Mit dem Wohnmobil auf Tour

Griechenland, Peloponnes 2002

Epidavros, Burg von Mykene, Máni, Díros-Höhlen und viele schöne Buchten

km 14715 - 18:25 Freitag 4. Oktober 2002

Nach einem Jahr warten, ist es heute so weit. Die Fahrt nach Griechenland beginnt. Wie immer müssen wir zunächst die Alpen überqueren. Die Fahrt geht über den San Bernardino bis zur Autobahnraststätte Campagnola im Tessin. Dies geht heute, trotz obligatorischen Baustellen, ohne Stau.

km 18893 - 20:45
Auf der Autobahnraststätte Campagnola angekommen, nehmen wir zunächst das Abendessen ein. Es hat diesmal kaum Wohnmobile hier. Um 21:00 fahren wir weiter Richtung Italien.

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km 14966 - 22:15
Bei der ersten Tankstelle nach dem Grenzübertritt fahren wir an die Tankstelle. Wir tanken Diesel und die Kinder richten sich ins Bett. Um 22:35 geht die Fahrt weiter Richtung Mailand und danach die Poebene hinunter Richtung Bologna. Wir kommen sehr gut voran. Bei Parma suchen wir die Autobahnraststätte auf. Doch diese ist total überfüllt. Wir fahren sofort weiter Richtung Modena und fahren dort auf die Autobahnraststätte. Doch auch hier dasselbe Bild, total mit Lastwagen überfüllt. Wir entschliessen uns, die Autobahn bei Modena Süd zu verlassen und suchen die Gemeinde Spilamberto auf. Dort angekommen ,fahren wir dem Wegweiser Sportanlagen nach.

km 15186 - 01:00
Hier finden wir einen ruhig gelegenen Parkplatz, den wir als Übernachtungsplatz bestimmen.

km 15186 - 07:20 Samstag 5. Oktober 2002

Wir haben uns vom Vortag erholt und brechen wieder auf. Es geht zurück auf die Autobahn und danach weiter Richtung Bologna. Auch Bologna können wir ohne Stau umfahren. Die Fahrt geht rasant weiter Richtung Rimini und Ancona. Ich beachte, das mein Tacho zeitweise 140 km anzeigt, ohne dass ich das Gaspedal ganz nach unten drücke.

km 15339 - 08:50
Nach Rimini bei Riccione müssen wir unseren Tank wieder füllen. Leider können wir hier nicht zurück auf den Parkplatz. Also fahren wir weiter, um bei der Autobahnraststätte Pesaro abermals anzuhalten.

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km 15363 - 09:10
Hier nehmen wir das Frühstück zu uns. Unsere Töchter bemerken sofort, dass wir letztes Jahr auch hier eine Pause einlegten. Allerdings zum Mittagessen. Weil wir dieses Jahr mit der Blue Star Ferries nach Griechenland wollen, sind wir viel früher unterwegs. Wir müssen bereits um 11:00 Uhr am Hafen von Ancona sein. Also fahren wir um 10:00 bereits weiter. Die Autobahnausfahrt erreichen wir um 10:35.

km 15433 - 11:00
Man kann sagen auf die Minute genau um 11:00 sind wir am Kai bei den Blue Star Ferries. Meine Frau kümmert sich um die Tickets. Ich schaue mit den Kindern dem hektischen Treiben am Hafen zu. Als meine Frau zurückkommt sagt sie: „Gott sei Dank habe ich gestern noch reserviert. Die Fähre ist bis auf den letzten Platz ausgebucht.“

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km 15433 - 12:00
Wir haben unseren Platz auf der Fähre bezogen und richten uns für die Überfahrt ein. Im Gegensatz zu Superfast Ferries, dort sind die Womo-Stellplätze hinten auf dem Oberdeck, werden hier die Wohnmobile seitlich, an der Aussenseite, verteilt. Das hat Vor- und Nachteile. Zum einen ist man auf der Superfast mit gleichgesinnten Wohnmobilisten zusammen. Zum anderen wird man, wenn man das Glück hat, bei Blue Star Ferries ganz vorne platziert. Diesen Vorteil spüren wir sofort, sobald das Schiff den Hafen um 13:30 verlässt. Man spürt hier überhaupt keine Vibrationen von den Maschinen. Die Fähre scheint über das Wasser zu fliegen. Nach dem wir uns von den Strapazen der Fahrt erholt haben, besichtigen wir die Fähre. So komfortabel wir auf der Superfast Ferries ist es hier nicht. Vor allem die Männer müssen sich die Dusche, von denen ich nur eine finden kann, mit allen Chauffeuren teilen. Das führt zwangsläufig zum Stau. Ich entschiesse mit meiner Frau zusammen bei den Damen zu duschen.

km 15433 - 05:00 Sonntag 6. oktober 2002

Ich bemerke, dass die Fähre in Igoumenitsa anlegt. Weil wir ganz vorne stehen, höre ich keine Lastwagen, die die Fähre verlassen bzw. auf die Fähre fahren. Ich stehe auf und verlasse das Wohnmobil. Erst jetzt merke ich, dass es regnet, nein es stürmt. Ich begebe mich zur Auffahrtsrampe und beobachte einen Sattelschlepper, der die grösste Mühe hat, die kleine Steigung der Auffahrt zu überwinden. Immer wieder drehen die Räder durch. Nach ca. ½ Stunde verlassen wir den Hafen wieder. Jetzt erst bemerke ich, was für ein Sturm wirklich herrscht. Das Schiff hebt sich um danach wieder in die Wogen zu fallen. Meine Familie schläft und das ist auch gut so, denke ich, lege mich wieder hin und versuche zu schlafen.

km 15433 - 09:00
Nach dem ich mich geduscht habe, verlasse ich das Wohnmobil und spreche einen Griechen an: „Entschuldigung, Wie spät ist es“? „10:00“ gib mir der nette Herr zur Antwort. Also stelle ich meine Uhr eine Stunde nach vorn.

km 15433 - 12:15
Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung, bedingt durch den Sturm, können wir die Fähre verlassen. Die Fahrt geht Richtung Korinth. Als wir auf die Autobahn kommen, müssen wir 3 Euro bezahlen. Bei Valimítika verlasse ich die Autobahn. Es soll hier einen schönen Womo-Stellplatz, den wir auch finden, geben.

undefined Alt-Korinth

km 15485 - 13:20
Es stehen 4 bis 5 Wohnmobile hier. Allerdings stelle ich mir unter schön etwas anderes vor. Es liegt auch sehr viel Abfall herum.

km 15485 - 13:30
Wir verlassen diesen Ort der Unordnung sofort wieder. Zurück auf die Autobahn und weiter Richtung Korinth.

km 15577 - 15:00
Wir haben Alt-Korinth erreicht und machen bei den Ausgrabungen einen Halt. Der Himmel ist immer noch bedeckt doch es regnet nicht. Auch die Temperaturen sind sehr angenehm warm.

undefined Bucht von Korfos

km 15577 - 15:40
Wir fahren weiter Richtung Epidavros. Wir wollen irgendwo an der Küste einen Platz zum übernachten suchen. Auf der Fahrt, immer der Küste entlang, beginnt es zu regnen. An einer Kreuzung biege ich Richtung Santa Maria ab. Ich halte kurz an, schaue auf der Karte nach. Obwohl ich diesen Ort auf der Karte nicht finden kann, fahre ich weiter bis wir um eine Ecke mit herrlicher Aussicht kommen.

km 15623 - 17:15
Wir sind in Korfos gelandet. Zunächst schauen wir uns im Dorf nach einem Stellplatz um. Es hat sehr schöne Lokale, in denen man bestimmt sehr gut essen kann. Dennoch entschliessen wir uns, vor dem Ort in einer Bucht zu übernachten. Es sieht wie auf einem verlassenen Wohnmobilstellplatz aus. Überall kleine Nischen, in dem einst ein Wohnmobil stand. Allerdings ist der Abfall auch nicht zu übersehen. Trotzdem wollen wir diese Nacht hier bleiben. Zum Abendessen gibt es Macaroni an weisser Sauce.

km 15624 - 08:00 Montag 7. Oktober 2002

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Plötzlich wird es warm im Alkoven, so dass ich erwache. Bei diesem Wetter muss ich mich sofort nach draussen begeben. Herrlich blauer Himmel und warm in einer herrlichen Bucht, die zum baden lädt. Was will man da noch mehr. Allerdings müssen wir das Frühstück im Wohnmobil zu uns nehmen. Der Grund, es hat enorm viele Fliegen hier. Ist ja klar, bei so viel Abfall und Entschuldigung, „SCHEISSE“, die hier herumliegt. Schade um diesen schönen Ort.

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km 15624 - 11:15
Nach einem kühlen Bad nehmen wir die Fahrt wieder auf. Wir fahren zunächst zurück auf die Hauptstrasse. Danach geht die Fahrt weiter entlang einer wunderschönen Küste. Immer wieder machen wir einen Fotohalt.
km 15656 - 12:30
Wir kommen nach Pal. Epidavros. Hier wollen wir uns mit Proviant eindecken. Durch enge Strassen fahre ich Richtung Meer. Dort angekommen, entdecken wir zwei Wohnmobile am Strand. Ein Fischer der seine Netze putzt winkt uns, also stellen wir uns dazu. Ich entdecke sogar eine Dusche doch zunächst gehen wir einkaufen. Wir werden von einer sehr netten Dame bedient. Den Nachmittag verbringen wir mit baden und faulenzen. Dieser Strand gehört bestimmt zum nahegelegenen Hotel, das jedoch schon geschlossen hat. Es hat ein grosses Schild, NO CAMPING, aber jetzt in der Nachsaison hat niemand etwas dagegen, wenn wir hier bleiben. Am Abend gehen wir in den Ort, um dort eine Griechische Spezialität zu geniessen. Es hat viele Lokalitäten, die auf Gäste warten. In der Hochsaison ist bestimmt viel Betrieb, aber jetzt sind die meisten Restaurants leer.
Pal. Epidavros.

km 15656 - 07:30 Dienstag 8. Oktober 2002

Ich stehe auf und gehe einwenig der Küste entlang. In der Nacht ist ein Gewitter aufgekommen, doch jetzt ist der Himmel wieder blau und die Sonne kommt gerade am Horizont hervor. Durch den Regen kommen überall Blumen zum Boden heraus und es duftet einfach wundervoll. Nachdem meine Frauen aufgestanden ist, wird erst einmal ausgiebig gefrühstückt. Danach meinen alle, dass wir weiterfahren sollen. Wir gehen nochmals in den kleinen Laden und packen danach unsere Sachen zusammen.

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km 15656 -13:15
Mit dem Ziel Epidavros fahren wir los. Zunächst durch die engen Gassen zurück auf die Hauptstrasse. Danach geht es sehr schnell, denn bereits um 13:40 sind wir beim Theater von Epidavros angekommen. Es hat sehr viele Parkplätze, die jetzt fast leer sind. 12 Euro verlangen sie an der Eintrittskasse. Schade ist nur, dass sie in der Nachsaison keine Aufführung mehr machen. Einen kleinen Einblick der Akustik bekommen wir, als sich ein Tourist mitten ins Zentrum des Theaters stellt und anfängt zu singen. Einfach grandios, ganz oben hört man ihn  am besten.

km 15674 - 15:00
Wir sind mit der Besichtigung fertig und nehmen eine kleine Mahlzeit im Womo zu uns. Falls wir im Sommer einmal hier sind, werden wir eine Vorstellung bestimmt nicht verpassen.

km 15674 - 15:30
Wir nehmen die Fahrt wieder auf Richtung Argos. In Ligourrio entdecke ich einen Geldautomaten bei dem wir unsere Geldbörse tanken können. Die fahrt durch Argos geht ohne Probleme, denn es hat kaum Verkehr.

km 15727 - 16:40
Wir sind bereits auf dem Parkplatz bei Mikines angekommen. Nach einem kleinen Familienrat verschieben wir die Besichtigung auf Morgen. Wir wollen auf dem kleinen Camping Mykenar, den wir beim vorbeifahren gesehen haben, übernachten.

km 15730 - 17:00
Als wir beim Camping einfahren, werden wir von einer netten Dame mit Granatäpfel empfangen. Wir werden auch gleich zum Abendessen eingeladen. Toll, denken wir und nehmen die Gastfreundschaft dankend an. Ich fülle zunächst meinen Wassertank und schaue mich auf dem kleinen Platz um. Gerade 14 Plätze zähle ich, wobei nur zwei für Wohnmobile geeignet sind. Den einen besetzen wir auf den anderen kommt noch ein Womo aus Wien. Später fährt noch ein VW-Bus auf den Platz.  Ach ja, ein kleines Zelt, das von einem Mönch bewohnt wird, ist auch noch hier. Die Duschen sind sehr einfach, im Eigenbau gefertigt, aber sauber. Nach dem duschen suchen wir das kleine Restaurant auf dem Platz auf. Nanu, das ist ja geschlossen. „Nein, Nein, ich bringe das Essen auf den Platz“ gibt die Frau uns zu verstehen. Na, dass nenne ich einen Service. Allerdings hätten wir zuerst den Preis abmachen sollen. Für eine Übernachtung verlangt Sie 15 Euro, für das Essen 40 Euro. Was wir in Anbetracht dieser einfachen Mahlzeit doch recht happig finden. Was soll’s.

km 15730 - 09:30 mittwoch 9. Oktober 2002

undefined Eingang zur über 3000 Jahre alten Wasserzisterne

Nach dem Frühstück ist es dann endlich so weit. Wir haben schon viel vom berühmten Löwentor gelesen. Vor allem von Wohnmobil-Kollegen, die wie ich eine eigene Homepage mit Reiseberichten haben, wird immer wieder davon geschrieben. Nun betreten wir also auch die Burg von Mykéne, die angeblich mehr als 3000 Jahre alt sein soll. Wir nehmen unseren Reiseführer und meine Frau entpuppt sich wieder als hervorragende Reiseführerin. Das Löwentor ist zwar sehr imposant, was mir und den Kindern jedoch viel mehr gefallen hat, ist die Wasserzisterne, die man begehen kann. Leider konnten wir nur die ersten paar Meter einsehen, weil wir keine Taschenlampe bei uns hatten. Mein Tipp: Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, damit man ganz in die 3000 Jahre alte Zisterne gehen kann.

undefined Löwentor

km 15731 - 11:00
Beeindruckt kommen wir zum Wohnmobil zurück. Meine Frau will noch etwas Bargeld aus den Save nehmen, doch dann fällt ihr der Schlüssel aus den Fingern. Man glaubt es nicht, einen kleinen Spalt zwischen Vorderwand und Gaskastenwand hinunter. Keine Chance, ich komme nicht an den Schlüssel ran. Also muss ich zunächst unseren eigenen Save aufbrechen. Es ist so einfach, diesen Save zu knacken, dass er im Ernstfall überhaupt nichts nützen würde. Hier in Griechenland habe ich keine bedenken, dass etwas abhanden kommt, aber für die nächste Tour muss ich mir noch was überlegen.

km 15731 - 12:00
Wir fahren zunächst wieder Richtung Argos und kurz vor Argos Richtung Autobahn. Hier fülle ich den Tank mit Diesel, den ich für 0.65 Euro pro Liter bekomme. Auf der Autobahn sind wir fast alleine unterwegs. Sie führt bis nach Tripoli. Von hier geht die Fahrt weiter über Landstrassen, auf denen fast kein Verkehr ist.

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km 15823 - 13:20
Irgendwo zwischen Tripoli und Sparti legen wir die Mittagspause ein. Wir geniessen eine herrliche Aussicht in die Bergwelt des Peloponnes. Es ist jedoch recht kühl hier oben. Um 13:45 geht die Fahrt weiter Richtung Sparti.

km 15845 -14:20
In Sparti angekommen, gehen wir zunächst in einen Supermarkt um unseren Kühlschrank mit Proviant zu füllen. Es ist 14:40 als wir unsere Fahrt Richtung Githio wieder aufnehmen. Eine Camper-Paar, mit denen wir uns Pal. Epidavros unterhalten haben, schwärmte von einer Bucht in Githio. Sie soll hinter dem Hotel Bella Helena sein. Als wir in Githio ankommen, suchen wir nach dem Hotel, das wir jedoch nicht finden. Also fahren wir weiter Richtung Süden. Nun sehen wir ein Schild, Hotel Bella Helena 13 km. Wir fahren diesem Schild nach bis wir vor dem Hotel stehen. Wir schauen uns hinter dem Hotel um, sehen jedoch keine Gelegenheit, um zu übernachten. Also fahren wir die Strasse, die jetzt immer enger wird, weiter. Auf einer Anhöhe sehen wir in eine Bucht hinunter. Dort am Ende der Bucht entdecke ich ein paar Wohnmobile.

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km 15903 - 16:00
Wir sind in der Bucht angekommen. Zwei Schweizer ein paar Deutsche und ein Österreicher stehen hier. Wir stürzen uns sofort ins klare Wasser. Der Strand ist mit Kies und etwas Sand vermischt. Weiter draussen im Meer hat es Seegras. Heute Abend essen wir im Restaurant von Gobbo’s. Es gibt Salat, Spaghetti und einen herrlichen Griechischen Rotwein, den ich im Supermarkt gekauft habe.

km 15903 - 07:30 Donnerstag 10. Oktober 2002

Ich schaue aus dem Alkoven und entdecke eine wunderschönen Sonnenaufgang. Das muss ich natürlich sofort mit meiner neuen Kamera festhalten.

Wir wollen den heutigen Tag hier mit faulenzen verbringen. Das Wasser ist sehr warm, so dass Roswitha mehr unter Wasser als auf dem Land ist.
Nachmittags spazieren meine Frau und ich den Strand entlang bis zur kleinen Siedlung am anderen Ende der Bucht. Dort befindet sich auch eine kleine Taverne, die wir am Abend aufsuchen. Im nachhinein muss ich sagen, dass ist das Beste Essen, was uns aufgetischt wurde. Die Frau hat das Fleisch auf dem Grill ununterbrochen mit einer Zitrone, die sie zuvor in Olivenöl getaucht hat, eingerieben. Die Pommes wurden ebenfalls in bestem Olivenöl goldbraun gebraten.

km 15903 - 07:30 Freitag 11. Oktober 2002

Ich stehe bereits wieder vor unserem Womo. Leider ist der Himmel heute morgen etwas bedeckt. Es gibt jedoch nichts schöneres, als ein erfrischendes Bad im Meer. Heute ist das Fischerboot, dass gestern hier war, nicht mehr hier.

km 15903 - 12:30
Wir verabschieden uns von unseren Camper-Nachbarn und fahren wieder los. Wir wollen heute die Mani, so nennt sich der mittlere Finger des Peloponnes, befahren. Zunächst glaube ich, eine Abkürzung zur Hauptstrasse gefunden zu haben. Als die Kronen der Olivenbäume so enge werden, dass sie den Alkoven auf beiden Seiten streifen, muss ich wieder wenden. Endlich auf der Hauptstrasse angekommen, fahren wir Richtung Areopoli. In Areopoli füllen wir unser Wohnmobil mit Proviant. Hier soll jeden Samstag ein grosser Wochenmarkt sein.

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km 15924 - 13:50
Vollgepackt fahren wir wieder los. Je weiter wir nach Süden vordringen, desto karger wird die Landschaft. Die Orte werden immer kleiner und es scheint, dass sie gar nicht bewohnt werden. In Kokkála entdecken wir in einer kleinen Bucht am Hafen drei Wohnmobile. Am Strand sind auch Duschen vorhanden. Trotzdem fahren wir weiter, immer weiter, bis ans Ende der Welt. Diese nackte Landschaft hat wirklich seinen Reiz
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km 15989 - 16:30
Wir sind am Kap Matapan angekommen. Die Einheimischen nennen diesen Ort Tenaro. Eine Taverne und eine Handvoll Häuser befinden sich hier am Südlichsten Punkt des Europäischen Festlandes. Laut Reiseführer soll noch eine Familie das ganze Jahr hier wohnen. Zum baden ist dieser Ort allerdings nicht geeignet. Zu schroff sind die Felsen, an denen sich die Wellen hochbäumen. Sollen wir nun hier bleiben und übernachten? Wenn wir hier vor der Taverne bleiben, müssen wir anstandshalber auch in dieser Taverne Essen gehen. Das Essen soll hier sehr gut sein.
Kap Matapan
Piratenbucht Porto Kagio
undefined Vathia
km 15989 - 17:00
Wir beschliessen jedoch, in die Piratenbucht Porto Kagio zu fahren. Vielleicht bietet sich dort eine bessere Gelegenheit, um zu übernachten. Wir müssen jedoch feststellen, dass die geteerte Strasse dorthin vom vielen Regen mit Schlamm überspült ist. Komme ich diese steile Strasse auch wieder hinauf? Nein, dieses Risiko will ich nicht eingehen und wir fahren wieder zurück Richtung Norden vorbei an der beeindruckenden Stadt Vathia.
undefined Wohnmobil Florian
km 16005 - 17:40
Nachdem wir immer wieder nach einem geeigneten Übernachtungsplatz Ausschau halten, entdecken wir im Hafen von Gerolimenas das Wohnmobil Florian. Nanu, das kennen wir doch. Dieses Wohnmobil stand doch auch am Strand bei Kalivia. Wir stellen uns auch dazu. Im Ort hat es paar kleine Restaurants. Leider können wir die Kinder nicht dazu bewegen, in einem dieser Restaurants zu essen. Also darf der Papa wieder kochen. Nach dem Essen gehen meine Frau und ich dennoch in den kleinen Ort. Hier treffen wir die Eigentümer des Wohnmobils Florian, Gerhard und Ingrid . Wir setzen uns zu Ihnen und nun werden Reiseerfahrungen ausgetauscht. Bei einem Kilo Wein geht es bis spät in die Nacht hinein.

km 16005 - 10:00 Samstag 12. oktober 2002

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In der Nacht hat es wieder heftig geregnet. Wir verabschieden uns von Ingrid und Gerhard und fahren weiter Richtung Pirgos Dirou. Auf dem Weg suchen wir immer wieder nach einer Gelegenheit, unseren Wassertank zu füllen. Wasser hat es hier jetzt wirklich genug. Weil es immer wieder regnet, verwandelt sich die Strasse teilweise in einen kleinen Bach.

km 16023 - 10:30
Auf dem Weg zu den Höhlen von Pirgos Dirou fahren wir an einer Kirche vorbei. Dort entdecken wir zwei Wohnmobile beim Wassertanken. Wir schliessen uns Ihnen an und können unseren Tank wieder füllen.

km 16026 - 11:00
Wir sind bei den Höhlen von Pirgos Dirou angekommen und warten sehr gespannt, bis wir mit einem kleinen Boot durch die Höhlen geführt werden. Zu den Höhlen will ich nicht viel schreiben und hoffe, dass die Fotos einen kleinen Einblick in diese geheimnisvolle Unterwelt geben.

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km 16013 -12:30
Wir sind in der Dinosaurier Bucht angekommen. Ich weiss gar nicht, warum diese Bucht so genannt wird. Im meinen Unterlagen finde ich keinen Hinweis zu dieser Bucht. Jeder Wohnmobillist, der hier war, nennt diese Bucht Dinosaurier Bucht. Also schliesse ich mich Ihnen an. Der Regen hat aufgehört und wir können den ganzen  Nachmittag baden. Das Wasser ist sehr klar und es scheint, dass es nicht so salzig ist wie an anderen Orten.

km 16031 - 11:15 Sonntag 13. Oktober 2002

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In der Nacht ist wieder ein Sturm aufgekommen. Das Meer schlägt hohe Wellen, so dass wir nicht ins Wasser können. Zwischendurch hören wir ein Donnern. Doch wenn man genau hinhört, kommt dieser Donner von den grossen Steinen die von den Wellen durch das Wasser geschleudert werden. Deshalb beschliessen wir, weiter zu fahren.

km 16070 - 11:40
In Thalames machen wir einen Halt. Hier wird überall Olivenöl angeboten. Wir verhandeln mit einem Verkäufer, der sehr gut Deutsch spricht und kaufen für 15 Euro 3 Liter Öl. Wir besichtigen noch eine Steinmühle in der dieses herrliche Olivenöl hergestellt wird. Um 13:30 nehmen wir die Fahrt weiter auf.

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km 16081 - 13:50
Bei Ag. Dimitrios führt die Strasse wieder zum Meer hinunter. Jetzt ist es Zeit, eine Mittagspause einzulegen. Hier scheint es keine gute Gelegenheit zu geben, um zu übernachten. Der Strand ist sehr felsig. Es sieht so aus, als ob hier einst ein Sandstrand gewesen ist und das Meer den ganzen Sand weggespült hat.

km 16081 - 13:45
Wir brechen wieder auf immer der Küste entlang auf der Suche nach einem Stellplatz. In Stoupe versuche ich Richtung Meer zu fahren. Doch plötzlich werden die Strassen so eng, dass ich wieder wenden muss. Hier hat der Hoteltourismus Fuss gefasst. Es stehen auch überall Schilder „NO CAMPING“.  Enttäuscht fahren wir weiter um in Kardamili erneut einen Versuch zu starten.

km 16098 - 16:00
Plötzlich entdecken wir unter Olivenbäumen ein paar Wohnmobile und für uns ist gerade noch ein Plätzchen frei. Endlich können wir uns wieder im Meer tummeln. Auch hier hat es grosse, kugelrunde Steine und das Wasser ist sehr klar. Am Abend gehen wir in den kleinen Ort, in dem wir in der Taverne Tiki für 30 Euro sehr gut essen. Auch hier ist ein gewisser Tourismus erkennbar. Es hat auch einen Campingplatz, der jedoch schon geschlossen hat. Deshalb können wir hier zwischen den Olivenbäumen stehen. In der Hochsaison muss man bestimmt den Campingplatz aufsuchen. Nach dem Essen lernen wir unsere Campernachbarn Amelia und Johannes mit Kindern kennen. Wie immer wird bis spät in die Nacht geplaudert. Zum Schluss haben wir, und das ist kein Witz,  Wasser degustiert.

km 16098 - 09:00 Montag 14. oktober 2002

Wir verbringen den ganzen Tag mit baden. Unsere Campernachbarn verlassen uns schon wieder. Sie gehen zurück nach Finikounda. Wir gehen nochmals in den Ort einkaufen. Unsere Tochter Christine gefällt es hier sehr gut. Sie würde gerne noch bleiben. Die Mehrheit der Familie will in den schönen Wald bei Elea.

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km 16098 - 16:30
Die Fahrt Richtung Kalámata beginnt. Zunächst geht es hoch in die Berge hinauf und man hat eine herrliche Aussicht in die Bucht von Kardamili. Unsere Tochter Roswitha führt mich durch Kalámata was problemlos geht. Danach geht es sehr zügig über Kalívia und Vassiliko nach Kalón Nerón. Die Strassen sind hier wieder sehr gut und breit ausgebaut.

km 18:30
Wir sind bereits am Strand bei Elea und erleben einen fantastischen Sonnenuntergang. Hier wollen wir uns die nächsten zwei Tage erholen.

km 16206 - 09:00 Dienstag 15. Oktober 2002

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Am Strand liegen und sich in den Wellen tummeln, was gibt es schöneres. Am Abend geht es in die Taverne, wo wir so richtig verwöhnt werden. Dieses Jahr hat auch die zweite Taverne, die sich auf dem Weg zum Strand befindet, offen. Wir überlegen jedoch nicht lange und suchen, die uns vom letzten Jahr bekannte, Taverne auf. Hier kann man unter einer herrlichen Weinlaube sitzen. Die Auswahl an Köstlichkeiten ist in dieser Taverne recht gross. Ja es gibt sogar eine Speisekarte, was eher selten ist.

km 16206 - 09:00 Mittwoch 16. oktober 2002

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Auch heute ist noch einmal Faulenzen angesagt.

Gegenüber letztes Jahr ist uns folgendes aufgefallen:
-    Bei den Duschen wurde der Wasserhahn leider abmontiert.
-    Es hat fast keine streunende Hunde hier.
-    Die Taverne am Strand soll abgebrochen werden.
(Angeblich hat der zweite Taverneninhaber reklamiert, weil da keine Toiletten sind.)

Leider ist eine gewisse Zerstörung des wunderschönen Waldes ersichtlich. Es ist so schade, dass die Menschen nicht mit der Natur umgehen können. Man sieht immer wieder welche, die ihre Toilette, gefüllt mit Chemie und Papier, hinter den nächsten Baum kippen. Dementsprechend hat es auch sehr viele Fliegen hier.

km 16206 - 09:00 Donnerstag 17. Oktober 2002

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Heute müssen wir leider wieder Abschied nehmen. Wer weiss, ob wir diesen, noch schönen Ort, wieder einmal aufsuchen werden. Die Fahrt geht wieder nordwärts Richtung Pirgos.

km 16255 - 09:45
In Pirgos angekommen wird zunächst der Tank mit Diesel gefüllt. Danach besuchen wir einen grossen Griechischen Supermarkt, denn wir wollen noch Griechische Spezialitäten mit nach Hause nehmen. Als wir jedoch bemerken, dass die Preise hier doch recht happig sind, verlassen wir diesen blitzartig wieder.

km 16255 - 11:00
Wir haben unser Wohnmobil randvoll mit Olivenöl gefüllt, als wir wieder losfahren. Ich will dieses Jahr bei Varda zum Meer abbiegen und dort einen Stellplatz suchen. Diesen Tipp hat mir letztes Jahr ein Eidgenosse gegeben. Als wir nach Varda durch den kleinen Ort Manolás fahren, bleiben die Leute auf der Strasse stehen und winken uns zu. Sie haben sichtlich Freude, fast so als haben sie noch nie ein Wohnmobil gesehen. Was natürlich nicht stimmt. Aber lustig war es schon.

km 16321 - 12:00
Wir sind bereits wieder an einem Strand angekommen. Es stehen ca. 5  bis 7 Wohnmobile hier und für uns ist gerade noch ein Platz frei. Damit ist dieser kleine Platz direkt am Meer bereits voll. Zu unserer Überraschung ist das Wasser hier sehr klar und auch der Strand relativ sauber. Eine kleine Insel die vorgelagert ist, müssen unsere Kinder sofort erobern. Immer eine Stunde bevor eine Fähre den Hafen von Patras verlässt, verlassen auch einige Wohnmobile diesen Platz. Die hier Anwesenden scheinen diesen Platz, wie wir, vor der Rückfahrt aufzusuchen. Am Abend erleben wir wieder einen fantastischen Sonnenuntergang. Kurz danach begreife ich, warum hier kein Wohnmobil für längere Zeit stehen bleibt. Mücken, sehr viele Stechmücken. Wir müssen uns ins Wohnmobil flüchten und alles schliessen. Hier machen wir es uns, bei Spagetti und einem Glas Wein, gemütlich.

km 16321 - 11:10 Freitag 18. Oktober 2002

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Wir gehen zum letzten mal ins Meer schwimmen. Es hat immer noch einige Stechmücken, die uns belästigen. In Manolás wird in einer Bäckerei, die ihr Mehl noch selber mahlen, frisches Brot gekauft. Danach fahren wir auf der Hauptstrasse bis nach Patras.

km 16374 - 12:35
Wir sind im Hafen von Patras und können zusehen, wie unsere Fähre anlegt. Wie immer bei einem solchen Ereignis stehen sofort einige Flüchtlinge hier. Sie suchen nach einer Gelegenheit, um bei einem Fahrzeug aufzuspringen.

undefined Sámi

km 16374 - 13:40
Wir haben unseren Stellplatz auf der Blue Star Ferries bezogen. Leider haben wir diesmal nicht einen so tollen Platz wie bei der Hinfahrt. Die Fähre ist dieses mal nur zur Hälfte gefüllt.

km 16374 - 17:30
Plötzlich wird es hektisch auf der Fähre. Was ist den los? Nanu, wir scheinen eine Insel anzufahren. Es ist der Hafen Sámi auf der Insel Kefallinia. Das Städtchen liegt so romantisch in einer Bucht, dass ich am liebsten von der Fähre fahren würde. Na ja, vielleicht ein anderes mal.

21:30
In Igoumenítsa angekommen. Wir beobachten, wie noch ein paar Autos darunter drei Wohnmobile auf die Fähre fahren. Danach gehen wir ins Bett. Jetzt bemerken wir, das neben uns der Kamin die Abgase ins Freie befördert und es recht laut ist. Na ja, für diesen Zweck haben wir unsere Gehörschutzpfropfen, die wir uns in dieser Nacht in die Ohren stecken.

km 16374 - 12:10 Samstag 19. Oktober 2002

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Wir fahren in den Hafen von Ancona. Die Überfahrt ging ohne Probleme und nun sind wir, bzw. ich wieder hinter dem Steuer und fahre Richtung Autobahn.

km 16445 - 13:10
In Pesaro fahre ich bereits eine Autobahnraststätte an. Die Kinder haben Hunger, der zuerst gestillt werden muss. Es weht ein kräftiger Wind. Um 13:45 nehmen wir die Fahrt wieder auf. Nach Rimini geht es Richtung Bologna vorbei an fruchtbaren Ländereien. Hier werden um diese Jahreszeit Kartoffel und Salat gepflanzt. Bis kurz nach Bologna geht es problemlos.

km 16595 - 15:10
Kurz nach Bologna stehen wir im Stau. Die A1 und A14 kommen hier zusammen und kurz danach eine Baustelle. (Von 4 auf 2 Spuren = Stau)

km 16597 - 16:15
Endlich, ich sehe das Ende der Baustelle und kann mein Tempo wieder erhöhen. Ab Modena normalisiert sich der Verkehr und wir fahren bis kurz vor Mailand durch.

km 16767 - 17:45
Bei der letzten Tankstelle vor der Mount-Zahlstelle bei Mailand  füllen wir unseren Tank nochmals mit Diesel. Wir, vor allem unsere Kinder, entschliessen einen Umweg über Cannobio zu machen, um dort eine Pizza essen zu gehen.

km 16888 - 19:40
Wir verlassen die Autobahn bei Verbania und fahren auf der Landstrasse weiter Richtung Cannobio. Jetzt bemerke ich, dass ich doch recht müde bin. Auf der engen Strasse, die dem Lago Maggiore entlang führt, muss ich mich sehr konzentrieren. Dieser kleine Umweg ist grösser, als ich dachte.

km 16918 - 20:30
Wir fahren auf den Stellplatz bei Cannobio und finden sogar noch einen freien Platz. Von der Pizza werden wir nicht enttäuscht und so sind die Strapazen des Tages schnell vergessen.

km 16918 - 10:30 Sonntag 20. Oktober 2002

undefined Stellplatz Cannobio

Nachdem wir im kleinen Supermarkt, der sonntags offen hat, noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft haben, nehmen wir die letzte Etappe in Angriff. Heute ist in Cannobio Wochenmarkt, aber die Kinder wollen unbedingt nach Hause. Diese Fahrt von Griechenland nach Appenzell kann man auch Fahrt durch drei Jahreszeiten nennen. In Griechenland ist noch Sommer. Hier im Tessin fahren wir durch wunderschöne Herbstwälder. Nach dem San Bernardino-Tunnel kommen wir in den Winter.

km 17152 - 14:10
Wir haben unser zuhause erreicht und es wartet eine Menge Arbeit auf uns.

 

Fazit zu Griechenland 2002

Es ist einfach schön und es macht süchtig.

undefined Unsere Ausbeute: