Mit dem Wohnmobil auf Tour

km 44481 – 11:00 – Mittwoch 28. Mai 2014

Unsere diesjährige Tour durch die Provence verlief ganz anders als ursprünglich geplant. Aber genau dies ist der Reiz einer Tour mit dem Wohnmobil. Punkt 11:00 ist es soweit. Ohne grosse Verzögerung geht die Fahrt vorbei an Zürich und Bern Richtung Genf.

km 44750 – 14:00

Bei der Raststätte in Estavayer-le-Lac machen wir eine Mittagspause. Etwas erstaunt bin ich schon, dass wir bereits hier sind. Beim Hören der Staumeldungen im Radio sind wir dankbar, dass wir so früh losgefahren sind. In Frankreich fahren wir auf der uns bekannten Route bis nach Seyssel.

km 44899 – 16:30

In Seyssel tanken wir beim Carrefour Diesel, danach wird eingekauft. Hier gibt es einen schönen Stellplatz direkt an der Rhone. Dieser ist aber meistens überfüllt. Aus diesem Grund haben wir uns dieses Jahr für Serrières-en-Chautagne entschieden.

Km 44910 – 17:30

Auch der Stellplatz in Serrières-en-Chautagne ist gut belegt. Alle auf dem Platz scheinen sich zu kennen und wir werden freundlich aufgenommen. Dieser kleine Ort hat nicht viel zu bieten: Ein kleiner Laden, eine Bäckerei und ein Restaurant.

Stellplatz Serrières-en-Chautagne

km 44910 – 10.15 – Donnerstag 29. Mai 2014

Nach einer ruhigen Nacht heisst es für uns schon wieder Abschied nehmen. Vorbei an Aix-les-Bains, Chambéry geht es Richtung Grenoble. Dabei kann ich mein neues Spielzeug, ein GARMIN Camper 760LMT ausprobieren. Zunächst geht alles gut. Das Navi führt mich an der von mir gewünschten Stelle von der Autobahn auf die Landstrasse. Kurz danach kommt die Meldung: Strassensperre voraus, Route wird neu berechnet. Obwohl ich „Mautpflichtige Strassen vermeiden“ eingegeben habe, will mich das Navi zurück auf die Autobahn führen. Wir sind froh, dass wird diese Strecke bereits kennen und fahren unsere Route bis kurz vor Grenoble. Von einer Strassensperre ist weit und breit nichts zu sehen. Ab Grenoble nehmen wir die D1075 Richtung Vif.

km 45042 – 12:30

An einem schönen Picknicks Platz machen wir eine ausgiebige Mittagspause. Danach ist es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Tagesziel.

Picknick
Stellplatz in Chichilianne
kleine Landbäckerei (ein muss wenn man hier ist)
km 45066 – 13:40

In Chichilianne unternehmen wir eine kleine Wanderung rund um das kleine Dorf. Der Weg führt uns vorbei an einer kleinen Landbäckerei, der Kirche und einem Restaurant. Das ist alles was es zu sehen gibt. Wir entschliessen uns, die Wanderung etwas auszuweiten.

Weiter hinten entdecken wir grosse Pferdestallungen. Nach der Grösse der Stallungen zu urteilen, gibt es hier oben mehr Pferde als Einwohner. Die Wanderung führt uns auf einem kleinen Panoramaweg rund um das Dorf Chichilianne. Am Himmel entdecken wir zwei grosse Vögel. Sind das Milane? Nein, diese sind nicht so gross. Wir tippen zunächst auf ein Adlerpaar. Am Wendepunkt unserer Wanderung hören wir ein uns unbekanntes Geräusch. Es hört sich so an, als ob ein Bumerang durch die Luft gewirbelt wird. Und dann sind sie da. Wie aus dem nichts sind sie aufgetaucht. Wir trauen unseren Augen nicht. Es sind Geier. So nah und vor allem so viele, wie wir das noch nie zuvor erlebt haben. Es müssen an die 30 Stück sein, die uns umkreisen. Später erfahren wir, dass es sich hier um Gänsegeier handelt.
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4nsegeier

Dieses Erlebnis werden wir nicht so schnell vergessen. Wieder im Dorf angekommen, entdecken wir ein kleines Touristenbüro, in dem wir uns nach Wanderkarten erkundigen.

Falls morgen schönes Wetter ist, bleiben wir einen weiteren Tag hier und werden eine ausgiebige Wanderung hinauf ins „Grandes Traversees du Vercors“ unternehmen. Die nette Verkäuferin hat uns einen geeigneten Stellplatz für unser Wohnmobil verraten.

Gegen Abend füllt sich der kleine Stellplatz und es wird sehr schnell kühler. Im Wohnmobil machen wir uns einen gemütlichen Abend.

"Grandes Traversees du Vercors"  rechts der "Mont Aiguille"

km 44066 – 09.45 – Freitag 30. Mai 2014

Der tafelbergartige Mont Aiguille, der sich hinter uns befindet ist heute mit einer dicken Wolke umhüllt. Auch das „Grandes Traversees du Vercors“, auf das wir eigentlich wandern wollten, hat sich hinter einer dicken schwarzen Wolke versteckt. In der kleinen Landbäckerei holen wir uns ein leckeres Baguette, welches hier oben mit einem Vollkornmehl zubereitet wird.

Nach diesem sehr leckeren Frühstück werden die Wolken immer dichter und es fängt leicht zu regnen an. Die vorgesehene Wanderung müssen wir auf ein anderes Jahr verschieben.
Auf der Fahrt Richtung Süden lichtet sich der Himmel und es wird zunehmend wärmer.

Sisteron

Bei Sisteron halten wir kurz an. Es ist das erste Mal, wo wir das „Tor zur Provence“ bei Sonnenschein erleben. Leider ist der hiesige Stellplatz nicht sehr einladend. Also fahren wir etwas weiter bis nach Malijai.

km 45190 – 14.30

Da sich der Stellplatz hinter der Stadtmauer befindet, finde ich diesen nicht aufs erste Mal. Doch beim dritten Versuch ist es geschafft. Leider holen uns die dunklen Wolken aus den Bergen schon nach kurzer Zeit ein.

Stellplatz Malijai
km 45190 – 16.40

Nachdem sich Malijai als eher langweilig entpuppt, beschliessen wir nach Riez überzusiedeln.

km 45254 – 17.40

In Riez fahren wir auf den neu erstellten Stellplatz. Es regnet sehr stark. Wiederum machen wir uns einen gemütlichen Abend in unserem Carthago. Gegen 22:00 hört der Regen auf. Wir spazieren am Abend ins nahe gelegene Zentrum.

km 45255 – Samstag 31. Mai 2014

Die Provence begrüsst uns von der schönsten Seite. Der Himmel ist wolkenlos und die wärmende Sonne lacht uns entgegen.

Gemütlich können wir vor dem Wohnmobil frühstücken. Das lassen wir uns gefallen und geniessen es dementsprechend. Zu Fuss gehen wir danach in die Altstadt zum Wochenmarkt. Das schätzen wir und es ist immer ein grosses Erlebnis. Nach dem Wochenmarkt mit einer kleinen Erfrischung werden die Velos bereitgemacht. Obwohl in der Zwischenzeit wieder Wolken aufgezogen sind, wollen wir mit dem Velo bis zum „Lac du Barrage de Sainte-Croix“ fahren. Nach halber Strecke müssen wir aufgeben. Der Himmel ist dunkel und es beginnt zu tropfen. Doch es ist zu spät. Bereits nach kurzer Zeit sind wir durch und durch nass. Glücklich aber nass treffen wir beim Womo ein, es wird geduscht und trockene Kleider angezogen. Es darf nicht sein, gerade noch ein blauer Himmel und jetzt das. Im Internet schauen wir uns die aktuelle Wetterprognosen an und entdecken, dass es bereits wenige km weiter westlich nicht regnet.

km 45255 – 15:30

Wir beschliessen nach Lourmarin zu fahren. Bei starkem Regen geht es westwärts vorbei an Gréoux-les-Bains und Saint-Paul-les-Durance. Hinter uns ein rabenschwarzer Himmel und vor uns ein helles Blau.

km 45339 – 17:25

Auf dem Campingplatz, Les Hautes Prairies in Lourmarin können wir tatsächlich draussen vor dem Womo das Abendessen einnehmen. Danach schlendern wir durch die Gassen von Lourmarin.

Lourmarin ist als eines der „les plus beaux villages de France“ (Schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.

km 45339 – Sonntag 1. Juni 2014

Heute werden die Wanderschuhe montiert. Heidi hat eine Wanderkarte organisiert. Mit dieser Karte und viel Wasser ausgerüstet wollen wir den Gebirgszug des Luberon erzwingen. Der Parc Regional du Luberon befindet sich mitten im Herzen der Provence. Im Grunde genommen handelt es sich hier um zwei Gebirgszüge. Im Westen liegt der Petit Luberon und im Osten  der Grand Luberon. Zwischen beiden Erhebungen verläuft die Verbindungsstraße D943. Wir haben uns für den Petit Luberon entschieden. Die Aussicht hier oben ist grandios. Richtung Süden sieht man bis zum Meer und Richtung Norden bis zum Mont-Ventoux. Leider ist die Sicht durch den Heisswetterdunst heute nicht ganz so weit.

Nach dieser Wanderung haben wir uns eine Erfrischung in einer kleinen Bar verdient. Beim Diskutieren über den weiteren Verlauf unserer Tour, beschliessen wir morgen nach Avignon weiter zu fahren.

km 45340 – 16:00

Warum bis morgen warten. Spontan packen wir alles zusammen und fahren zunächst auf der D943 Richtung Apt. Danach geht es Richtung Westen bis nach Barbentane.

km 45415 – 17:30

Der neu erstellte Stellplatz in Barbentane entpuppt sich als nicht sehr vorteilhaft. Kein Schatten- in der Zwischenzeit hat es über 30°- und gleich dahinter befindet sich ein Baugeschäft. Im Navi suchen wir den nächst möglichen Stellplatz bzw. Campingplatz und entscheiden uns für den Camping La Roquette in Châteaurenard.

Hierbei handelt es sich um einen einfachen, familiären Camping. Das freundliche französische Betreiberpaar sorgt für eine gute Atmosphäre. Und auf dem Campingplatz hat es einen Pool. Etwas, was wir bei diesen Temperaturen zu schätzen wissen.

km 45415 – Montag 2. Juni 2014

Wir entscheiden uns, die 12 km bis nach Avignon mit dem Velo zu machen. Im Nachhinein muss ich sagen, dieser Velo-Weg von Châteaurenard nach Avignon ist nicht das, was ich mir unter Velo-Weg vorstelle. Die Altstadt von Avignon mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Allerdings sind viele der Häuser baufällig und nicht bewohnbar. Der Palast gehört mit der Altstadt von Avignon zum Weltkulturerbe. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Papstpalast befindet sich der Pont Saint-Bénézet, auch Pont d'Avignon genannt. Dabei handelt es sich um die Ruine einer Bogenbrücke, die einen Teil des östlichen Flussarmes der Rhône überspannt.

Das Bauwerk gab Anregung für das Lied Sur le pont d’Avignon und gilt als ein Wahrzeichen der Stadt. Nach dieser eindrucksvollen Besichtigungstour haben wir uns ein kühles Bad im Pool verdient.

km 45428 – 10:35 - Dienstag 3. Juni 2014

Wir beschliessen, einen Abstecher nach St-Rémy-de-Provence zu machen. Die südfranzösische Stadt liegt an der Bergkette der Alpilles. Dort kann man bestimmt einige schöne Wanderungen unternehmen.

km 45444 – 10:55

Der Campingplatz Le Parc de la Bastide ist ein mit Bambus und mediterranen Baumarten bepflanzter Camping. Die Stellplätze sind sehr gross. Anmelden kann man sich erst am Abend. Also, suchen wir uns einen Platz und fahren mit dem Velo ins Zentrum von Saint Rémy de Provence. Hier schlendern wir durch die belebten kleinen Gassen und geniessen den Nachmittag.  

km 45444 – 14:40

Der Campingplatz gefällt uns sehr gut. Dennoch zieht es uns weiter zu unserem nächsten Ziel. Vorbei an Avignon geht es Richtung Mont-Ventoux.

km 45503 – 15:40

Auch der Stellplatz in Bédoin ist sehr gut belegt. So müssen wir mit der zweiten Reihe vorlieb nehmen. Das stört uns aber nicht. Danach geht’s zu Fuss ins kleine Zentrum von Bédoin. Hier gönnen wir uns einen Domaine Sainte Catherine A.O.C VENTOUX rosé. Sehr lecker.

km 45503 – Mittwoch 4. bis Samstag 6. Juni 2014

Bereits am frühen Morgen verlassen die ersten Wohnmobile den Stellplatz. So rücken wir von der zweiten Reihe bis zu unseren Lieblingsplatz vor. Die nächsten Tage verbringen wir hier auf dem Stellplatz. Mit dem Roller fahren wir zum Wochenmarkt nach Malaucène und wir unternehmen Wanderungen durch die Weinberge unterhalb des Mont-Ventoux. In diesen Weinbergen wächst der berühmte Dom Balaquère A.O.C. Ventoux heran.  http://www.bedoin.com/fr/commander/panier.php 

km 45504 – 10:25 – Samstag 7. Juni 2014

Nachdem wir uns bei der hiesigen Weingenossenschaft mit (nicht zu wenig) Wein eingedeckt haben, verlassen wir diesen schönen Ort in Richtung Norden.  

Die Strecke bis nach Malaucène ist sehr anstrengend zu fahren. Zahlreiche Radfahrer wollen den Mont-Ventoux erzwingen oder sie haben ihn bereits erzwungen und kommen uns mit grossem Tempo entgegen. Und dann kommen noch die zahlreichen Motorradfahrer. Nach Malaucène geht es sehr zügig bis nach Vaison-la-Romaine, wo wir beim Intermarché Diesel tanken. Jetzt geht es vorbei an Nyons bis nach Puy-Saint-Martin.

km 45600 – 12:50

Auf dem Stellplatz in Puy-Saint-Martin wollen wir die nächste Nacht bleiben. Der Stellplatz ist sehr schön angelegt und liegt fasst mitten im Dorf. Das Dorf selber bietet nicht viel. Zwei Restaurants, eine Pizzeria und ein Bäcker. Allerdings war am Nachmittag alles geschlossen. Erst ab ca. 18:00 kommt Leben in den kleinen Dorfkern.     

Stellplatz in Puy-Saint-Martin

km 45600 – 08:40 – Sonntag 8. Juni 2014

Letzte Nacht war es sehr heiss. Nach dem Frühstück fahren wir  vorbei an Crest Richtung Norden. Kurz vor Romans sur Isère wechseln wir auf die D532, einer meiner Lieblingsstrecken. Vorbei geht die Fahrt an unzähligen Baumnussplantagen. Bei Saint-Romans fahren wir zu einem Bauer, den wir aus früheren Reisen kennen. Hier kaufen wir dieses köstliche Walnussöl. Das kaltgepresste Nussöl ist ein reines Naturprodukt. Es eignet sich vor allem für die kalte Küche oder wird in letzter Minute an heisse Speisen gegeben. Dieses aufwändig produzierte Nussöl ist eine echte Rarität.

km 45698 – 10:25

Kurz nach Rovon machen wir eine kleine Pause. Danach geht’s über Voiron bis nach Les Abrets.   

km 45744 – 11:30

Anfangs Les Abrets befindet sich auf der rechten Strassenseite ein Gemüse- Obsthändler, bei dem wir uns mit frischen Produkten eindecken. Vorbei an Aoste, Yenne fahren wir bis nach Chanaz und wollen dort in Richtung Stellplatz fahren. Leider ist die Zufahrt, wegen eines Motorradrennens, vorübergehend gesperrt. Also fahren wir zu dem uns bereits bekannten Stellplatz in Serrières-en-Chautagne.

km 45798 – 13:20

Auf dem Stellplatz werden wir von den hier anwesenden Camper, die bereits letztes Wochenende hier waren, herzlichst begrüsst. Es hat über 30° so dass eine Abkühlung im nahegelegenen See eine Wohltat ist.

Stellplatz in Serrières-en-Chautagne

km 45798 – 09:35 – Montag 9. Juni 2014

Heute geht es endgültig Richtung Genf. In Jonzier-Épagny kaufen wir in einer kleinen Bäckerei unser letztes Baguette. Ab Genf geht es zügig bis mitten in die Stadt Zürich. Hier besuchen wir die Diplomausstellung unserer Tochter, die uns bereits erwartet.

km 46130 – 15:50

Nach der Ausstellung ist die Hitze beinahe unerträglich. Die Fahrt zurück auf die Autobahn und nach Appenzell geht viel besser als ich es erwartet habe.

km 46231 – 17:00

Wir sind glücklich in Appenzell gelandet.

Fazit:

Die Provence gefällt uns immer besser. Schöne Dörfer, abwechslungsreiche Landschaft und vor allem ist alles sehr sauber. Kulinarisch ist man in Frankreich sowieso gut aufgehoben. Wir werden bestimmt wieder kommen.