Bereits zum 8. Mal ist unser Ziel Griechenland. Im Gegensatz zu früher müssen wir dieses Jahr um die Tickets kämpfen. Obwohl wir die Buchung bereits anfangs Juni aufgegeben haben, bekommen wir die Mitteilung, dass unsere Wunschfähre mit Camping an Board ausgebucht ist. Also bleibt uns nur die Minoan-Line. Diese gehört ja seit einiger Zeit zur Grimaldi-Gruppe.
km 38375 – 09:30
Bei der Raststätte nach Roveredo machen wir unsere obligatorische Pause. Bei Mendrisio verlasse ich die Autobahn zum Diesel tanken. Danach geht es zügig bis nach Italien. Mailand ist auch kein Problem und so kommen wir schneller als erwartet voran.
km 38542 – 12:25
Bei der Autobahnraststätte Somalia bekommen wir unseren verdienten Espresso. Und einem Vollkorn-Sandwich kann ich einfach nicht wiederstehen.
km 38752 – 15:00
Bei Faenza verlassen wir die Autobahn und fahren zum Centro Commerciale. Dieses Einkaufscenter, mit gutem Sportgeschäft und Coop, befindet sich nahe der Ausfahrt. Natürlich darf eine gute Italienische Salami nicht fehlen.
km 38752 – 16:30
Nachdem alles verstaut ist geht es zurück auf die A14. Die Bauarbeiten nach Rimini sind fast schon beendet. Bei Fano verlassen wir die Autobahn und fahren Richtung Altstadt.
km 38869 – 17:40
Bei der Einfahrt zum Stellplatz sind wir überrascht; der ist total belegt. Haben die Italiener immer noch Urlaub? Nach einem Bummel durch die Altstadt suchen wir eine Pizzeria. Zum Glück habe ich mich vor Abfahrt in Google Maps schlau gemacht. Das Ristorante Pizzeria Portoverde befindet sich nicht weit vom Stellplatz. Aber es ist etwas versteckt und nicht leicht zu finden.
Wir haben sehr gut geschlafen. Obwohl sich der Stellplatz nahe der Innenstadt befindet, ist es sehr ruhig hier. Doch jetzt ist ein reges Treiben auf dem Stellplatz. Mit dem Velo mache ich mich auf die Suche nach einem Bäcker. Danach wird ausgiebig gefrühstückt. Wir haben Zeit und spazieren nochmals durch die Altstadt. Ein Teil der alten Stadtmauer ist noch sehr gut erhalten.
km 38869 – 10:50Nun heisst es auf nach Ancona.
km 38930 – 11:40Den Check-In haben wir bereits hinter uns. Da wir kein richtiges Camping an Board haben, wird erst einmal gepackt. Viel Wasser, Früchte und Salami-Sandwich. Bei der Einfahrt auf die Fähre bin ich etwas schockiert. Uns war bekannt, dass wir auf der Hinfahrt eine Fähre der Grimaldi Lines haben. Aber was hier stand, war ein echter Schrotthaufen. Und das Personal erst! Von Fahrzeug einweisen, keine Ahnung. Zu faul, einem das Stromkabel an der Decke herunter zu holen. Der stand nur da, und hatte die Arme übereinander geschlagen. Als ich das Kabel endlich beim Wohnmobil eingesteckt habe, kommt ein LKW mit überhöhter Geschwindigkeit und so nah am Wohnmobil vorbei, dass er das Stromkabel mit sich reisst. Nicht nur das. Er hat beim Wohnmobil den ganzen Stecker herausgerissen. Da bin ich wütend geworden. Gelinde gesagt, fluchte ich alle Götter, die ich kenne, herunter, steckte das Stromkabel wieder aus, und warf dieses diesem Trottel des Grimaldi-Teams vor die Füsse. Dieser stand immer noch mit verschränkten Armen da. Als ich versuchte, den Schaden zu reparieren, kam er und sagte: „Brauchen Sie das Stromkabel nicht mehr?“ Dieser Hirnochse hat nicht einmal bemerkt, was geschehen ist.
Oben an Deck geht diese masslose Arroganz und Unfreundlichkeit des Personals weiter. Konsumieren kommt teuer zu stehen. Ein lieblos zubereiteter Espresso in einem Kartonbecher kostet €3.50.
Und dabei habe ich mich so sehr auf den Griechischen Salat gefreut. Stattdessen gibt es einen lahmen Blattsalat, verkochte Nudeln mit irgendeiner undefinierten Sauce. Gelinde gesagt, so einen Frass essen bei uns nicht einmal die Schweine.
Wir geniessen einen sonnigen Morgen an Deck. Die Tische sind verschmutzt und überall liegen Flaschen und Becher herum. Ich beobachte wie sich ein Griechischer LKW-Fahrer darüber aufregt. Er geht hinter die Getränke Bar und greift sich einen Abwaschlappen. Mit diesem fängt er an, die Tische zu putzen. Nach wenigen Tischen ist der Lappen schwarz vor Schmutz. Und was unternimmt das Grimaldi-Personal? Es steht reglos da und verzieht keine Miene.
km 38933 – 16:00Wir sind froh, können wir endlich von diesen schmutzigen Rosthaufen, mit dem unfreundlichen Personal, herunterfahren. Für die erste Nacht haben wir uns Diakopto ausgesucht. Bei der Autobahnzahlstelle bezahlen wir 7.90. Obwohl, Autobahn ist übertrieben. Bei der Strasse Richtung Athen handelt es sich um eine einzige Baustelle.
km 39004 – 17:30In Diakopto geniessen wir den ersten Abend in Griechenland.
Als Erstes wird heute gross eingekauft. Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Feta, Joghurt, Souvláki und Wein vom Bauer. Danach verbringen wir den ganzen Tag am Strand.
Weiter geht die Fahrt Richtung Korinth. Per SMS haben wir uns mit Vreni und Toni auf dem Parkplatz, oben bei Akrokorinthos verabredet. Kurz vor Korinth kommt abermals ein SMS. „Es bläst hier oben wie die Sau!“ Wir verabreden uns auf dem Parkplatz bei Archaia Korinthos.
km 39083 – 14:10Als wir die beiden treffen ist die Freude gross. Und schnell entscheiden alle vier: „Wir bleiben die Nacht hier auf dem Parkplatz!“
Zusammen beischliessen wir, zur Bucht bei Paralia Fournon zu fahren, um dort zu den Höhlen zu wandern. Toni und Vreni fahren voraus und wir, weil wir noch nie bei der Festung Akrokorinthos waren, fahren zunächst auf den Parkplatz unterhalb der Festung. Heute ist es windstill aber merklich kühler als unten im Tal. Die Aussicht ist wirklich grandios. Leider ist die Festung aus uns unbekannten Gründen geschlossen.
Danach geht es weiter entlang einer wunderschönen Küste bis nach Palaiá Epídhavros.
In Palaiá Epídhavros wollen wir einen Griechischen Kaffee am Hafen geniessen. Leider finde ich die Abfahrt zum Hafen nicht. Nach dem dritten Versuch geben wir auf und fahren weiter.
km 39192 – 13:30Als wir bei der Bucht ankommen winkt uns Toni zu. Irgendwie bin ich froh, sind die beiden hier. Sonst wäre meine Liebste bestimmt nicht hier geblieben. Grund: Diese Traumbucht ist total vermüllt. Toni hat den Teil, wo wir stehen etwas aufgeräumt. So können wir für eine Nacht aushalten. Nach der Besichtigung einer kleinen Kirche wandern wir gemeinsam zur Franchthi Höhle.
Den Abend geniessen wir bei Vollmond, gutem Essen, und Morro d'Alba, ein Rotwein den Vreni und Toni extra aus Italien mitgenommen haben. Ein herzliches DANKESCHÖN!
Eigentlich wäre das eine Traumbucht wie aus dem Bilderbuch. Wenn nur dieser Abfall nicht wäre. So beschliessen wir zurück zur Zivilisation zu fahren. Unser Ziel ist Nafplio. Bei Dhídhima verlassen wir die Umfahrungsstrasse. Wenn wir schon mal hier sind, wollen wir eine Doline, die sich hier ganz in der Nähe befindet, besichtigen. Um Vreni und Toni zu benachrichtigen, halten wir kurz bei einem Parkplatz. Toni hat bei einem Friedhof Wohnmobile gesehen. Dort gibt’s bestimmt Wasser. Wir fahren das kurze Stück zurück zum Wasser fassen.
Die beiden haben keine Lust bis zur Doline zu wandern. Also fahren sie voraus nach Nafplio. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste ist, man kann bis zur Doline fahren.
Nach diesem eindrucksvollem Rundgang fahren auch wir über die Berge Richtung Nafplio. Bei Paralía Iríon wollen wir uns den Strand anschauen. Diesem fahren wir entlang bis ganz nach hinten zu einer Taverne. Hier machen wir eine kleine Pause. Mit dem Velo fahre ich noch ein wenig weiter, vorbei an einem Fussballplatz bis es nicht mehr weiter geht. Leider ist hier hinten alles zugemüllt und es stinkt fürchterlich.
km 39249 – 14:20Auf der Weiterfahrt wird noch Diesel getankt. In Nafplio halten wir uns links, fahren Richtung Kastro Palamidiou und weiter bis zur Paralia Karathonas Bucht. Hier werden wir von einem Mann freundlich begrüsst. In Englisch spricht er uns an: „Wir haben da unten ein paar schöne Stellplätze.“ Dabei zeige er mit der Hand auf die andere Seite der Bucht. Wir denken uns, der hat aber ein komisches Englisch. Wir geben zur Antwort, dass wir uns zuerst ein wenig umsehen wollen. Dann sehen wir Toni, der uns zuwinkt.
km 39277 – 15:45Als wir die beiden begrüssen, erfahren wir den wahren Grund, wieso dieser Mann uns auf die andere Seite der Bucht schicken wollte. Toni hat für uns den Platz neben sich reserviert. Dieser Franzose, es war kein Grieche, hat das ignoriert und seinen Rapido dahin gestellt. Mit der Antwort: „Deine Freunde kommen sowieso nicht.“ Danach hat er uns abgefangen.
Mit einer Wut im Bauch kommt er und gibt den Platz frei. Wir wissen alle nicht, warum er so handelt. Es hat so viel Platz hier in dieser Bucht.
Heute haben wir ein grosses Fest. Heidi hat Geburtstag. Wie alt sie ist, entnehmen sie bitte der Hompage von Toni. http://www.puravidaweb.ch/Reiseberichte/Griechenland2013.pdf
Mit dem Velo fahren wir um die Halbinsel, immer dem Meer entlang bis in die Altstadt von Nafplio. Eine fantastische Fahrt mit immer kehrenden Aussichtspunkten auf das Meer. Nafplio, eine touristisch sehr belebte Stadt, hat vor allem unseren Frauen gefallen. Aber auch Toni und ich sind nicht zu kurz gekommen. Nicht wahr Toni? Heidi kann sich nicht entscheiden, soll ich diese Glasuntersetzer kaufen oder nicht. ?! Zum Schuss hat sie sich für Gewürze entschieden.
Danach fahren wir, immer mit dem Velo, beim Gemüsemarkt vorbei. Leider ist dieser bis auf wenige Stände bereits geschlossen. Weiter geht’s zum Bäcker und zum Fleischer. Zum Apéro haben wir alle einen Ouzo verdient. Gemeinsam beschliessen wir hier beim Griechen, den Vreni entdeckt hat, zum Abendessen zu gehen. Wir sind uns alle einer Meinung. Es war genial.
Heidi und ich fahren mit dem Roller zum Kastro hinauf. Jedes Mal, wenn wir bei Nafplio vorbeigefahren sind, habe ich gesagt, das müssen wir uns anschauen. Dieses Jahr hat es endlich geklappt.
Nachdem wir uns unten in Nafplio etwas von den Strapazen erholt haben, fahren wir mit dem Roller nach Argos und hinauf auf die Argos-Larisa-Burg. Von hier oben hat man eine fantastische Sicht über den Argolischen Golf.
Zu Abendessen grillen wir das gestern gekaufte Kalbskottelet. Trotz Gewitter, das kurz danach nieder ging, erleben wir zusammen mit Vreni und Toni einen lustigen Abend.
Heute heisst es Abschied nehmen. Vreni und Toni wollen weiter Richtung Leonidio. Uns zieht es in unsere Lieblingsbucht in die Mani. In Nafplio wird nochmals eingekauft. Danach geht die Fahrt über Argos auf die E65. Bei Tripolis verlassen wir die Autobahn und fahren Richtung Sparta. Bei Kerasitsa entdecken wir einen grossen Grill am Strassenrand.
km 39352 – 11:35Das lassen wir uns nicht entgehen. Nachdem wir uns ein schönes Stück gekauft haben, geht die Fahrt über einen Pass, dessen Namen wir nicht kennen, Richtung Sparta und Gythio. Auf dem Weg in unsere Lieblingsbucht kommt man bei einer Gemüsefrau vorbei. Hier kaufen wir Tomaten, Gurken und eine Melone. Und hier dürfen wir unseren Wassertank füllen.
km 39455 – 13:55Letztes Jahr standen wir hier ganz alleine. Jetzt stehen viele Wohnmobile hier. Eigentlich viel zu viele.
Die nächsten Tage wird ausgeruht, gebadet und Heidi kann ihr Buch fertig lesen.
Als eine Griechin, die wir vom letzten Jahr kennen, vorbeikommt, bemerke ich, dass sie die vielen Wohnmobile zählt. Zwei Wohnmobile haben sich genau dort hingestellt, wo die Griechen ihre Boote ans Wasser bringen. Wenn das nur gut geht.
Gegen Abend machen wir mit dem Roller einen Ausflug nach Kótronas. Wir entdecken einen romantischen Hafen mit Taverne. Hier kann man es aushalten.
Am Nachmittag lassen wir uns in Gythio verwöhnen. Auf dem Rückweg fahren wir bei Camping Meltemi vorbei. Wie letztes Jahr haben hier Monika und Ernst, aus dem Wohnmobilforum-Schweiz, ihren Stammplatz. Der Camping unter und zwischen den Olivenbäumen bietet um diese Jahreszeit viel Platz. Als wir zurück in unsere Bucht fahren trauen wir unseren Augen nicht. Die Bucht ist leergefegt. Ein Bus hat sich auf der anderen Strassenseite hingestellt. Unser Wohnmobil steht ganz alleine am Strand. Wir ahnen, was in unserer Abwesenheit passiert ist. Die Polizei war da. Was machen wir jetzt? Da die Dämmerung bereits in dunkle Nacht übergeht, beschliessen wir zu bleiben. Bevor ich ins Bett gehe, bemerke ich einen Waldbrand oben auf der Bergkuppe.
Eigentlich wollten wir übers Wochenende hier bleiben. Doch als gegen Nachmittag der Wind immer stärker wird, beschliessen wir zum Schiffsfrack nach Gythio zu fahren. In der Taverne wollen wir uns einen gemütlichen Abend leisten.
km 39494 – 12:50Beim Schiffsfrack bemerken wir das Euramobil, deren Leute wir letztes Jahr kennengelernt haben. Daneben steht ein Carthago. Die beiden haben sich für Monate fest installiert. Und mein Handy hat plötzlich alle Emails synchronisiert. Jetzt erinnere ich mich. In der Taverne gibt es gratis W-Lan.