Mit dem Wohnmobil auf Tour

Spanien, Südfrankreich 2004

Costa Brava, Barcelona, Provence, Camarque

km 29263 - 16:50 Freitag 2. April 2004

Nachdem es bei uns in Appenzell vor einer Woche noch 90 cm Neuschnee gegeben hat, ist unser Stig vom Winterschlaf erwacht und wir sind wieder auf Tour. Die Fahrt geht über Zürich und Bern. Die Umfahrung von Zürich gestaltet sich als sehr mühsam. Ich kann nicht verstehen, dass man die Umfahrung von Zürich nur zweispurig gebaut hat. Bern, Basel und bestimmt alle Umfahrungen der grossen Städte in Europa sind dreispurig oder sogar vierspurig angelegt. Aber in Zürich gibt es deren nur zwei. Es muss zwangsläufig zum Stau kommen.

km 29521 - 20:00

Bei der Ausfahrt, Estavayer-le-Lac, finden wir bei der Raststätte, Golden Arch, einen idealen Platz um das Abendessen ein zu nehmen.

20:40
Nachdem wir uns noch etwas umgesehen haben, fahren wir weiter. Es geht Richtung Lausanne und danach weiter Richtung Genf.

km 29602 - 21:30

Wir fahren einen Parkplatz nach Nyon an. Weil ich die Schweizer Autokarte vergessen habe, schauen wir auf dem Notebook nach einem möglichen Übernachtungsplatz. Wir beschliessen, bei der Ausfahrt Coppet die Autobahn zu verlassen, um in einer kleinen Gemeinde einen ruhigen Übernachtungsplatz zu finden. Bei dieser Dunkelheit und sehr starkem Regen ist das gar nicht so einfach.

29609 - 21:50
In der Gemeine Container finden wir neben dem Gemeindehaus und den Schulanlagen einen idealen und ruhigen Parkplatz.

km 29609 - 10:00 Samstag 3. April

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Wir haben hervorragend geschlafen. Der Himmel begrüsst uns  heute mit einem wunderschönen blau. Diesen Platz, obwohl kein offizieller Stellplatz, kann ich bestens empfehlen. Wir fahren zurück auf die Autobahn und weiter Richtung Genf. Nach der Grenzüberfahrt fahren wir weiter auf der N201.  Zirka 5 km vor Cruseilles stehen wir im Stau. Wir erinnern uns, dass wir bei unserer Frankreichreise 2001 hier übernachtet haben. Cruseilles ist ein Nadelöhr mit einer Verkehrsampel, bei der sich sofort ein Stau bildet. Für die Bewohner sicher nicht angenehm. In Annecy angekommen, verpassen wir die Umfahrung und landen mitten im Verkehrschaos. Vorbei am Gemüsemarkt sehe ich plötzlich ein Tunnel mit dem Hinweis „Transit“. Allerdings ist da auch noch eine andere Tafel  „ 3,2 m Gesamthöhe“. Etwas komisch ist es mir in meinem Magen, als wir mit unseren 3.00 Gesamthöhe durch diesen Tunnel fahren.

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km 29674 - 11:30
Nachdem wir uns wieder auf der N201 Richtung Aix-les-Bains befinden, gehen wir zunächst einkaufen. Proviant fürs Wochenende, Käse, Oliven, Wein und zum Dessert Französische Waffeln. Danach wird Diesel gefasst, bevor es um 13:00 weiter Richtung Aix-les-Bains geht.

km 29705 - 13:30
Kurz nach Aix-les-Bains machen wir bei einem Parkplatz direkt am See eine kurze Pause. Um 13:45 fahren wir weiter auf die N504.  Die Fahrt geht durch den Tunnel du Chat ins Rhonetal.  Bei La Balme geht es weiter auf der N516.  Die Fahrt führt uns durchs wunderschöne Städtchen Saint-Genix-sur-Guiers. Bei Les Abrets fahren wir auf der N75 bis nach Voiron, wo wir auf der N92 weiterfahren.  Bei Vinay wechseln wir von der N92 auf die N532. Die Fahrt führt vorbei an endlosen Baumnussplantagen. Überall weisen Schilder auf den Verkauf von Baumnussöl hin.

km 29807 - 15:45

Kurz nach Izeron machen wir eine Pause und besprechen das weitere Vorgehen. Wir beschliessen bis nach Vivier zu fahren, um dort auf dem Gemeindecampingplatz zu übernachten. In der Nähe von St.-Romans sehe ich ca. 200 Meter neben der N532  ein Wohnmobil stehen. Ich vermute, dass sich dort ein Stellplatz befindet. Dennoch fahren wir weiter. Die Fahrt führt uns durch das wunderschöne Städtchen Saint-Nazaire-en-Royans. Dieses Städtchen müssen wir einmal besuchen. Vielleicht nehmen wir uns bei der Nachhausefahrt die Zeit dazu.  Wir machen eine grosse Notiz in der Landkarte. Nach der Umfahrung bei Valence wechseln wir auf die Autobahn und fahren bis zur Ausfahrt Montélimar Süd.

km 29910 - 17:50
Wir sind auf dem Gemeindecamping bei Vivier angekommen. Ausser einem weiteren Wohnmobil sind wir ganz alleine auf dem Platz.

Frankreich, Frankreich......
Wir geniessen das Abendessen bei .... (Gschwelit und Chäs)

km 29910 - 09:00 Sonntag 4. April 2004

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Wir haben hervorragend geschlafen und die Sonne begrüsst uns diesen Sonntag aufs neue. Wir geniessen diesen morgen mit einem gemütlichen Frühstück, bevor wir um 11:00 weiter fahren. Auf der N86 geht die Fahrt weiter Richtung Süden.

km 29948 - 11:30
In Pont-Saint-Esprit wird bei einem Beck frisches Brot gekauft. Es ist sehr mild und wir geniessen diese Frühlingswärme. Um 11:45 sind wir bereits wieder auf Tour. Wir bemerken, dass hier die Häuser bereits einen sehr südlichen Charakter angenommen haben. Nîmes wird auf der D135 grosszügig umfahren. Kurz danach fahren wir Richtung Meer nach Aigues-Mortes. Hier entdecken wir einen Wohnmobilstellplatz. Wir fahren zunächst noch bis nach Le Grau-du-Roi. Allerdings bleibt hier die Suche nach einem Stellplatz ohne Erfolg.

km 30068 - 14:10
Wir fahren beim Stellplatz in Aigues-Mortes ein. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und gestärkt haben, starten wir eine Stadtbesichtigung. Die Stadtmauer von Aigues-Mortes scheint noch vollkommen vollständig zu sein. Viele Geschäfte mit Souvenirs säumen die Strassen. In einem Geschäft mit Süssigkeiten können wir einfach nicht wiederstehen. Zu gross ist die Verlockung.

Aigues-Mortes

km 30068 - 09:00 Montag 5. April 2004

Nach dem Frühstück fahren meine Frau und ich mit dem Rad zu den Flamingos, die hier noch frei leben. Wir müssen nicht weit fahren bis wir die ersten Flamingos sehen. Auch weisse Camarque-Pferde entdecken wir.

11:15
Wir verlassen den schönen Ort Aigues-Mortes und fahren wieder Richtung Le Grau-du-Roi.  Auf der D62 fahren wir über Carnon-Plage, Palavas-les-Flots und Sète. Auf dieser Fahrt sehen wir immer wieder Flamingos, die, wie es scheint, sich an die Zivilisation angepasst haben.

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km 30138 - 11:15
Zwischen Sète und Agde machen wir am Kilometer langem Strand eine kurze Pause. Um diese Jahreszeit ist der Strand nur von wenigen Gästen besucht. Auch heute ist der Mistral, so heisst der Wind, der von den Pyrenäen weht, aufgekommen und macht selbst ein Sonnenbad unmöglich.

km 30153 - 13:00
Nach Agde wird in einem Einkaufscenter Proviant für die nächsten Tage gekauft. Auch unser Stig verlangt wieder nach Diesel. Um 14:10 fahren wir weiter vorbei an den Touristen-Center Vias und Valras-Plage. Unser Tagesziel für heute ist Narbonne-Plage bzw. Gruissan.  Der Stellplatz in Narbonne-Plage ist wunderschön direkt am Strand gelegen. In Anbetracht, dass der Mistral sehr heftig aufgekommen ist und man nicht baden kann, beschliessen wir bis nach Gruisson zu fahren.

km 30223 - 16:00
Den Stellplatz in Gruissan finden wir nicht sehr schön. Auch mit Gruissan können wir nicht viel anfangen aber für eine Nacht geht das in Ordnung. Immerhin kann man hier gratis Wasser tanken und so können heute alle im Womo duschen.

Stellplatz Gruissan

km 30223 - 10:15 Dienstag 6. April 2004

Der Mistral hat die ganze Nacht sehr heftig am Wohnmobil gerüttelt. Wir setzen unsere Fahrt entlang der Küste fort. Bei Leucate entdecken wir sehr viele Wohnmobile, die direkt am Wasser stehen. Danach folgen grosse Touristencenter, wie zum Beispiel Sainte-Marie oder Canet-Plage. Nach Argelès Plage wird die Küste felsig und die Strasse windet sich den Berg hoch.

30336 - 12:25
Kurz nach Banyuls-sur-Mer machen wir eine Pause und geniessen die Aussicht. Von nun an wird die Fahrt immer wieder durch einen Fotostopp unterbrochen. Zwischen Cerbère auf der französischen Seite und Portbou auf der spanischen Seite überqueren wir einen verlassenen Zoll. Diese beiden Orte werden durch einen grossen Grenzbahnhof geprägt.

undefined Cadaqués

km 30390 - 15:00
Wir haben das Städtchen Cadaqués erreicht und parken auf dem grossen Parkplatz. Hier könnte man um diese Jahreszeit auch problemlos übernachten. Das sagte uns der Mann im Zahlhäuschen. Allerdings soll der Ort Cadaqués im Sommer von Touristen total überlaufen sein.

16:30
Nach einem kurzen Rundgang beschliessen wir weiter zu fahren. In Roses angekommen, entdecken wir auf einem grossen Parkplatz viele Wohnmobile. Ob die hier übernachten? Wir haben keine Lust hier direkt an der Strasse zu übernachten und beschliessen auf einen Campingplatz zu fahren.

km 30423 - 17:25
Wir melden uns beim Camping Laguna an. Der Camping liegt an einem wunderschönen Sandstrand. Allerdings ist er 6 km vom nächsten Ort entfernt.

An der Costa Brava wird rege gebaut. Immer höher werden die Häuser.
Der Himmel verdunkelt sich und es weht ein kalter Wind.

km 30423 - 11:40 Mittwoch 7. April 2004

Leider hat die Sonne uns heute verlassen. Wir beschliessen, weiter zu fahren. Die Fahrt geht bis nach Torroella de Montgrí.

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km 30458 - 12:30
In Torroella de Montgrí angekommen parken wir unser Womo und gehen zu Fuss durch die engen Gassen. Ganz langsam setzt der Regen ein. Kein gutes Zeichen. Wir gehen zurück zum Wohnmobil. Dort angekommen entdecke ich, dass auf diesem Parkplatz Wohnmobile unerwünscht sind.

13:30
Wir setzen unsere Fahrt fort. Unser nächstes Ziel ist Palamós. Hier soll es einen Camping nicht weit vom Zentrum geben. Diesen wollen wir aufsuchen, um am Abend zu Fuss nach Palamós zu gehen. Leider erwies sich dieser Platz als Reinfall. Ich will an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, aber irgendwie kommt mir hier alles seht teuer vor.
Nach Sant Feliu de Guíxols folgt wirklich ein sehr schöner Küstenabschnitt. Es ist jene Küste mit der Spanien alle Prospekte füllt. So habe ich mir die Costa Brava vorgestellt.

Tossa de Mar
km 30532 - 16:25
Kurz vor Lloret de Mar finden wir den Camping Cala Llevadó. Er ist am steilen Hang angelegt und besitzt mehrere Buchten mit Türkisblauem Wasser. Hier könnte ich mir einen etwas längeren Aufenthalt vorstellen. Leider hat sich die Sonne hinter dicken, schwarzen Wolken versteckt.

km 30532 - 11:55 Donnerstag 8. April 2004

Das Wetter ist nicht besser geworden und wir beschliessen, nach Barcelona zu fahren. Die Fahrt geht über Lloret de Mar und Blanes durch sehr dichten Verkehr. 10 m fahren 5 Min. warten. Links und rechts hohe Wohnsilos. Kann man hier wirklich Urlaub machen?

12:35
In Blanes wird beim Lidl unser Vorrat an Proviant wieder nachgefüllt. Danach geht es auf der C32 bis nach Barcelona. Den Camping, Camping- und Bungalow-Park la Ballena, den ich zuhause im Internet ausfindig gemacht habe, finden wir ohne Probleme. Doch dann kommt die Überraschung. Für eine Nacht verlangen sie für das Wohnmobil € 30.-- plus € 5.-- pro Person. Für uns kostet eine Nacht € 50.--, das sind CHF 77.--. (ohne MWST und Strom)

Alls wir das Fräulein auf den Preis von € 15.--, der auf einem Schild, mit grosser Schrift angedruckt ist hinweisen, gibt diese zur Antwort: „Ja, dass ist der normale Preis. Aber jetzt ist Ostern und da gilt der Hochsaisonpreis.“ Nein, so lassen wir nicht mit uns umgehen. Obwohl wir alle schon ziemlich müde sind, beschliessen wir weiter zu fahren. Wir starten eine Irrfahrt kreuz und quer durch Castelldefels.

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km 30661 - 17:00
Plötzlich stehen wir vor einem Camping. Camping Estrella de Mar lesen wir auf einem Schild. Der Camping befindet sich an derselben Schellstrasse, C-31,  ca. 10 Km weiter Richtung Castelldefels bei der Pizzeria la Pava. Auf dem Platz sind ausschliesslich fest installierte Wohnwagen, die von Spanier belegt sind. Die Duschen sind einfach aber sauber. Hier zahlen wir für zwei Nächte € 45.90
Nach dem wir das Wohnmobil auf den Parkplatz abgestellt haben, gehen meine Frau und ich in die Bar, die sich vor dem Camping bei der Tankstelle befindet. Hier bekommen wir zu erstenmal  Tapas. Ich muss sagen: „Wirklich lecker!“  Die Portionen sind so gross, dass wir kein Abendessen mehr brauchen. Für die Mädchen, die im Wohnmobil geblieben sind, holen wir eine Pizza, in der Pizzeria la Pava, die sich auf der anderen Strassenseite befindet. Wir finden die Pizza nicht gerade günstig, aber für einmal drücken wir ein Auge zu.

km 30661 - 10:00 Freitag 9. April 2004

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Heute starten wir eine Besichtigung von Barcelona. Der Camping ist wirklich sehr gut gelegen, denn direkt davor befindet sich eine Bushaltestelle. Dieser Bus bringt uns mitten ins Zentrum zum Plaça de Catalunya. Obwohl heute die Sonne wieder scheint, weht doch eine sehr kalte Biese. Alle sind in dicke Wintermäntel gehüllt. Sind wir hier wirklich in Spanien? Wir machen eine Besichtigungstour mit dem Touristenbus. Ohne grosse Anstrengung erreicht man so die Sehenswürdigkeiten von Barcelona. Man erhält einen Kopfhörer, den man beim Sitzplatz einsteckt. In sechs verschiedenen Sprachen wird man während der Fahrt über die Sehenswürdigkeiten informiert. Nach belieben kann man aussteigen und nach der Besichtigung in den nächsten Bus steigen. Die Busse verkehren im 15 Min. Takt. Allerdings muss man für die Fahrt, ohne gross auszusteigen, mindesten drei Stunden einplanen. Wer alles genau anschauen will, sollte gleich eine Zweitageskarte lösen.  Nach der Bussfahrt schlendern wir der berühmten La Rambla entlang und schauen dem treiben der Menschen zu. Das hat uns besonders gut gefallen. Wenn es nur ein bisschen wärmer wäre. Wir, meine Frau und ich, wollen noch die Seitengassen erkunden. Doch unsere beiden Töchter haben genug gesehen und wollen nach hause.

Barcelona

km 30661 - 11:00 Samstag 10. April 2004

Als ich diesen Morgen einen Kontrollgang um unser Wohnmobil mache, entdecke ich, dass sich an unseren Fahrräder Teile der Bremse davongemacht haben. Na so was, hat hier einer Ersatzteile gesucht? Ich habe die Fahrräder nämlich nicht abgeschlossen. Dachte mir, hier auf dem Camping wird schon nichts passieren. So ganz ungeschoren kommen wir also auch nicht davon.

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Nachdem wir unseren Wassertank gefüllt haben, verlassen wir den Camping. Wir wollen noch etwas weiter nach Süden fahren. In Sitges folgen wir einem Camping Schild. Wir erkundigen uns nach dem Preis. Ein Mann streckt uns ein Blatt mit Preisen entgegen und streicht die teuerste Kategorien an. Wohnmobil € 20.—und pro Person € 5.--. (ohne MWST und Strom) 
Wieder müssen wir den Hochsaisonpreis zahlen. „Das ist wegen den Ostern!“ bekommen wir abermals zur Antwort.  € 40.—nur um ein Wohnmobil auf einem Parkplatz abzustellen, mehr ist der Camping nicht. Nein, so lass ich nicht mit mir umgehen. Wir beschliessen, zurück nach Frankreich zu fahren.

km 30688 - 13:05
Nachdem wir noch etwas Proviant besorgt haben, fahren wir auf der Autobahn zurück wieder Richtung Barcelona. Bei der Maut-Zahlstelle kommt noch eine Unverschämtheit. Die Frau teilt uns in die Klasse 2 ein. Ich raste aus, beschimpfe die Frau, die sich nicht beirren lässt. Sie dreht den Ton des Fernsehers etwas lauter und ohne mir in die Augen zu schauen hält sie mir die hole Hand entgegen.  Für das kleine Stück bis nach Barcelona bezahlen wir €8.50

undefined Stellplatz Leucate

30885 - 15:20
Vor der Grenze nach Frankreich füllen wir unseren Tank mit Diesel. Mir kommt vor, als ob Diesel, das einzige günstige in Spanien ist. Ach nein, der Schaumwein kostet nur € 2.50.
Wir wollen Perpignan umfahren und bleiben auf der Autobahn.
Nach Perpignan verlassen wir die Autobahn, um an den Strand von Leucate zu fahren. Leucate wird in einem grossen Bogen, vorbei an einer Kläranlage, umfahren. An dieser Kläranlage befindet sich eine Entsorgungsstelle.

km 30957 - 16:50
Wir sind am Stellplatz von Leucate angekommen. Es stehen an die 100 Wohnmobile hier. Zu Freuden der Windsurfer weht ein kräftiger Wind über den See. Während unsere Töchter im Wohnmobil lesen, trinken wir im Schutze des Wohnmobils, einen Apéro.

km 30957 - 10:00 Sonntag 11. April 2004

Nach dem Frühstück starten meine Frau und ich eine Besichtigungstour ins Städtchen Leucate. Vom Stellplatz ist es nicht weit bis ins Dorf. Der Weg führt zunächst steil den Berg hinauf, vorbei an einem Weinkeller. Das Dorf selbst liegt vom Wind geschützt hinter dem Hügel. Kleine Häuschen mit Cafés, Geschäfte mit freundlichen Menschen und eine Kirche prägen den kleinen Dorfplatz. Im Schutz der Häuser können wir bei angenehmen Temperaturen einen Express in einem der Cafés zu uns nehmen. Jetzt ist die Welt für uns wieder in Ordnung. Am Nachmittag fahren wir zur Entsorgungsstelle und füllen unseren Wassertank bis oben hin. Heute können alle ausgiebig im Wohnmobil duschen.

km 30976 - 11:00 Montag 12. April 204

In der Nacht hat der Wind noch einen Zahn zugelegt. Obwohl die Sonne scheint, ist es unmöglich sich draussen hinzusetzen. Deshalb beschliessen wir ins Reserve Africaine, das ganz in der Nähe liegt, zu fahren. Zuvor fahre ich nochmals zur Entsorgungsstelle. Danach wird im Weinkeller noch Wein eingekauft.

km 30997 - 11:20
Wir sind beim Reserve Africaine angekommen. Der Reserve Africaine ist ein Zoo, in dem die Tiere frei herumlaufen. Man besichtigt diesen Zoo mit dem Auto bzw. mit dem Wohnmobil. Leider müssen wir feststellen, dass wir nicht die einzigen sind, die diese Idee haben. Eine sehr lange Kolonne wartet beim Eingang. Der Preis pro Person beträgt € 20.-- .  In Anbetracht, dass wir in dieser Kolonne mitfahren müssen, beschliesst die ganze Familie, nicht hinein zu fahren.

12:00
Die Fahrt geht zurück auf die N9 und weiter Richtung Narbonne. Wir hoffen, dass der Wind weiter Richtung Provence nicht so heftig weht. Bei Béziers bemerke ich, dass hier die Vegetation viel weiter fortgeschritten ist als weiter unten im Süden. Die Birken haben bereits hellgrüne Blätter und überall blühen Blumen. Wir durchfahren Vias, Agde, Marseillan und landen in Mèze. Mèze ist ein sehr malerisches Städtchen, in das wir uns sofort verlieben.

km 31086 - 14:00
Es ist sehr warm und vor allem windstill, deshalb beschliessen wir, in Mèze auf den hiesigen Campingplatz zu fahren. Am Abend geht’s zu Fuss nach Mèze, dessen Zentrum nur 10 Min. vom Camping entfernt ist. Falls jemand gerne Krustentiere wie Austern und andere Muscheln, Krevetten oder Scampi isst, der ist hier im siebten Himmel. Ein Restaurant nach dem anderen und überall duftet es von leckeren Sachen. Leider vertrage ich diese Meerestiere nicht und wir begnügen uns mit einem Steak.

km 31086 - 09:00 Dienstag 13. April 2004

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Zum ersten mal können wir draussen bei angenehmen Temperaturen frühstücken. Wir geniessen diesen Tag und müssen darauf achten, keinen Sonnenbrand zu bekommen. Jaaa...  so muss Urlaub sein. Auch der Preis stimmt.
€ 21.--  pro Tag für Wohnmobil, 4 Erwachsene Personen inkl. MWST und Strom.  Für ein Bad im Pool ist das Wasser allerdings noch etwas zu kalt.  Wer dennoch lieber frei stehen will, findet in Richtung Port einen Stellplatz für ca. 10 bis 15 Mobile. Ob es dort auch eine Entsorgungsmöglichkeit gibt, weiss ich nicht. Vielleicht ist schon jemand dort gewesen und kann mir Bescheid geben.

km 31086 - 11:00 Mittwoch 14. April 2004

Wir verlassen diesen Ort nur ungern. Dennoch wollen wir weiter in die Provence. Zunächst geht es Richtung Montpellier. Nach Lunel verlassen wir die N113 und fahren weiter auf der N572 Richtung Vauvert. Die Fahrt führt durch unzählige  Weinberge und Obstplantagen.

km 31168 - 12:45
Auf einem grossen Parkplatz vor Saint-Gilles machen wir eine Pause. Ein Laden mit Delikatessen aus der Region befindet sich dort. Unter den Wohnmobilen, die hier Rast machen, befindet sich ein weiterer  Schweizer. Sie sind über Italien, entlang der Côte d'Azur gekommen und wollen weiter Richtung Spanien. Kurz werden die Erfahrungen über Stellplatzmöglichkeiten ausgetauscht. Ich hoffe, sie werden nicht so enttäuscht von Spanien wie wir.

13:45
Die Fahrt geht weiter über Arles bis nach Les Baux-de-Provence. Nach Arles ändert die Landschaft und es wird felsig. Hier gibt es Olivenbäume und die Felsen an den Bergen sehen aus wie Gesichter, die dich ansehen.

km 31223 - 15:00
In Baux-de-Provence angekommen, starten wir eine Besichtigung der Burg von Baux-de-Provence. Die Besichtigung ist wirklich lohnenswert. Man erfährt alles über die Burg, die Bewohner und über die Provence. Als wir die Aussicht von der Burg geniessen, entdecken wir am gegenüber liegenden Hang einige Wohnmobile.

Baux-de-Provence

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18:30
Etwas erschöpft verlassen wir die Burg und das Städtchen Baux-de-Provence. Wir beschliessen in die Richtung zu fahren, in der wir die Wohnmobile gesichtet haben. Die Fahrt führt uns vorbei an einer Kathedrale die im Fels zu sein scheint. Bei einem Weinkeller befindet sich ein grosser Parkplatz, bei dem sich schon einige Wohnmobile eingenistet haben. Wir stellen uns dazu. Von hier hat man eine tollen Aussicht auf die Burg und das Dorf Baux-de-Provence.

km 31225 - 09:30 Donnerstag 15. April 2004

Nach der erholsamen Nacht und dem Frühstück beschliessen meine Frau und ich, nach St-Rémy-de-Provence zu fahren. Die Mädchen schlafen noch.

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km 31235 - 09:50
St-Rémy-de-Provence entpuppt sich als schönes, kleines Provence-Städtchen mit diversen kleinen Geschäften. Meine Frau und ich kommen ins schwärmen, können uns nicht satt sehen, schlendern von einem Geschäft ins andere.

11:40
Schweren Herzens verlassen wir diesen, uns sehr sympathischen Ort und fahren Richtung Avignon. In Avignon beschliessen wir auf der A7 bis nach Valence zu fahren. Für diese Strecke, ca. 110 km, zahlen wir € 11.20. 

km 31405 - 13:45
In Romans sur Isère verlangt unser Stig nach Diesel. Wir suchen einen Supermarkt, um den Tank zu füllen. Komisch, wenn man einen Supermarkt braucht, muss man lange suchen.

14:30
Wir haben unser Tagesziel St.-Nazaire-en-Royans erreicht. Als wir vor zwei Wochen dieses schöne Städtchen durchfahren haben, haben wir einen Gemeindecamping entdeckt. Diesen suchen wir nun auf. Leider hat dieser Camping immer noch geschlossen. Also beschliessen wir, auf einem ruhig gelegenen Parkplatz zu übernachten. Bei einer öffentlichen WC-Anlage kann ich unsere Toilette entsorgen. Hier befindet sich auch ein Trinkwasseranschluss. Man könnte hier eine Grotte besichtigen und mit einem kleinen Raddampfer eine Fahrt auf der Isère unternehmen. Doch es scheint, dass die Saison hier erst beginnt.

15:45
Nachdem wir durch den verschlafenen Ort geschlendert sind, beschliessen wir, doch noch etwas weiter zu fahren. Links und rechts der Strasse befinden sich Hunderte von Walnussbäumen. Bei einem Bauer wird Nussöl und Bienenhonig gekauft.

St.-Nazaire-en-Royans

km 31450 - 16:30
Bei Vinay folgen wir wieder einem Campingschild. Der Camping befindet sich direkt hinter dem Schwimmbad. Aber auch dieser hat noch geschlossen. Vor dem Camping befindet sich jedoch ein grosser Parkplatz. Weg von der Hauptstrasse und somit ruhig gelegen. Wir stehen hier nicht lange alleine. Ein Deutscher stellt sich dazu als er hört, dass wir die Nacht hier bleiben. Am späten Abend kommt noch ein Franzose dazu. Ich werfe einen Blick auf das Aussenthermometer.  5 ° zeigt es an. Besser ich mache die Heizung heute Nacht an.

km 31450 - 10:00 Freitag 16. April 2004

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Ausser dem Hahn, der uns um ca. 05:00 weckt, haben wir gut geschlafen. Unsere Nachbarn sind bereits weitergezogen und wir stehen wieder alleine hier. Es ist sehr kalt und auf den Bergen ringsum liegt noch Schnee. Ich mache nochmals eine Fototour durch den Ort. Danach geht die Fahrt weiter, zunächst Richtung Voiron und dann auf der N75 Richtung Bourg-en-Bresse. Bei Aoste fahren wir auf der D992, der Rhone entlang, bis nach Belley.

km 31531 - 11:30
In Belley heisst es zum letzen mal einkaufen: Käse, Fleisch, Oliven, einfach alle leckeren Sachen, die bei uns in der Schweiz erheblich teurer sind.

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12:30
Wir fahren auf der D992 weiter, immer der Rhone entlang. Beim Städtchen Seyssel macht meine Frau eine Notiz. Bei der nächsten Fahrt nach Südfrankreich werden wir hier eine Besichtigung einplanen. Die D992 ist wirklich sehr gut zu fahren. Es hat wenig Verkehr und die grossen Städte wie Chambéry, Aix-les-Bains und Annecy werden grossräumig umfahren.

km 31601 - 13:45
Wir haben die Grenze in Genf überschritten und fahren mal durch die Innenstadt. Unsere Tochter Christine jammert: „Wir haben noch nie eine Schweizer Stadt besucht.“ Eigentlich hat sie recht. Wir müssen mal eine Schweizer Tour planen.

km 31629 - 14:20
Wie bei der Hinfahrt, verlassen wir die Autobahn bei der Ausfahrt Coppet, fahren dann aber Richtung Divonne-les-Bains. In der kleinen Gemeinde Chavannes-de-Bogis finden wir beim Schulhaus einen ruhigen Platz für die Mittagspause. Das ist ebenfalls ein guter Platz zum Übernachten.

15:00
Wir nehmen die letzte Etappe in Angriff. Auf der Autobahn fahren wir Richtung Lausanne, Bern, Zürich. Ich bemerke, dass hier in der Schweiz viel agressiver gefahren wird.

km 31851 - 17:45
Im Radio bringen sie immer wieder die Meldung: „Stau beim Bareggtunnel.“ 
Bei Lenzburg sehe ich vor mir, wie sich die Autos stauen. Gerade rechtzeitig kann ich die Autobahn verlassen. Wir parken unseren Stig und schlendern durch die Altstadt von Lenzburg und warten, bis sich der Stau aufgelöst hat.

19:00
Bei starkem Verkehr, jedoch ohne Stau können wir nun Zürich auf der N1 umfahren.  Bei der nächsten Tour müssen wir unbedingt darauf achten, diese Strecke nicht zwischen 17:00 und 19:00 Uhr zu passieren. 

km 31979 - 20:50
Glücklich und gesund kommen wir zuhause an. Unser Kater, Dino, empfängt uns mit erhobenem Schwanz und lautem Schnurren. In den Bergen liegt immer noch Schnee und es ist kalt. Um es richtig zu sagen: „Sau kalt!“

Fazit:

Eigentlich wollten wir den Frühling in Spanien bei Tapas und Paella geniessen. Leider blieb uns das vergönnt. Abgesehen von Cap de Creus und dem kleinen Abschnitt zwischen Sant Feliu de Guíxols und Tossa de Mar ist die Casta Brava eine Grossstadt. Teuer, laut, mit arroganten, unfreundlichen Menschen. Wer will da schon Urlaub machen. Sorry, aber das ist unser Eindruck. Das soll aber nicht heissen, dass wir nicht mehr nach Spanien fahren. Aber die Costa Brava haben wir gesehen. Wenn wir nochmals nach Spanien fahren, dann ganz in den Süden oder an den Atlantik. Die Ausnahme ist Barcelona, die Stadt hat uns gefallen.