschlossen hat. Auf der Rückfahrt zur SP55 sagt Roswitha, die den Routenplaner im Laptop studiert: „Du kannst hier rechts abbiegen. Diese Nebenstrasse führt weiter vorne  wieder in die SP55.“ Gesagt, getan, fahre ich diese sehr schmale Nebenstrasse. Ich wollte eigentlich schon umdrehen, als wir in der Ferne etwas Weisses, wie ein Womo-Dach, schimmern sehen. Und richtig, in einer kleinen Bucht finden wir einen Parkplatz, auf dem sich vier bis fünf Wohnmobile befinden. Schnell sind wir eingerichtet und können uns im klaren, jedoch etwas kühlen Wasser erfrischen.

km 47782 - 11:00 Dienstag 11. Oktober 2005

Wir gehen den Tag gemütlich an. Nach dem Frühstück, das wir an der Sonne, bei angenehmen Temperaturen, vor dem Wohnmobil zu uns nehmen, gehen wir schwimmen. Sollen wir diese schöne Bucht wirklich schon verlassen? Doch unsere Tochter drängt zum Weiterfahren. Zunächst geht es bis nach Alghero. Hier, vor der Stadt, soll es einen offiziellen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung geben. Wir finden keine endsprechende Beschilderung. Ich nehme an, ich hätte in diesem Fall nicht nach dem Routenplaner fahren dürfen sondern stattdessen alles dem Meer entlang Richtung Zentrum und Altstadt. Nach Alghero folgt eine der schönsten Küstenabschnitte von Sardinien. Die Strasse habe ich mir allerdings etwas abenteuerlicher vorgestellt. Sie ist breit und sehr gut ausgebaut. Allenthalben gibt es Parkmöglichkeiten, um einen Fotohalt einzuplanen. Es ist jedoch sehr ratsam die Strecke von Nord nach Süd zu befahren, da sich die Aussichtsplätze auf der Meeresseite befinden. Nördlich von Bosa finden wir einen Wohnmobilstellplatz. Hier machen wir erst einmal halt, entspannen uns und essen eine Kleinigkeit. Die Zufahrtstrasse ist in einem so schlechten Zustand, dass ich nicht bis ganz hinunter gefahren bin. Laut Reiseführer soll es hier, in der Nähe vom Capo Marargiu und des Monte Pittada, die letzten Gänsegeier Italiens geben. Es weht ein bissig kalter Wind, sodass wir beschliessen, weiter bis nach Bosa zu fahren. In Bosa Marina soll es auch noch einen Stellplatz geben. Diesen finden wir jedoch nicht. Also fahren wir wieder nach Bosa, um dort unsern Proviant aufzufüllen. Beim Vorbeifahren haben wir ca. 10 km vor Bosa einen Wegweiser mit einem Wohnmobil gesehen. Wir beschliessen, die kleine Strecke zurück zu fahren. Doch, welche Enttäuschung, als wir das kleine Strässchen befahren wollen. Statt ein Schild, „CLOSE“ aufzustellen, haben die Verantwortlichen einen tiefen Graben quer zur Strasse gegraben, damit man auf keinen Fall weiterfahren kann. Mühsam fahre ich wieder retour auf die Strasse. So, nun ist aber genug. Schnell geht die Fahrt vorbei an Bosa weiter Richtung Oristano. In Santa Caterina schauen wir uns kurz nach einem Stellplatz um, entschliessen uns jedoch bis ans Capo Mannu zu fahren. Obwohl das Capo Mannu keinen einladenden Eindruck hinterlässt, stehen einige Wohnmobile hier draussen. Wir raffen uns ein letztes mal auf und fahren weiter auf der SP66 entlang der Küste.

Einer der schönsten Küstenabschnitte auf Sardinien

km 4738 - 16:45
Bei der nächsten Abzweigung geht’s Richtung Meer und siehe da. An der Westküste der Sinis finden wir eine herrliche Bucht mit weissem Quarzsand. 
Am Strand von Mari Ermi.

km 47938 - 09:50 Mittwoch 12. Oktober 2005

Der karge Baumbewuchs bestätigt, was ich gestern bereits vermutet habe. Eine eiskalte Biese weht über die steppenartige Landschaft und macht einen Aufenthalt ausserhalb des Wohnmobils beinahe unmöglich. Wir schätzen es sehr, das Frühstück im Wohnmobil zu uns zu nehmen. Danach fahren wir zurück auf die SP66, um bei der nächsten Abzweigung nochmals Richtung Strand zu fahren. Hier befindet sich der einzigartige Strand von „Is Arutas“. Der grosse Parkplatz weist darauf hin, dass hier im Hochsommer eine Menge los ist. Es ist streng verboten, den Quarzsand, ähnlich wie Reis, mitzunehmen. Laut Reiseführer beträgt die Busse, falls man erwischt wird, 160 €. Weiter geht die Fahrt vorbei an San Salvatore. Von der Wildwestszenerie ist in San Salvatore nichts mehr vorhanden. Hier wurden in den 60er Jahren einige der berühmten Italo-Western gedreht. „Für eine Handvoll Dollar“ ist nur einer davon. Heute ist San Salvatore nur noch ein winziger Wallfahrtsort, deren Häuser nur im September zur grossen „Corsa degli scalzi“ bewohnt werden.
Vorbei am „Stagno di Cabras“ See geht es Richtung Cabras. Ich mache einen kurzen Halt. Mit dem Fernglas entdecke ich ein paar Flamingos in der Ferne. 

km 47978 - 11:15
In Oristano finden wir einen Supermarkt, bei dem wir unsere Vorräte ergänzen können. Ab hier geht unsere Fahrt über Simaxis, Villaurbana und Gonnosnò ins Landesinnere. Unser Ziel ist die „Giara di Gesturi“. Eine Hochebene mitten in Sardinien. Bei Setzu starten wir den ersten Versuch auf die Hochebene zu fahren. Die Strasse ist sehr schmal. Ein deutscher Tourist, der uns mit seinem VW-Bulli kreuzt, schüttelt den Kopf. Diese Geste sagt mir, komm lass uns umdrehen. Mitten in Tuili starten wir den zweiten Versuch, müssen jedoch bei einer Hausecke bereits aufgeben. Bestimmt gibt es hier eine andere Zufahrt. Wir entschliessen uns bis nach Gesturi zu fahren. Laut Reiseführer soll dies die bequemste Strasse auf die Hochebene sein.

km 47042 - 13_55
Oben wird erst einmal gepicknickt. Danach nehmen wir die Fahrräder und unternehmen eine Tour durch die holprigen Pisten auf der  „Giara“. Es dauert nicht lange, bis wir einem Rudel „Sardische Wildpferde“ begegnen, so sagt man diesen kleinwüchsigen Pferden hier oben. Die Piste schlängelt sich durch Korkeichen bis zu einem seichten See. Dieser ist jedoch wegen der anhaltende Trockenheit ausgetrocknet. Nicht nur Wildpferde, nein auch Schweine, Ziegen und Rinder kreuzen unseren Weg. Die fahrt durch diese ausgetrocknete Hochebene ist sehr eindrucksvoll. Wie muss es erst im Frühling sein, wenn alles blüht und grün ist.

Giara di Gesturi

km 48042 - 16:50
Auf diesem Parkplatz vor dem Eingang zur „Giara“ könnten wir mit dem Wohnmobil übernachten und die Ruhe und den weiten Blick über die Ebene der Marmilla geniessen. Wir haben jedoch ein kleines Problem. Unser Wassertank ist leer. Im Tal fahren wir nach Barumini und machen uns auf die Suche nach Wasser. Auf der SS197 bei der Tankstelle Richtung Villamar werden wir fündig.

km 48057 - 18:00
Einmal richtig sardinisch essen, dass ist unser nächster Wunsch. Wir erkundigen uns im Restaurant „Il Cavallino della Giara“, ob wir bei Ihnen auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Mit,  „Si, Si, Bene“, werden wir freundlich eingeladen. Das Restaurant befindet sich schräg vis à vis von den „Su Nuraxi“ einer Nuraghenfestung, die wir am folgenden Morgen besichtigen wollen. Und es war eine gute Wahl. Das Essen, der Wein und der Übernachtungs-Platz, alles super.

km 48057 - 09:00 Donnerstag 13. Oktober 2005

„Su Nuraxi“ ist der Bedeutenste, der Besterhaltenste und grösste Nuraghenkomplex Sardiniens. So steht es im Reiseführer. Der Mittelturm wurde bereits (ca. 15 Jh. V. Chr.) gebaut und wurde dann in mehreren Bauabschnitten stetig erweitert. Diese einzigartige Festung wurde von der UNESCO zum „Weltkulturerbe der Menschheit“ ernannt. Und wir werden nicht enttäuscht. Jetzt in der Nachsaison bekamen wir sogar eine Privatführung. So, genug mit der Kultur. Ab jetzt haben wir nur noch ein Ziel. Eine schöne Bucht mit türkisblauem Wasser zu finden, auszuruhen und zu baden.

Su Nuraxi

km 48057 - 10:45
Vorbei an der Tankstelle bei der wir gestern frisches Wasser gebunkert haben, geht es weiter Richtung Süden bis nach Cagliari. Cagliari umfahren wir bei sehr starkem Verkehr.  Ab hier  wollen wir die Ostküste Richtung Tortolì erforschen. Immer mit dem Ziel bei der ersten schönen Buch, die wir finden, ein paar Tage zu entspannen. Auf der Strecke zwischen Cagliari bis nach Villasimius sehen wir mehrere Hinweisschilder, die zu einem Camper-Service weisen. Hier die Koordinaten von einem Privaten Camper-Service, der sich direkt an der Strasse befindet.  (39°8’40.92“N / 9°29’55.32“ O)

km 48168 - 13:30
Ein paar Kilometer nach Villasimius, am südöstlichsten Zipfel von Sardinien, biegen wir in einer Spitzkehre links ab, fahren danach unter der Hauptstrasse hindurch Richtung Meer. Es ist eine etwas ausgewaschene Naturstrasse und zweimal müssen wir ein Bachbeet durchfahren. Unten  steht bereits ein Wohnmobil in einer traumhaften Bucht. Meiner Frau ist das nicht so geheuer. „Stell Dir vor, es beginnt zu regnen und wir müssen in diesem Bachbeet wieder hinauffahren!“ sagt sie zu mir. Ich werde die Bucht zu Fuss erforschen und dann entscheiden wi, ob wir bleiben oder nicht.

km 48168 - 14:10
Nachdem ich mich im klaren Wasser erfrischt habe, macht mich ein Italiener, der einen kleinen Kiosk in der Bucht aufgestellt hat, auf den mit schweren dunklen Wolken verhangenen Himmel aufmerksam. Ja, vielleicht ist es wirklich besser weiterzufahren.

km 48179 - 14:40
Nur ein paar Kilometer weiter fahre ich wiederum Richtung Meer und parke unser Womo oberhalb einer weiten Bucht auf einen Parkplatz. JA.......  hier bleiben wir. Schnell ist alles installiert und wir geniessen den Rest des Tages am Strand. Keine Menschen Seele weit und breit. Am Abend kommt ein Einheimischer und verweilt ein paar Minuten in seinem Auto bei uns. Man grüsst sich freundlich. Trotz Camper-Verbot haben wir hier ein gutes Gefühl.

km 48179 - 09:00 Freitag 14. Oktober 2005

Sich in den goldgelben Sand legen und im türkisblauen Wasser austoben: dies lassen wir uns gefallen. In der Hoffnung einen kleinen Laden oder ein kleines Restaurant zu finden, wandern wir am Nachmittag die ganze Bucht ab. Ein paar 100 Meter weiter befindet sich ein Camping. Alles ist verschlossen und verriegelt. Am anderen Ende der Bucht, dort wo wir das Restaurant vermuteten, finden wir eine verschlossene Strandbar. 

km 48179 - 17:10
So nun habe wir ein kleines Problem. Für Morgen früh haben wir kein Brot an Bord. Wir beschliessen, mit dem Womo in den nächsten Ort zu fahren, um uns für die nächsten Tage einzudecken. Es ist nicht weit bis zur Feriensiedlung an der Costa Rei. Die Königsküste, ein fast 10 km langer Strand mit weissem feinem Sand. Die Feriensiedlung wirkt in der Nachsaison wie eine Geisterstadt. Etliche Restaurants und Geschäfte sind mit Holzbrettern verriegelt. Ein paar Touristen irren dennoch umher und so finden wir einen kleinen Laden, in dem man alles mögliche, inklusive frischem Brot, kaufen kann. Da wir schon mal hier sind, fahren wir bis ans andere Ende der Costa Rei. Danach führt eine, vom Regen ausgewaschene Naturstrasse, bis ans Capo Ferrato. Höchste Zeit zum Wenden. Auf der Rückfahrt sehen wir an der Costa Rei zwei, drei Wohnmobile.

km 48201 - 18:15
Wir fahren in diese Richtung und finden drei sogenannte Dickschiffe, die sich hinter den Dünen aufgestellt haben. „Chömed, es hätt no gnueg Platz“ werden wir auf schweizerdeutsch eingeladen. Es sind Schweizer aus dem Kanton Thurgau, die sich hierher verirrt haben. Wir nehmen die Einladung an und richten uns für die Nacht ein. Natürlich wird bis spät in die Nacht diskutiert und es werden Erfahrungen ausgetauscht. Dabei kommt der Wein nicht zu kurz.

km 48201 - 10:00 Samstag 15. Oktober 2005

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von unseren Nachbarn und fahren zurück an unseren Strand von gestern. Der hat uns allen viel besser gefallen. Bis zu Anbruch der Dämmerung sind wir hier ganz alleine.  Dann kommen ein paar Hobbyfischer, setzen sich an den Strand und beginnen, ausgerüstet mit hellen Scheinwerfer, zu fischen.

km 48214 - 09:00 Sonntag 16. Oktober 2005

Wir haben lange geschlafen. Gegen Mittag, kommt leben in die Bucht. Familienclans mit Kind und Hund kommen zum Picknicken. Wir geniessen die letzten Stunden am goldgelben Strand. Gegen Abend nehmen wir Abschied.

km 48214 - 16:45
Im Reiseführer haben wir gelesen, dass es weiter nördlich, bei Marina di Gairo einen Stellplatz für Wohnmobile gibt. Diesen wollen wir nun aufsuchen. Die Fahrt Richtung Norden geht sehr zügig. Es gibt hier einen neue Strasse, die im Routenplaner noch nicht eingetragen ist. Südlich von Bari Sardo fahren wir Richtung Meer. Dort geht es auf einer Nebenstrasse wieder Richtung Süden, vorbei an einer verlassenen Hotelanlage.

18:40
Wir sind am Ende der Strasse, beim Camping Coccorrocci, angekommen. Der Camping ist bereits geschlossen. Von einem Stellplatz ist weit und breit nichts zu sehen. Wir wenden und fahren wieder Richtung Museddu. Finden jedoch keinen Stellplatz.

km 48321 - 19:10
In Museddu beschliessen wir am Strand zu Übernachten. Ein Franzose hat sich ebenfalls hierher verirrt.

km 48321 - 09:30 Montag 17. Oktober 2005

Nach dem Frühstück fahren wir bis nach Bari Sardo zum Einkaufen. Danach erkunden wir die Küste nördlich von Tore di Bari. Irgendwo finden wir einen kleinen Brunnen mit frischem Quellwasser und füllen unseren Wassertank. Danach verbringen wir den ganzen Nachmittag in einer Bucht mit sehr feinem Sand. Leider ist der dahinterliegende Parkplatz derart verschmutzt, das ich meine Frau nicht überreden kann, hier zu übernachten. Überall sind kranke, halb verhungerte Katzen am betteln. Diese sind so aufdringlich, dass wir sie nur mit Mühe vom Wohnmobil fernhalten können.

km 48366 - 15:40
In Tore di Bari finden wir einen offiziellen Wohnmobilstellplatz. Wir erkunden den kleinen Touristenort. Hier könnten wir gut übernachten und im naheliegenden Restaurant eine feine Pizza essen. Wir erkunden uns, ab wann man Abendessen kann. Leider schliesst das Restaurant in der Nachsaison um 19:00.

km 48366 - 17:10
Etwas frustriert fahren wir wieder weiter. Da hat man endlich einen Stellplatz gefunden und muss feststellen, dass am Abend alle Lokale geschlossen sind. Die Fahrt geht vorbei an Tortolì bis nach Lotzorai. Danach Richtung Santa Maria Navarrese. Hier soll es laut Reiseführer einen Wohnmobilstellplatz geben.

km 48338 - 17:45
Gleich am Ortseingang von  Santa Maria Navarrese finden wir das entsprechende Hinweisschild, das uns zum Stellplatz am Strand führt. Gleich daneben befinden sich mehrerer Restaurants von denen wenigstens noch eines geöffnet hat.

Tore di Bari
Stellplatz Costa Orientale

km 48388 - 09:00 Dienstag 18. Oktober 2005

Der Stellplatz, der Strand und der kleine Ort Santa Maria Navarrese haben es uns angetan. Eigentlich wollten wir einen Tag hier verweilen. Aber das Wetter nimmt davon leider keine Kenntnis. Der blaue Himmel wechselt heute Morgen seine Farbe in dunkles grau und gegen Mittag fallen bereits die ersten Regentropfen auf uns. Schnell ist alles im Womo verstaut.

km 48388 - 12:15
Wir beschliessen, die Königsetappe bereits heute unter die Räder zu nehmen. Nach dem Ort Santa Maria Navarrese windet sich die Strasse steil den Berg hinauf. Diese Strecke zwischen Dorgali und Santa Maria Navarrese soll eine der eindrucksvollsten Gebirgsstrecken Sardiniens sein. Jeder, der auf Sardinien war, hat diese Strecke befahren und darüber berichtet. Von markanten Aussichtspunkten hat man eine unvergessliche Aussicht. Das einzige, was wir sahen war eine halbwilde Schweinefamilie, die die Strasse überquerte. Ansonsten Nebel, Nebel, Nebel. Der Nebel war teilweise so dicht, dass ich mit nur 20kmh die Strasse regelrecht suchen musste. Dies  habe ich mir wirklich anders vorgestellt. Kurz vor Dorgali halten wir uns rechts und fahren durch einen Tunnel. Danach auf der neu erstellten SP26 bis nach Cala Gonone. Unten angekommen fahren wir Richtung Süden bis ans Südende der Bucht von Cala Gonone.

km 48451 - 14:30
Wir sind in Cala Fuili angekommen und parken unser Womo. Von hier führt ein Fussweg über die Karstfelsen zur Grotta del Bue Marino. Diesem Wanderweg folgen wir eine ganze Weile, müssen aber unser Vorhaben wegen dem schlechten Wetter abbrechen. Auf den Felsen wird es einfach zu glitschig. An der Strasse bis nach Cala Gonone gibt es mehrere Möglichkeiten zum Übernachten.

km 48451 - 14:30
Wir übernachten jedoch im Hafen von Cala Gonone. In Cala Gonone gibt es  einen offiziellen Stellplatz, der jedoch bereits geschlossen ist. Hier finden wir in einer kleinen Pizzeria die beste Pizza, die wir diesen Urlaub verzerren durften.

Auf dem Weg zur Grotta del Bue Marino
Hafen von Cala

km 48455 - 10:00 Mittwoch 19. Oktober 2006

Es hat die ganze Nacht geregnet. Wir erkundigen uns am Hafen nach einer Bootsfahrt zu einer der diversen Grotten, die es hier gibt. Leider ist das Meer immer noch zu stürmisch und es fahren heute keine Boote. Also brechen wir auf und fahren nach Dorgali.

km 48464 - 10:20
In Dorgali  flanieren wir ein wenig durch die Gassen. Die Läden befinden sich hauptsächlich an der engen Durchgangsstrasse. Für Wohnmobile nicht geeignet. An der Umfahrungsstrasse, sie führt um ganz Dorgali, befinden sich ein paar kleine Supermärkte. An dieser Umfahrungsstrasse befinden sich mehrere Enoteche, bei denen man den berühmten „Cannonau di Dorgali“ sowie andere einheimische Produkte erwerben kann.

Dorgali

km 48477 - 12:25

Wir sind bei der Grotta di Ispinigoli, ca. 5 km nördlich von Dorgali. In dieser Grotte befindet sich der grösste bisher bekannte Tropfstein Europas. 38 Meter soll die „Spina in Gola“, so heisst dieser Tropfstein, hoch sein. Leider haben wir die letzte Vormittagsführung verpasst. Jetzt in der Nachsaison findet die nächste Führung erst wieder um 15:00 statt.  

km 48477 - 13:00
Das dauert uns  etwas zu lange. Wir fahren weiter bis nach Orosei und danach Richtung Strand. Wir fahren die ganze Küste von Orosei ab, bevor wir uns für Marina di Orosei entscheiden.

km 48505 - 13:55
In Marina di Orosei essen wir im Wohnmobil eine Kleinigkeit und besprechen unser weiteres Vorgehen. Am Strand windet es sehr stark. Das macht einen Aufenthalt draussen beinahe unmöglich.

km 48505 - 14:55
Dies veranlasst uns noch etwas weiter Richtung Norden zu fahren. Wir haben uns für das Capo Comino entschieden. Als wir die SS125 verlassen und Richtung Capo Comino fahren, fallen uns die vielen Verbotsschilder an der Strasse auf. Ab 22:00 ist Campen verboten.

km 48541 - 15:45
Am Capo Comino finden wir einen verlassenen Leuchtturm. Es ist sehr einsam hier draussen. Etwas weiter vorn, bei einer verlassenen Bar, könnte man gut übernachten. Bei diesem Sturm in dieser Einsamkeit zu übernachten ist uns nicht so geheuer. Schliesslich kennt man die Gegend und das Wetter hier nicht.  

Marina di Orosei
Capo Comino
km 48551 - 16:00
Am Strand von Santa Lucia finden wir unseren Platz für die nächste Nacht. Santa Lucia, eine kleine Feriensiedlung, in dem die Lokale und der Laden noch offen haben. Ja, hier bei den Einheimischen fühlt man sich doch etwas sicherer. 

km 48551 - 09:45 Donnerstag 20. Oktober 2005

Heute Morgen werden wir von einem wolkenfreiem Himmel geweckt. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Aus dem Laden gibt es frisches Brot. Leider wurde der schneeweisse Sandstrand von Santa Lucia mit Seegras derart überschwemmt, dass es uns nicht anmacht, hier zu baden. Zunächst fahren wir auf der SP24 bis nach Posada, einem Ort mit mehreren Einkaufsmöglichkeiten. Ab hier könnte man auf der Autobahn bis nach Olbia fahren. Wir nehmen jedoch die SS125 immer mit der Hoffnung, nochmals eine schön gelegene Sandbucht zu finden.

km 48574 - 10:20
Kurz vor Limpiddu fahren wir Richtung Meer und sehen ein paar Wohnmobile auf einen grossen Parkplatz. Wir stellen uns dazu und besichtigen die Bucht von Budoni. Sogar die kleine Strandbar ist geöffnet und wir werden freundlich begrüsst. Fantastisch, hier bleiben wir.

km 48574 - 17:00
Am Abend fahren wir mit dem Wohnmobil nach Limpiddu, dem kleinen Ort an der Durchfahrtsstrasse. Natürlich kann man diese Strecke mit dem Rad machen. Aber wir sind den ganzen Tag in der Sonne herumgelegen und somit bin ich einfach zu faul, das Velo abzuladen. Zum letzte Mal ein Beefstecha vom Metzger und einen guten Wein. Uns fällt sofort auf, dass dieselbe Flasche Wein hier erheblich günstiger ist als in Dorgali.

Bucht von Budoni

km 48607 - 09:00 Freitag 21. Oktober 2005

Diesen letzten Tag auf Sardinien wollen wir in dieser fantastischen Bucht verbringen. Das Wasser ist glasklar und immer noch angenehm warm. Gegen Mittag bekommen wir einen Anruf von unserer Tochter, die zuhause sehnlicht auf uns wartet. Wir müssen sofort im Büro der Fährgesellschaft, Linea dei Golfi, anrufen. Dort erklärt man uns, dass sie total überbucht sind und aus diesem Grund eine zweite Fähre einsetzen. Statt um 22:00 legt diese bereits um 20:00 ab und fährt direkt nach Livorno. Wir können uns entscheiden, auf welche Fähre wir wollen. Natürlich nehmen wir das Angebot mit Livorno an.

km 48607 - 16:30
Leider geht jeder Urlaub einmal zu Ende. Wir fahren nur langsam, vorbei an jenem Ort, an dem wir die erste Nacht auf Sardinen verbrachten , Richtung Olbia.

km 48647 - 17:40
In Olbia finde ich einen Parkplatz nahe der Altstat. Wir parken unser Wohnmobil und gehen zu Fuss in Richtung Zentrum. Wir sind erstaunt, wie sauber alles ist. Leider reicht für uns die Zeit nicht, in einem der einladenden Restaurants zu essen. Das werden wir bei einer nächsten Sardinien Reise bestimmt nachholen. Überhaupt gibt es noch manches, was wir nachholen müssen.

km 48648 - 19:00
Wir haben unseren Platz auf der Fähre bezogen und richten uns für die Nacht ein. Wenn man mal nach Griechenland gefahren ist, kommen einem diese Fähren sehr klein vor. Klein und vor allem alt, sehr alt. Ich glaube, wir sind vor 10 Jahren mit genau dieser Fähre gefahren. Schon damals kam uns diese Fähre alt und verwahrlost vor. Im Internet wirbt Linea dei Golfi mit den neuen komfortablen  Fähren. Von diesen habe ich keine gesehen. In der Hoffnung, dass es auf dem Meer ruhig bleibt, gehen wir ins Bett. Eine etwas stärkeren Seegang möchte ich auf dieser Fähre nicht erleben.

km 48648 - 07:15 Samstag 22. oktober 2005

Als ich mit Blick aus dem Alkoven,die Lichter am Hafen von Livorno erkenne, bin ich erleichtert. Gott sei Dank, mein Gebet von gestern abend wurde erhört. Wir hatten eine ruhige Überfahrt. Die Fahrt auf der Autobahn Richtung Norden geht problemlos.

km 48816 - 09:10
Beim Autogrill Medesano halten wir an und essen eine Kleinigkeit. Eigentlich sind wir so früh dran, dass wir uns in Ruhe noch etwas umsehen können.

km 48516 - 09:30
Wir beschliessen ,die Autobahn bei der nächsten Ausfahrt zu verlassen. Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, uns in dieser Gegend etwas umzusehen. Bestimmt gibt es hier in der nähe der Autobahn eine gute Möglichkeit zum Übernachten. Parma selber scheint uns für dieses Vorhaben zu gross. Dieser Stadt wollen wir uns in einer extra Tour widmen.  Heute fahren wir auf der SS9 Richtung Fidenza.

km 48843 - 10:05
Kaum sind wir in Fidenza ruft meine Frau: „Da, ein Outlet Shop.“ Wir fahren auf einen grossen Parkplatz und befinden uns beim Fidenza Village Outlet Shopping. Siehe: http://www.fidenzavillage.com/fidenza/home.asp So gross, wie es zunächst scheint, ist es nicht. Das Preisniveau ist etwas hoch. Aber der Platz eignet sich zum Übernachten. Nahe der Autobahn und weit genug weg, um nicht vom Autolärm gestört zu werden. Schnell sind die GPS-Daten notiert.

km 48843 - 11:45
Endlich haben meine Frauen genug vom shoppen. Es geht auf die A1 und danach Richtung Mailand.

km 48988 - 13:30
In Como sind wir sind schon wieder beim shoppen. Dieses Mal sind es Lebensmittel. Lauter italienische Köstlichkeiten, die uns die kalten Wintermonate versüssen.

km 48988 - 14:20
Jetzt fahren wir weiter, überqueren die Schweizer Grenze in Richtung San Bernardino. Dieses Mal schaue ich ganz genau, ob der San Bernardino Pass gut befahrbar ist. Letztes Jahr mussten wir  den Umweg über den St.-Gotthard in Kauf nehmen, weil auf dem San Bernardino bereits der erste Schnee lag.

km 49241 - 17:45
Etwas müde aber glücklich werden wir von unserer Tochter Christine zuhause in Empfang genommen.



 

Unser Fazit:

Sardinien, die zweitgrösste Insel des Mittelmeers, ist heute noch ein Geheimtipp für Individualisten. Bezaubernd präsentiert sich die anmutige, herbe Landschaft, malerische Felsbuchten mit schönen Sandstränden und herrlich klarem Wasser. Sardinien ist noch immer Italiens feine Urlaubsadresse. Eine Oase unter einer Sonne, die auf ruhige Strände vom feinsten Sand scheint. Jetzt im Oktober fühlten wir uns beinahe etwas einsam. Wir würden aber auf keinen Fall in der Hochsaison hierher fahren. Für uns war es bestimmt nicht das letzte Mal. Diese Insel ist so vielseitig. Immer wieder wurden wir mit neuen noch schöneren Eindrücken überrascht. Wer nun sagt: „ja, aber Sardinien ist ein teures Pflaster“ der meint bestimmt die im Sommer von Touristen überlaufenen Orte, die oft gar keinen Namen haben. In den alten wunderschönen Orten, die im Winter bewohnt sind, zahlt man für eine Mahlzeit nicht mehr als anderswo. In Deutschland, Frankreich oder sonst wo.